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20. April 2021

Gold, Silber & Co.: Wer profitiert?

Gold, Silber, Platin und Palladium unterscheiden sich strukturell – aktuell ist das besonders eindrücklich zu beobachten.  Die steigenden Realzinsen vor allem in den USA sind besonders eine Gefahr für den Gold- und Silberpreis. Ganz anders sieht es bei Platin und Palladium aus. Kommentar von Benjamin Louvet, Fondsmanager des OFI Precious Metals Fund bei OFI Asset Management:

Benjamin Louvet, Fondsmanager des OFI Precious Metals Fund bei OFI Asset Management
Vor allem Platin könnte von der Energiewende hin zu grünen Wasserstofftechnologien profitieren, meint Benjamin Louvet, Fondsmanager des OFI Precious Metals Fund bei OFI Asset Management.

„Der Preis für Gold ging im Januar und Februar stark zurück; im März stabilisierte er sich wieder. Denn immer mehr Investoren bezweifelten, dass die Zinsen angesichts der hohen Verschuldung der Industrieländer wieder steigen könnten. Silber ging in geringerem Maße als Gold zurück, was nicht so häufig vorkommt. Der Grund: Als die Wachstumserwartungen im ersten Quartal nach oben korrigiert wurden, war die Nachfrage nach Industriemetallen sehr hoch und trieb entsprechend die Preise nach oben. Silber gilt als Edelmetall, wird aber auch stark in der Industrie verwendet.“

Hohe Zinsen schmerzen

„Insgesamt sind die Preise für Gold und Silber im ersten Quartal 2021 um -9,82% bzw. -7,25% zurückgegangen. Beide Edelmetalle reagieren sehr empfindlich auf die realen Zinssätze. Die nominalen Zinssätze sind stark angestiegen. Die Inflationserwartungen sind allerdings nicht in gleichem Maße angepasst worden. Anders als von Anlegern derzeit in die Kurse eingepreist, könnte sich die Inflation als dauerhaft erweisen. Dafür sprechen meiner Meinung nach strukturelle Faktoren: Vor allem die Energiewende, aber auch die haushalts- und steuerpolitischen Maßnahmen während der Coronakrise.“

Platin/Palladium: Starke Performance

„Im Gegensatz zu Gold und Silber konnte Platin von Januar bis März um fast 10% zulegen und Palladium um 6,30%. Auch hier trieben die Wachstumserwartungen die Kurse der beiden Metalle nach oben. Sie werden hauptsächlich von Automobilherstellern für die Produktion von Katalysatoren verwendet.

Hinzu kam ein zyklischer Faktor: Norilsk Nickel, einer der größten Produzenten von Platin und Palladium, musste eine seiner größten Minen teilweise schließen. Er musste seine Produktionsprognose für dieses Jahr senken, so dass das Angebot auf dem Platin- und auch auf dem Palladiummarkt im Jahr 2021 ein Defizit aufweisen könnte.“

Trumpfkarte: Grüner Wasserstoff

Der Experte abschließend: „Ein weiterer struktureller Grund: Die weltweit steigende Nachfrage nach grünen Wasserstofftechnologien hat den Preis von Platin beflügelt. Denn Platin (und in geringerem Maße auch Palladium) wird bei den sogenannten Elektrolyseuren für die Produktion von grünem Wasserstoff als auch bei der Herstellung von grünen Wasserstoff-Brennstoffzellen verwendet.“

OFI/HK

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