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16. November 2022

„Mr. Bonds“ kehrt zurück

Benoit Anne, Anlagestratege bei MFS Investment Management, erklärt, warum man jetzt über Anleihen nachdenken sollte: Bonds sind wieder günstiger bewertet als Aktien und bieten auch wieder höheren laufenden Ertrag. 

In den letzten Quartalen sind die Bewertungen von Bonds wesentlich attraktiver geworden. Heute sind sie so niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Credit Spreads sind deutlich gestiegen, die Staatsanleihenrenditen haben zugelegt. Beides hat Unternehmensanleihen interessanter gemacht.

Unternehmensanleihenrenditen so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr

Attraktiver Ertrag 

„Eine der größten Herausforderungen für Anleiheninvestoren waren zuletzt die viel zu niedrigen Renditen – eine Folge der seit Jahren lockeren Geldpolitik und der niedrigen, stabilen Inflation. An vielen Märkten waren die Renditen sogar negativ; Ende 2020 betraf das fast 30% des weltweiten Marktvolumens. Jetzt hat sich das drastisch geändert: Die Anleihenrenditen sind gestiegen, und es scheinen wieder attraktive Erträge möglich. Das gilt für risikoärmere Industrieländeranleihen, aber auch für risikoreichere Marktsegmente wie High Yield und Emerging-Market-Titel. Zum Ausgleich für ihre höheren Kredit- und Ausfallrisiken bieten sie jetzt etwa 10% Rendite.“

Alternative zu Aktien.

„Bei der Asset-Allokation waren Bonds aus der Mode gekommen, vor allem gegenüber Aktien. In den letzten Jahren galten Aktien als alternativlos. Wir sind der Meinung, dass sich das jetzt geändert hat. Anleihen feiern ein Comeback und sind in einem Multi-Asset-Portfolio wieder eine attraktive Anlagemöglichkeit. Wegen der zunehmend unsicheren Konjunktur- und Marktlage möchten Investoren ihre Portfoliorisiken verringern. Anleihen könnten ihnen helfen, die Volatilität zu steuern und den laufenden Ertrag zu steigern, der bei Anleihen meist recht stabil ist.“

Bonds für Liquiditätsmanagement

„Wir halten Liquiditätsmanagement für einen wichtigen Teil jedes Investmentprozesses, vor allem in volatilen Zeiten. Dazu muss ausreichend viel in liquide Finanzinstrumente investiert werden. Gerade in unsicheren Marktphasen sorgen – neben Aktien – Staatsanleihen und Qualitäts-Unternehmensanleihen oft für die nötige Liquidität, anders als alternative Investments und nicht börsennotierte Titel. Zuletzt zeigte sich einmal mehr, wie wichtig Liquidität ist. Bonds mit einer hohen Kreditqualität können hier gute Dienste leisten.

In der nächsten Zeit dürften die Wirtschaftslage unsicher und die Marktvolatilität hoch bleiben. Durch einen aktiven Managementansatz können die Portfoliomanager unterschiedliche Ertragsquellen nutzen – aktive Asset-Allokation, Laufzeitenallokation und Durationssteuerung, aber auch fundierte Einzelwertauswahl mit sorgfältiger Kreditanalyse. Nicht alle Anleihenarten sind in jeder Marktphase gleich ertragsstark. Entscheidend sind unter anderem die Risikobereitschaft der Anleger und die Konjunktur. Aktive Assetmanager können bei der Portfolioallokation das Marktumfeld berücksichtigen.“

MFS/HK

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