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3. September 2021

Medien: Starker Umbruch

Covid hat bestimmte Anlagethemen mit bemerkenswerter Geschwindigkeit vorangetrieben. Auf keinen Sektor trifft dies so sehr zu wie auf die Medien- und Unterhaltungsbranche, so Nathan Meyer, Aktien-Analyst bei Capital Group. Der Umbruch ist gewaltig.

Die traditionellen Mediengiganten seien durch strukturelle Verschiebungen im Medienkonsum in ihren Geschäftsmodellen gestört worden, erläutert Meyer. Viele Verbraucher würden sich zunehmend von Kabelanschlüssen abwenden und sich stattdessen Streaming-Videodiensten und interaktiven Formen der Unterhaltung zuwenden.

Nathan Meyer, Aktien-Analyst bei Capital Group

Videospiele am Vormarsch

„Videospiele dürften mindestens ein weiteres Jahrzehnt demografischen Rückenwind erhalten“, so Meyer. „Junge Menschen spielen mehr und geben mehr Geld aus.“ Fortschritte bei der Grafikqualität, ein verbesserter Zugang zu Cloud-basierten Spielplattformen und die vermehrte Einführung der Monetarisierung im Spiel sollten es den Videospielanbietern ermöglichen, den traditionellen Pay-TV-Anbietern weiterhin Zeit und Einnahmen streitig zu machen.

Pay-TV im Sinkflug

In diesem Zusammenhang rechnet Meyer damit, dass sich im nächsten Jahrzehnt fast das gesamte Unterhaltungsfernsehen von den herkömmlichen Pay-TV-Paketen hin zum On-Demand-Streaming verlagern wird. „Vor allem junge Menschen wenden sich in großer Zahl vom herkömmlichen Fernsehen ab.“ Seit 2010 sei die Zeit die 18- bis 34-Jährige mit traditionellem Fernsehen verbringen nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Nielsen um etwa 70 Prozent zurückgegangen. Auch bei den 35- bis 49-Jährigen hat das traditionelle Fernsehen deutlich an Boden verloren. Nur die Gruppe der über 65-Jährigen sei in den letzten zehn Jahren treu geblieben.

Video-Streaming en vogue

Es werde immer deutlicher, dass Streaming-Dienste der wichtigste Ersatz für herkömmliche Pay-TV-Pakete sind. Da sich die Verbraucher mit dem „Abnabeln“ anfreunden würden, seien Streaming-Giganten wie Netflix, Disney+ und Amazon Video die Hauptnutznießer: „Ähnlich wie die Videospielindustrie haben auch Streaming-Dienste während der Beschränkungen in Folge der Pandemie einen enormen Aufschwung erlebt“, so der Experte.

American Football im Out

Der Wert von Live-Sportübertragungen für Werbetreibende und etablierte Medienunternehmen ist heute unbestritten – und die National Football League (NFL) sei hier der Goldstandard. Allerdings sei die Stabilisierung der Zuschauerzahlen in den letzten zwei Jahren größtenteils auf die Rückkehr der älteren Bevölkerung zurückzuführen.  „Bei jüngeren Menschen, die sich für ein breiteres Spektrum an Sportarten interessieren und seltener Highschool-Football spielen, gehen die Zuschauerzahlen weiter zurück“, analysiert Meyer.

Autonomes Fahren als Treiber

„Durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones in der entwickelten Welt nähern wir uns einem täglichen Medienkonsum von zehn bis elf Stunden pro Person“, sagt Meyer. „Fahrerlose Autos könnten in den kommenden Jahren für einen großen Wachstumsschub sorgen. Wenn man bedenkt, dass der durchschnittliche Arbeitsweg in den USA etwa 30 Minuten pro Strecke beträgt, könnte das eine weitere Stunde pro Tag an Medienkonsum freisetzen.“ 

Capital Group/HK

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