GELD-Magazin, Nr. 6/2025

6 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2025 BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Credits: beigestellt/Archiv; JFL Photography/stock.adobe.com; pixabay Sozialpartnerschaft Gut für Österreich Beliebt. Die Sozialpartnerschaft genießt hohe Wertschätzung. Laut der jüngsten Umfrage von Gallup halten 70 Prozent der Bevölkerung sie für sehr oder eher gut für das Land. Zwei Drittel (68 %) messen ihr eine entscheidende Bedeutung für den sozialen Frieden bei, etwa genauso viele (66 %) sehen sie als wichtigen Pfeiler wirtschaftlicher Stabilität. Besonders positiv stehen der Sozialpartnerschaft junge Menschen bis 30 Jahre gegenüber. Die Arbeiterkammer erzielt mit 63 Prozent einen deutlich besseren Vertrauenswert als andere Sozialpartner. Der ÖGB belegt den zweiten Platz (53 %). Weniger gut schneiden die Arbeitgebervertretungen ab: 35 Prozent der Bevölkerung vertrauen der Landwirtschaftskammer, 33 Prozent der Wirtschaftskammer. Moderne Zeiten. Auch die zwölfte Ausgabe des „Smart Centres Index“ bewertet die Innovations- sowie Technologieangebote führender Handels- und Finanzzentren und verfolgt deren Fähigkeit, Technologien zu entwickeln, zu implementieren und einzusetzen. Zu den Ergebnissen: Zürich belegt hier den ersten Rang im Index, London und Singapur überholten San Francisco und nehmen die Plätze zwei und drei ein. Immerhin fünf westeuropäische Zentren sind unter den Top-10 vertreten, zusammen mit zwei USamerikanischen Metropolen. Den größten Anstieg der durchschnittlichen Bewertungen auf der Mess-Skala um etwas mehr als vier Prozent verzeichneten Osteuropa und Zentralasien, den geringsten Zuwachs gab es hingegen in Nordamerika mit 2,46 Prozent. Und wie sieht es mit der österreichischen Bundeshauptstadt aus? Leider ist sie – salopp ausgedrückt – ziemlich „abgeschmiert“. Wien landet diesmal lediglich auf Rang 63; im Vorjahr war es noch Platz 53, ein Minus um zehn Stellen. Passen also wienerische Gemütlichkeit und technische Moderne nicht zusammen? Zur Beantwortung dieser Frage wird es wohl noch mehr als einer Studie benötigen. Smart Centers: Zürich hat die Nase vorne KI als Fragezeichen. Wirtschaftlicher Rückenwind, aber zunehmender Gegenwind von den Börsen: Das datenbasierte Megatrend-Modell von Vanguard legt nahe, dass sich das Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten deutlich von den gängigen Konsensprognosen entfernen wird. Besonders interessant dabei: Der Technologie- und KI-Trend wird dabei zu einer großen Chance, gleichzeitig aber zum zentralen Risikofaktor für 2026. Auf der positiven Seite: Die anhaltende Welle KI-getriebener physischer Investitionen dürfte ein mächtiger Impuls bleiben – vergleichbar mit früheren Phasen großer Kapazitätserweiterungen wie dem Eisenbahnausbau im 19. Jahrhundert oder dem IT- und Telekommunikationsboom der späten 1990er. Mögliche Risken bestehen andererseits darin, dass KI nicht hält, was sie verspricht, bzw. dass die immensen Investitionen nicht gewinnbringend hereingebracht werden können. Davon, dass KI 2026 tatsächlich enttäuscht, geht Vanguard aber nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 bis 30 Prozent aus. DIE ZAHL DES MONATS 25-30 % Demografie. Viele Industrienationen stehen aufgrund niedriger Geburtenraten vor einem Problem: Japan „verliert“ ohne Berücksichtigung der sehr geringen Einwanderung bereits fast eine Million Einwohner pro Jahr. In Europa führen Deutschland und Italien diesen Trauermarsch an. Ihre natürliche Bevölkerungsentwicklung ist bereits seit mehreren Jahren negativ. Nur durch Einwanderung können sie sich Jahr für Jahr über Wasser halten – doch wie lange noch? Alexis Bienvenu, Fondsmanager bei LFDE: „Angesichts dieser unerbittlichen Entwicklungen haben sich insbesondere die Länder Nordeuropas und Japan für drastische Lösungen entschieden. Dazu zählen beispielsweise die stärkere Beschäftigung von Senioren, die Erhöhung des Renteneintrittsalters und die Weiterbeschäftigung nach dem Renteneintritt. Einwanderung wäre aus wirtschaftlicher Sicht eine Lösung, jedoch ist ihre gesellschaftliche und politische Akzeptanz fraglich.“ Risiko: Bevölkerung schrumpft Alexis Bienvenu, Fondsmanager bei LFDE

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