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3. Oktober 2022

Immobilien: Vorsichtige Investoren

Rund 2,9 Milliarden Euro wurden in den ersten neun Monaten des Jahres in österreichische Immobilien investiert – nahezu dasselbe Volumen wie in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Das Volumen ist somit stabil, allerdings muss die Situation differenziert betrachtet werden. 

Von Juli bis September 2022 wurden ca. 800 Millionen Euro investiert, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 1,1 Milliarden Euro. „In den letzten Wochen und Monaten war eine durch die Anhebung der Zinsen und damit steigende Finanzierungskosten ausgelöste Zurückhaltung bei den Investoren zu spüren“, so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE. 

Investoren setzen auf Wohnen

Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich
Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich

Der Experte ergänzt: „Zurzeit befinden wir uns in einem Repricing Prozess, in dem die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern stark auseinanderdriften. Eine Annäherung wird wahrscheinlich noch einige Monate in Anspruch nehmen.“ Die stärkste Assetklasse im heurigen Jahr war bisher Wohnen mit einem Anteil von 37 Prozent des Investmentvolumens, 15 Prozent entfielen auf Office, 10 Prozent jeweils auf Logistik und Retail, gemischt genutzte Immobilien kommen auf 21 Prozent. Die Assetklasse Hotel ist mit vier Prozent nach wie vor schwächer vertreten, allerdings sieht CBRE hier einen klaren Aufwärtstrend.

Beinahe zwei Drittel des Investmentvolumens – 61 Prozent – gehen auf die Konten von österreichischen Investoren, 26 Prozent der Deals wurden von deutschen Investoren getätigt und rund 13 Prozent von anderen internationalen Anlegern. „Die Aufteilung der Investorenherkunft spiegelt ein bekanntes Bild wider: je weniger großvolumige Produkte am Markt sind und je herausfordernder die wirtschaftliche Gesamtsituation ist, umso höher ist der Anteil heimischer Investoren“, analysiert Fichtinger die Situation.

Steigende Immo-Renditen 

Waren die Renditen im ersten Halbjahr noch weitgehend stabil, so sind die Spitzenrenditen in den meisten Assetklassen im letzten Quartal um ca. 30 Basispunkte gestiegen. In der Assetklasse Logistik liegt die Spitzenrendite aktuell bei 4,1 Prozent, bei Büros bei 3,65 Prozent und in der stärksten Assetklasse Wohnen bei 3,1 Prozent.

„Der Peak bei den Renditen ist noch nicht erreicht, bis Jahresende ist mit weiteren Renditeanstiegen zu rechnen“, so die Erwartung von Fichtinger, der aber auch davon ausgeht, dass im vierten Quartal noch einmal ordentlich investiert wird. Prognosen sind nicht einfach aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen, aber wegen der gut gefüllten Pipeline und jener Deals, die in den nächsten Wochen vor dem Closing stehen, gehen die Expert:innen von CBRE zurzeit von einem Jahresinvestmentvolumen von vier Milliarden Euro aus.

CBRE/HK

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