GELD-Magazin, Nr. 6/2025

AKTIEN . Österreich 64 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2025 DIE RENTABELSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN KURS GEV ‘26e GEV ‘27e Raiffeisen Bank Int. 37,68 € 15,4 % 15,2 % Addiko Bank 21,70 € 12,7 % 15,0 % PORR 30,95 € 11,6 % 13,0 % Vienna Insurance Group 59,30 € 11,7 % 12,5 % Strabag 79,10 € 10,7 % 11,5 % OMV 47,50 € 10,9 % 11,5 % BAWAG 124,20 € 10,0 % 11,4 % Polytec 3,30 € 7,8 % 10,6 % Zumtobel 3,59 € 8,9 % 10,6 % SBO 27,90 € 8,5 % 10,5 % Erste Group Bank 98,20 € 9,5 % 10,5 % Andritz 63,40 € 9,2 % 10,2 % GEV=Gewinn/Enterprise Value (=MK plus Nettofinanzverbindlichkeiten) Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 12. Dezember 2025 Der ATX Net TR, ein Leitindex der Börse Wien, legte in den vergangenen zwölf Monaten (inkl. Dividenden) um 46 Prozent zu. Nach KESt und inflationsbereinigt bleibt ein realer Kapitalzuwachs von rund knapp 30 Prozent. Dabei war einer der treibenden Faktoren für die Kursanstiege die sukzessiven Zinssenkungen in Europa, die bei vielen Aktien eine Neubewertung nach sich zog. Mit einem Plus von 161 Prozent legte Frequentis besonders stark zu. Aber auch AT&S (+150 %), voestalpine (+112 %), Strabag (+98 %) oder Vienna Insurance Group (+95 %) haben im Kurs knapp bzw. mehr als verdoppelt. Blickt man fünf Jahre zurück, so legte der Aktienkurs von Frequentis um 308 Prozent zu, jener der Erste Group Bank um 281 Prozent oder auch Do&Co reüssierten mit 252 Prozent. Schön und gut, aber was ist 2026 zu erwarten? Für Europa erwarten Ökonomen ein moderates Wirtschaftswachstum – in Österreich soll das BIP 2026 um 0,9 Prozent zulegen und sich 2027 auf 1,2 Prozent beschleunigen. Seitens der EZB ist 2026 mit einem unveränderten Zinsniveau zu rechnen, 2027 soll wieder eine erste Anhebung der Zinsen ins Auge gefasst werden. Spannend werden die Auftragsvergaben aus dem deutschen Verteidigungs- und Infrastrukturpaket, von dem vor allem Baufirmen und deren Zulieferer ein Stück vom Kuchen abbekommen wollen. Aber dazu später. Highflyer AT&S Der Halbleiterhersteller AT&S wurde von uns mehrmals als deutlich zu günstig bewertet beschrieben. Vor einem Jahr markierte die Aktie noch ein Tief bei 9,61 Euro, jetzt kostet sie etwa 32 Euro. Seit Jahresbeginn 2025 legte das Papier um 163 Prozent zu. Das Tief am 18. Dezember 2024 wurde durch eine Umsatz- und Gewinnwarnung und eine Reduzierung der Mittelfristprognose verursacht. Bis Mai 2025 dominierten seitens der Analysten noch Kurszielreduzierungen. Doch dann drehte allmählich die Stimmung. Durch den Verkauf des Werkes in Ansan/Südkorea konnte die Verschuldung reduziert werden, die Liquiditätslage entspannte sich. Dann wurde das erste IC-Substratwerk in Europa eröffnet und die VolumsHohe Kursgewinne 2025 ist eine Steilvorlage. Der ATX inklusive Dividenden legte bis Mitte Dezember um 46 Prozent zu. So geht es 2026 voraussichtlich nicht weiter. Selektion wird wieder wichtiger, um in die richtigen Werte zu investieren. MARIO FRANZIN Höhenflug. Mit einem Satz über die 5.000 Punkte-Marke gelang es dem ATX, das Hoch vor gut 18 Jahren (Juni 2007), zu übertreffen. Mit dieser starken Leistung wurde der bestehende Aufwärtstrend bestätigt. Der RSI signalisiert derzeit eine entsprechend stark überkaufte Situation, bei der eine Abkühlung durchaus gesund wäre. Als gute Unterstützung würde etwa die 4.000er-Marke dienen. ATX-INDEX . Neues All-Time-High nach 18 Jahren produktion in Kulim/Malaysien hochgefahren. Dass der Kunde AMD, für den AT&S ICSubstrate produziert, mehrere Großaufträge erhielt, befeuerte die Phantasie weiter. Und obwohl AT&S im ersten Halbjahr 2025/26 noch immer einen Verlust von 63,5 Millionen verbuchte, hält sich der Aktienkurs über 30 Euro – aufgrund der Erwartung, dass es AT&S gelingen wird, bis 2027/28 einen Gewinn von mehr als 100 Millionen Euro zu erzielen, was ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 12 bedeuten würde. Aufgrund des relativ hohen Kursniveaus ist jetzt mit einer höheren Volatilität zu rechnen. Die derzeit angegebenen Kursziele divergieren zwischen 27 und 40 Euro. Daher ist AT&S bei Kursen über 30 Euro eine solide Halteposition. Ausbau der Infrastruktur in Europa Während es in Österreich keinen reinen nennenswerten Defense-Titel an der Börse gibt, lässt sich dennoch eine indirekte Auswirkung auf einige börsenotierte Unternehmen ableiten. Denn im Verteidigungsbereich ist in Europa besonders auch die Infrastruktur wichtig, denn Straßen, Bahnlinien und Brücken müssen Belastungen von Schwertransporten quer durch Europa aushalten können. 5.200 5.000 3.600 3.400 3.800 4.000 4.400 4.200 4.600 4.800 3.200 2024 2025

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