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3. September 2021

Keine Zeichen für Pleitewelle

Die Zahlungsausfälle in den USA waren während der gesamten Pandemie überraschend niedrig. Auch in absehbarer Zeit gibt es keine Anzeichen für eine Pleitewelle. Was sollen Anleger von den überraschend niedrigen US-Zahlungsausfällen halten?

In einem aktuellen Kommentar von DWS heißt es dazu: „Covid-19 versetzte sowohl den USA als auch der Weltwirtschaft den wohl heftigsten Schock seit Beginn der Sammlung zuverlässiger Daten.“ Die Zahl der Unternehmen, die nach Chapter 11 ein Insolvenzverfahren anstrebten, blieb aber verhalten. Ebenso wie die allgemeinen Ausfallquoten (die hauptsächlich auf den Ausfall von Krediten an private Haushalte zurückzuführen sind).

„Überraschend wenige US-Insolvenzen“
Quellen: U.S. Federal Reserve, Administrative Office of U.S. Courts, Bloomberg Finance L.P., DWS Investment GmbH; Stand: 01.09.2021

Pleitewelle bleibt aus

Für Haushalte sind die Erklärungen einfach. Schließlich war die Covid-Rezession nicht nur im Hinblick auf einen starken, aber sehr kurzen, Abschwung ungewöhnlich, gefolgt von einer ebenso schnellen Erholung. Letzteres wurde durch beispiellose fiskalische und monetäre Anreize, einschließlich Direktzahlungen an die Haushalte, ermöglicht.

Die geringe Zahl an Insolvenzanmeldungen von Unternehmen ist überraschender und potenziell beunruhigend. Zu Beginn der Pandemie gab es weit verbreitete und nicht ganz unberechtigte Befürchtungen, dass wahllose Rettungen eine wirtschaftliche „Zombifizierung“ riskieren könnten.

„Wandelnde Tote“

Bei DWS heißt es weiter: „Kreative Zerstörung ist schmerzhaft, aber ein wesentlicher Bestandteil von Anpassungen in Marktwirtschaften. Unternehmen, die als wandelnde Tote überleben, können Produktivität und Wachstum dämpfen. Es gibt jedoch auch zahlreiche Beispiele, bei denen sich Durchhaltevermögen nachhaltig für Länder wie für Firmen ausgezahlt hat. Zum Beispiel gelang es japanischen Chipherstellern ab Mitte der 1970er Jahre schließlich, die Dominanz der USA bei Speicherchips zu brechen.

Ihr Geheimnis? Aufrechterhaltung ihrer Belegschaft und Produktionskapazität während der Rezession, die auf den ersten Ölschock folgte – was im deutlichen Gegensatz zu den meisten US-Halbleiterfirmen stand. Jüngere Beispiele sind die europäischen Kurzarbeitsregelungen während der Finanzkrise um 2009. Insgesamt erwarten wir für US-Hochzinsanleihen in den nächsten zwölf Monaten lediglich eine Ausfallrate von 1,5 Prozent. Angesichts der engen Spreads werden wir jedoch die Statistiken weiter genau im Auge behalten.“

DWS/HK

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