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16. April 2021

Gewinnsaison startet: Fragliche Euphorie

Die beginnende Gewinnsaison ist mit einiger Ungewissheit behaftet, denn: Die Fundamentaldaten laufen der Euphorie bislang noch hinterher. Expertinnen von Federated Hermes weisen in einem aktuellen Kommentar auf diese Sachlage hin.

Im Marktupdate von Louise Dudley, Global Equities Portfolio Manager und Silvia Dall’Angelo, Senior Economist, wird die Frage gestellt: Ist die gute Stimmung gerechtfertigt?

Mit Schwankungen rechnen

Louise Dudley, Global Equities Portfolio Manager: „Die Gewinnsaison für das erste Quartal 2021 beginnt. Obwohl der allgemeine Trend optimistisch ist, herrscht mehr Vorsicht als zu Beginn des Jahres. Es gibt eine Vielzahl von konkurrierenden Einflüssen, die sich auf die Stimmung der Anleger auswirken. Diese Ungewissheit bedeutet, dass wir mit einer gewissen kurzfristigen Volatilität rechnen sollten. Obwohl wir der Meinung sind, dass die Value-Rallye immer noch Bestand hat, wird die Diversifizierung weiterhin entscheidend sein.“
Dudley weiter: „Die vergangene Gewinnsaison lieferte in den meisten Sektoren signifikante positive Überraschungen. Die Erwartungen bleiben sowohl für zyklische Rebound-Titel als auch für die Stay-at-home-Gewinner aus dem Tech-Sektor hoch. Allerdings deuten vieles darauf hin, dass die Anleihennachfrage nicht so schnell wie erwartet anzieht – was einige dazu veranlasst, eine langsamere wirtschaftliche Erholung zu prognostizieren. Die Fundamentaldaten haben den Überschwang der Märkte noch nicht eingeholt.“

Europa: Schwache Zahlen

Silvia Dall’Angelo, Senior Economist fügt hinzu: „Die Konjunkturdaten der Eurozone waren diese Woche enttäuschend. Die Industrieproduktion schrumpfte im Februar um 1%, was einen breit gefächerten Rückgang in allen europäischen Ländern widerspiegelt. Nichtsdestotrotz hat sich das verarbeitende Gewerbe besser entwickelt als der Dienstleistungssektor – und den Umfragen zufolge dürfte es in den kommenden Monaten zu einem starken Aufschwung kommen.

Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone stiegen im Februar um 3 %, nachdem sie im Januar noch um 5,2 % gesunken waren. Der Ausblick für den Konsum sieht immer noch fragil aus, da die Pandemie in der Region noch immer wütet. Bislang haben die Haushalte die zusätzlichen Erträge aus den fiskalischen Transfers eher gespart als ausgegeben.“

Probleme mit Impfungen

Eine sichere Wiedereröffnung der Wirtschaft ist laut Dall’Angelo Voraussetzung für die Freisetzung der aufgestauten Nachfrage und eine potenzielle Auflösung der Vorsorgeersparnisse: „In dieser Hinsicht befindet sich die Eurozone in einer schwächeren Position als die USA. Während der Plan der US-Regierung, die erste Impfstoffdosis bis Ende Juni an den Großteil der erwachsenen Bevölkerung zu verabreichen, auf Kurs ist, sieht sich die Eurozone mit Impfstoffengpässen und allgemeinen Herausforderungen bei der Umsetzung konfrontiert.“

Federated Hermes/HK

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