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10. Februar 2023

Goldnotierung: Bemerkenswert stark

Nach der deutlichen Verteuerung von Gold in den Monaten November bis Januar rutschte der Goldpreis Anfang Februar merklich ab. Doch insgesamt bleibt die Goldnotierung in einem Umfeld höherer Anleiherenditen bemerkenswert stark.

Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt, DekaBank
Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt, DekaBank

In einer Analyse der DekaBank heißt es dazu: „Die jüngsten Daten zum physischen globalen Goldmarkt liefern eine Erklärung: Die Goldnachfrage verfehlte im Gesamtjahr 2022 nur knapp das Rekordniveau aus dem Jahr 2011. Während die Schmucknachfrage etwas schwächer und die Investmentnachfrage dank der Barren- und Münznachfrage stärker war als ein Jahr zuvor, kauften die Zentralbanken im Jahr 2022 – vor allem in der zweiten Jahreshälfte – so viel Gold wie zuletzt im Rekordjahr 1967.“

Auf Einkaufstour

„Somit war die kräftige Gesamtnachfrage in erster Linie auf die massiven Goldkäufe von Schwellenländernotenbanken zurückzuführen, insbesondere die Türkei, China, die Staaten des Nahen Ostens und Indien. Hauptgründe für die Aufstockung der Goldreserven dürften die geopolitischen Risiken sowie die erhöhte Inflation sein. Die hohen Inflationsraten sorgen dafür, dass die großen Notenbanken ihre geldpolitischen Zügel spürbar straffen.

Die US-Notenbank Fed und die EZB werden in absehbarer Zeit ihre Leitzinserhöhungen beenden, und das Zinsniveau wird voraussichtlich auf moderat höherem Niveau verharren. An den Märkten spiegeln sich für die USA sogar schon Zinssenkungserwartungen wider. Insgesamt sind im Prognosezeitraum seitens der Geldpolitik keine stärkeren Auswirkungen auf den Goldpreis zu erwarten, weder in die eine noch in die andere Richtung. Die Belastungen von dieser Seite werden auslaufen, aber zugleich erscheint eine Preisstütze in Form von starken Zinsrückgängen bislang eher unwahrscheinlich.“

Ausblick: Kein starker Gold-Trend

„Die risikolosen Zinsen, also die Opportunitätskosten der zinslosen Goldhaltung, bleiben im Prognosezeitraum auf vergleichsweise moderaten Niveaus. Preisstützend wirkt, dass die geopolitische Risikoprämie, die der Krieg Russlands gegen die Ukraine nach sich zieht, längere Zeit erhalten bleibt. Aus alledem lässt sich kein stark ausgeprägter und eindeutiger Trend für den Goldpreis ableiten. Im Zuge der geopolitischen Anpassungen und der Rückkehr zum neuen, höheren Zinsniveau dürfte sich der Goldpreis in einem neuen Gleichgewicht einpendeln.“

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DekaBank/HK

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