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23. Juni 2022

Meere und Wirtschaft: Starkes Wachstum

Die Meereswirtschaft wächst zwei- bis dreimal schneller als die übrige Ökonomie. Nutzung und Schutz der Meere kommentiert Isabelle Juillard Thompsen, Portfoliomanagerin des Fund Future Waves bei DNB Asset Management.

Isabelle Juillard Thompsen, Portfoliomanagerin des Fund Future Waves bei DNB Asset Management
Isabelle Juillard Thompsen, Portfoliomanagerin des Fund Future Waves bei DNB Asset Management

„Die Hälfte des produzierten Sauerstoffs stammt aus dem Meer, und der Ozean absorbiert etwa 25 Prozent des gesamten Kohlendioxids. Wir verlieren die Natur auch im Meer in immer schnellerem Tempo. 66 Prozent des Meeres sind mittlerweile negativen Einflüssen ausgesetzt.“ 

Bedrohte Meere

„Experten gehen davon aus, dass wir bis zum Jahr 2040 ca. 75 Prozent aller Korallen verlieren und dass bis zur nächsten Jahrtausendwende mehr als die Hälfte der Arten im Meer verschwinden könnten. Um diesen Trend umzukehren, ist kollektives Handeln erforderlich, und die Finanzindustrie spielt eine wichtige Rolle bei der Schaffung eines nachhaltigen Ozeans.

Auf der einen Seite sind die Prognosen für die Meereswirtschaft, die zwei- bis dreimal schneller wachsen soll als die übrige Wirtschaft, sehr aussichtsreich. Auf der anderen Seite sind die Ozeane, obwohl sie riesig erscheinen, keine unerschöpfliche Ressource. Deswegen ist auch hier Handlungsbedarf angesagt, was Umweltfreundlichkeit und Dekarbonisierung betrifft.“

 Kampf gegen Plastik

„Die Weltmeere bedecken 71 Prozent der Erdoberfläche und sind ein wesentlicher Bestandteil der Biosphäre, der das globale Klima reguliert, indem er die Temperatur steuert und das Wetter beeinflusst. Das Thema Ozean sollte aber auch bei vielen anderen globalen Herausforderungen wie biologische Vielfalt, Ernährungssicherheit, Menschenrechte, Umweltverschmutzung, Stadtentwicklung und Energieversorgung im Blickfeld stehen. Darüber hinaus ist es wichtig zu prüfen, wie sich das Thema Ozeane in die umfassenderen Bemühungen zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft einfügt, einschließlich der Frage, wie mit Plastikabfällen im Meer umgegangen werden soll.

Essenziell dafür ist eine gründliche Forschung, um die Auswirkungen auf die Artenvielfalt im Meer durch verschiedene Wirtschaftsbereiche, so zum Beispiel die Fischerei, zu minimieren. Allein 80 Prozent des Welthandels werden per Schiff abgewickelt. Insofern die Förderung einer grüneren und dekarbonisierten Schiffsflotte ein bedeutender Schritt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Weiterentwicklung der Aquakultur, die uns zu einer gesünderen Proteinquelle verhelfen kann, die auch klimatisch besser ist als beispielsweise rotes Fleisch.“

 Kosten und Nutzen

 „Die grüne Transformation ist mit Kosten und höherer Inflation verbunden, doch die wirtschaftlichen Aussichten sind eindeutig besser als das Szenario ohne Klimaschutzmaßnahmen oder ein ungeordneter Übergang. Beides würde unserer Ansicht nach zu geringerem Wachstum und höherer Inflation führen. Die Risiken eines ungeordneten Übergangs sind hoch, insbesondere wenn die Umsetzung nicht mit den Ambitionen der Regierungen zur Emissionssenkung übereinstimmt. Der Übergang ist unvermeidlich, und Unternehmen, die diesen Übergang ermöglichen, werden auf Sicht von fünf bis zehn Jahren eine hohe Wertschöpfung erzielen.“

DNB Asset Management/HK

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