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15. Dezember 2021

Lockdown bremst Wirtschaft

Die kräftige Konjunkturerholung in Österreich wird im 2. Halbjahr 2021 durch den neuerlichen Lockdown, anhaltende Lieferengpässe und hohe Rohstoffpreise gebremst. 2022 dürfte sich die Wirtschaft nach der Aufhebung der Einschränkungen rasch wieder erholen.

Aufgrund der schrittweisen Auflösung der Hemmnisse wird für das Gesamtjahr 2022 ein kräftiges Wachstum erwartet. 2023 schwenkt die österreichische Wirtschaft dann auf einen moderaten Wachstumskurs ein. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich im Prognosezeitraum günstig, so das Wifo.

Inflation bleibt hoch

„2022 werden jene Bereiche kräftig wachsen, die 2021 von den behördlichen Einschränkungen betroffen waren, insbesondere der Handel, die Beherbergung und Gastronomie sowie andere konsumnahe Dienstleistungen. Der Aufschwung in der Industrie wird sich zwar fortsetzen, da sich die Lieferengpässe allmählich auflösen. Das Aufholpotential ist hier aber bereits ausgeschöpft“, so die Autoren der aktuellen Wifo-Prognose Stefan Ederer und Stefan Schiman.

Wirtschaft wächst kräftig

Die neuerlichen behördlichen Einschränkungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie, anhaltende Lieferengpässe und hohe Rohstoffpreise dämpfen in der zweiten Jahreshälfte 2021 die Erholung. Im IV. Quartal wird das BIP voraussichtlich schrumpfen. Der Aufschwung dürfte sich dennoch 2022 fortsetzen. Wie schon in vergangenen Öffnungsphasen werden die Konsumausgaben der privaten Haushalte nach Aufhebung der Einschränkungen kräftig zunehmen. Auch die Lieferengpässe dürften sich im Jahresverlauf 2022 allmählich auflösen, wodurch Produktionshemmnisse wegfallen und geplante Investitionsvorhaben umgesetzt werden.

Wachstumsbeitrag der Wirtschaftsbereiche zur Bruttowertschöpfung, real

Wifo Grafik
Der Wachstumsbeitrag der konsumnahen Dienstleistungen (Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie, sonstige Dienstleistungen) ist 2022 hoch, da sich diese Bereiche nach der Aufhebung der COVID-19-Einschränkungen rasch erholen werden. Der Aufschwung in der Industrie hält an, es ist hier jedoch kaum mehr Aufholpotential vorhanden (Q: WIFO, Statistik Austria. 2021 bis 2023: Prognose).

Günstiger Jobmarkt

Ab der zweiten Jahreshälfte 2022 wird die österreichische Wirtschaft auf einen moderaten Wachstumskurs einschwenken. „Nach 4,1% im Jahr 2021 wird das BIP 2022 um 5,2% und 2023 um 2,5% wachsen“, so Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr. Die günstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hält auch im Prognosezeitraum an. Die Beschäftigung dürfte weiter steigen und die Arbeitslosenquote zurückgehen. 2022 wird die Arbeitslosenquote wieder unter ihrem Vorkrisenniveau liegen. Die Rohstoffpreise bleiben zwar noch bis weit in das Jahr 2022 hinein auf hohem Niveau; aufgrund des Nachlassens der weltweiten Nachfrage dürften sie jedoch allmählich sinken und so den Preisauftrieb im Inland dämpfen.

Die Prognose beruht auf der Annahme, dass die Mitte Dezember verlautbarte Aufhebung der Einschränkungen in Österreich entsprechend umgesetzt wird. Weiters wurde angenommen, dass die Einführung der Impfpflicht einen Anstieg der Impfquote nach sich zieht. Ein mögliches neuerliches Aufflammen der Pandemie und etwaige erneute Einschränkungen des Wirtschaftsgeschehens wurden nicht berücksichtigt.

Wifo/HK

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