fbpx
18. Februar 2022

Metaversum: Avatare und Investoren

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Internet 2.0 war gestern. Jetzt verspricht das Metaversum den Vorstoß in neue Dimensionen. Auch für Investoren. Dabei handelt es sich um keine Spielerei für Computer-Nerds, auch wenn es noch einige „Kinderkrankheiten“ auszuräumen gilt.

Avatar, Metavers

„Avatar“ von James Cameron entwickelte sich Ende der Nuller-Jahre zum lupenreinen Blockbuster, geschätztes Einspielergebnis: über 2,7 Milliarden Dollar. Natürlich handelt es sich dabei um Science-Fiction, aber auch in der Realität sollen bald Avatare unser Leben – und nicht zuletzt Investoren – bereichern. Stichwort dazu: Metaversum.

Facebook wird zu Meta

Aber worum soll es sich dabei handeln? Den Stein ins Rollen brachte Mark Zuckerberg, der Facebook in Meta umbenannte. Zukunftsvision: Avatare bewegen sich zum Einkaufen, Spielen, Kommunizieren in virtuellen Welten und lassen dabei ganz real die Kassen klingeln.

Bernhard Selinger, Fondsmanager, Erste Asset Management
„Im Metaversum sucht jetzt jeder nach dem First-
Mover-Vorteil.“ Bernhard Selinger, Fondsmanager,
Erste Asset Management

Bernhard Selinger, Fondsmanager des Erste Future Invest, erklärt im Interview mit dem GELD-Magazin: „Zig Unternehmen verfolgen derzeit die Idee des Metaversums, die meist abgeschottet voneinander operieren. Das bedeutet: Jeder entwickelt eigene Software, Plattformen etc. Einige dieser Anbieter können schon auf mehr als 100.000 User verweisen, die ihre Avatare durch virtuelle Welten steuern und mit anderen Teilnehmern interagieren. Jeder sucht hier nach dem First-Mover-Vorteil.“

Investments im Metaversum

Das Um und Auf sei es letztlich, durch Benutzerfreundlichkeit und entsprechende Inhalte, User anzuziehen. „Denn Plattformen leben von den Nutzer-Zahlen. Wer hier vorne liegt, gewinnt und die Mitbewerber fallen zurück“, so Selinger. Das eröffnet Anlagechancen, man muss aber nicht unbedingt direkt in Metaversum-Plattformen investieren, um von dem neuen Trend profitieren zu wollen.

Im Fokus stehen 3D-Inhalte. In diesem Zusammenhang erscheint Autodesk interessant, ein führender Anbieter in dieser Technologie. Was die notwendige Hardware betrifft, ist Nvidia mit seinem Knowhow bei Grafik-Chips ein wichtiger Player. Unity Software wiederum kommt aus dem Videospiel-Bereich und stellt sozusagen Bausätze zur Herstellung digitaler Inhalte im Metaversum zur Verfügung. Nicht zu vergessen ist auch der Tech-Gigant Microsoft, der in der Pandemie mit „Teams“ reüssierte und bald auch 3D-Chaträume mit Avataren einrichten will.

Enormes Potenzial

Die Wachstumsmöglichkeiten sind jedenfalls gigantisch, allein Zuckerberg kündigte an, dass Meta bis 2022 mindestens 10 Milliarden Dollar ausgeben wird, um die virtuelle Welt des Meta-Universums zu erschaffen. „In seiner Vorstellung wird Metaverse der Goldstandard für Spiele, soziale Netzwerke und virtuelle Arbeitsumgebungen werden“, erklärt Andrey Wolfsbein, Österreich-Sprecher bei Freedom Finance.

Das Potenzial spiegelt sich ebenfalls in folgenden Prognosen wider: Laut EarthWeb.com wird der Marktwert des Metaversums bis 2024 auf 708 Milliarden Euro prognostiziert. Grayscale geht sogar davon aus, dass ein Jahresumsatz von knapp 885 Milliarden Euro möglich ist. Auch Emergen Research schätzt, dass der Markt für Virtual-Reality- und Meta-Universum-Technologien im Durchschnitt um mehr als 40 Prozent pro Jahr wachsen wird.

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Zum Newsletter anmelden

Bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich den GELD-Magazin Newsletter, als optimale Ergänzung zur Print-Ausgabe von GELD-Magazin!
Zwei Mal im Monat versenden wir den Newsletter mit Themen rund um den Finanzmarkt und Wirtschaft.

Sie haben sich erfolgreich eingetragen.