Gold stark unterbewertet
Im Juni und August gab es für Gold deutliche Rückschläge. Laut Nitesh Shah, Director Research bei Wisdom Tree, sieht das Edelmetall jetzt stark unterbewertet aus. Einiges deutet auf einen Goldpreis über 2000 US-Dollar pro Unze hin.
Der Experte: „Unserer Ansicht nach wird Gold, wenn es sein traditionelles Verhalten wiedererlangt, vom heutigen Niveau steigen und dem Gegenwind moderat steigender Staatsanleiherenditen und einer leichten Inflationsabkühlung entgegenwirken. Das seltsame Verhalten von Gold in letzter Zeit wird auch durch die Abkehr von den Realkursen in den letzten Monaten deutlich. Wie wir in der Vergangenheit gesehen haben, werden diese kurzfristigen Abgänge jedoch häufig korrigiert (z. B. im November 2019 und November 2020).“
Korrektur nach oben
Der Experte hält bis zum zweiten Quartal 2022 einen Goldpreis von 1890 US-Dollar/Unze für möglich, das Edelmetall könnte aber bis Ende des Jahres auch einen Höchststand von 1970 US-Dollar/Unze erreichen: „Trotz des Gegenwinds einer nachlassenden Inflation und steigender Renditen von US-Staatsanleihen korrigiert Gold in diesem Szenario immer noch nach oben, nachdem es unterbewertet war.“
In einem Bullen-Szenario sollten wiederum eine hartnäckig hohe Inflation und eine Zentralbank, die ihr nicht im Weg steht, Gold auf ein Allzeithoch von 2.190 US-Dollar/Unze treiben. Im Bären-Szenario könnte eine restriktive Bewegung der Federal Reserve dazu führen, dass der Goldpreis auf 1550 US-Dollar/Unze fällt.
Fazit: Gold unterbewertet
Shah: „Gold ist im Vergleich zu unserer Modellprognose derzeit unterbewertet. Wenn das Verhalten von Gold zurückschnellt, besteht Aufwärtspotenzial für das Metall. Selbst in unserem Konsensszenario, in dem es Gegenwind durch Inflationsabschwächung und steigende Staatsanleiherenditen gibt, sollten die Goldpreise gegenüber dem heutigen Niveau steigen.“
Wisdom Tree/HK