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7. November 2022

Mehr Windkraft für Österreich

Die oekostrom AG richtet sich mit einer Forderung an Bundesregierung und Länder: 2 % der Flächen in Österreich sollen für Windkraftanlagen gewidmet und Genehmigungsverfahren auf maximal zwei Jahre begrenzt werden. 5.400 Windräder könnten den gesamten Strombedarf Österreichs decken.

Aktuell steht Österreich bei 1.300 Windrädern – auf einer Fläche von rund 0,2 % (171 km2) der gesamten Landesfläche. Diese 1.300 Windräder decken mehr als 11 % des Strombedarfs und sparen den Qualm von 3,1 Mio. Autos (bei durchschnittlich 10.000 km jährlich) ein.

Regionaler Strom

 „Wir brauchen klare politische Entscheidungen, schnellere Genehmigungsverfahren und weniger Bürokratie, wenn Österreich zu 100 % mit sauberem, regionalem Strom versorgt werden soll“, so Hildegard Aichberger und Ulrich Streibl, das Vorstandsduo des Energiedienstleisters. „Wir begrüßen das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), allerdings haben wir die Pflicht mehr zu tun. Wir müssen fossile Energieträger wesentlich rascher stoppen, als derzeit im EAG festgeschrieben ist. Die gesamte Energiebranche steht bereit, jetzt in den Ausbau von Wind- und Sonnenenergie zu investieren, so Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land zu behalten und die Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit gegenüber autoritären Regimen wie Russland zu gewährleisten“, ergänzt Vorstandssprecher Streibl.

Hildegard Aichberger und Ulrich Streibl, das Vorstandsduo bei oekostrom AG

Saubere Windenergie

Das 2 %-Ziel entspricht einer installierten Windenergie-Leistung von 29.400 Megawatt, einer jährlichen Produktionskapazität von rund 83 Terawattstunden, und das auf knapp 1.700 km² Fläche. Das übersteigt die Vorgaben des EAG um mehr als das Vierfache. 5.400 Windräder sichern nicht nur den aktuellen Strombedarf, sondern decken auch den erwarteten zusätzlichen Stromverbrauch, der sich aus der Elektrifizierung von Mobilität und Raumwärme ergibt. Gleichzeitig sparen sie klima- und umweltschädliche CO2-Emissionen ein.

Gemeinden tragen Verantwortung

Österreich ist aufgrund der Windverhältnisse sehr gut für die Energieerzeugung aus Wind geeignet, auch Flächen sind ausreichend vorhanden. Um das 2 %-Ziel zu erreichen, schlägt die oekostrom AG vor, jeder Kommune ein verbindliches Ziel von 2 % ihrer Fläche vorzuschreiben. Stadtgebiete oder windschwache Gegenden können Verträge mit anderen Gemeinden schließen, sodass diese auf entsprechenden Flächen Windräder ermöglichen. 

Dafür sind gesetzliche Vorgaben notwendig, die die Ziele für jede Kommune verbindlich machen und ein Nicht-Erreichen entsprechend sanktionieren. Dieser Vorschlag wurde analog zum deutschen Modell erarbeitet, das ebenfalls 2 % der Landesfläche für Windenergie zur Verfügung stellt. Mit dem „Wind-an-Land-Gesetz“ werden dort verbindliche Flächenziele für deutsche Gemeinden festgelegt, damit alle Bundesländer ihren Beitrag zum Ausbau sauberer Energiequellen leisten können.

Zwei Jahre sind möglich

 „Technisch benötigen wir nur ein Jahr, um ein Windrad aufzustellen, in der Realität dauert der Gesamtprozess aber derzeit fast zehn Jahre. Allein für den Genehmigungsprozess sind aufgrund von unterschiedlichen Zuständigkeiten, unterbesetzten Genehmigungsbehörden und mutloser Politik etwa acht Jahre notwendig“, so Streibl. Anliegen des Natur- und Landschaftsschutzes sollen vor der Errichtung umfassend geprüft werden, aber nicht zum Spielball von Verhinderungsinteressen werden. 

Oekostrom/HK

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