GELD-Magazin, Nr. 6/2025

58 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2025 01234567890 Telekom Austria: KI-Agenten im Kundenservice 2026. In Europa gibt es zu wenig Kapital für große Investitionen in die KI. Damit verlieren Europas Firmen an Konkurrenzfähigkeit. Die Telekom Austria reagiert nun unter anderem mit dem Versuch, eine Zusammenarbeit mit anderen Anbietern auf die Beine zu stellen, um an unterschiedlichen Standorten KI-Anwendungen laufen zu lassen. Die Telekom Austria selbst startet im ersten Quartal 2026 ein KI-Angebot als Kundenservice, einem „Ökosystem von KI-Agenten“ als Dienst für andere Firmen. Man werde bald mit KI-Agenten sprechen und es gar nicht bemerken. Diese werden alle Sprachen, auch regionale Dialekte erkennen und im gleichen Idiom antworten. Die KI-Agenten würden auch das Geschlecht und den sozialen Hintergrund von Anrufenden erkennen und sich darauf einstellen. Verbund, BIG & ÖBAG. Die Regierung organisiert sich für eine Entlastung von Stromkunden 500 Millionen Euro von staatsnahen Betrieben – 100 Millionen von der ÖBAG (durch Auflösung von Rücklagen), 200 Millionen von der BIG (voraussichtlich weniger Wohnungsbau) und 200 Millionen Euro vom Verbund. Der börsenotierte Verbund trat sofort die Flucht nach vorne an und verkündete, auf der kommenden Hauptversammlung zusätzlich zur regulären Dividende, eine Sonderdividende in Höhe von 1,15 Euro je Aktie vorzuschlagen. Sohin werden rund 400 Millionen Euro mehr aus dem Verbund gepresst, die er natürlich nicht mehr für Investitionen zur Verfügung hat. Entsprechend der Beteiligungsverhältnisse gehen davon aber „nur“ 51 Prozent an den Staat, 25 Prozent an das Syndikat aus EVN und Wiener Stadtwerke, an die TIWAG gut fünf Prozent und knapp 20 Prozent an den Streubesitz. Credits: VIG/Ian Ehm; Flughafen Wien AG Flughafen Wien Doch keine dritte Piste Wertberichtigung. Der Flughafen WienSchwechat geht neuerdings davon aus, dass mit dem bestehenden Zwei-Pisten-System über 50 Millionen Passagiere abgefertigt werden können und strich das Projekt einer dritten Piste. Neben den auf rund zwei Milliarden Euro massiv gestiegenen prognostizierten Baukosten und der schwierigen Refinanzierung des Großprojektes, hätten sich auch die Rahmenbedingungen infolge der überlangen Verfahrensdauer grundlegend geändert. Stattdessen werde man mehr in Terminal-Infrastruktur investieren. Das Projekt einer dritten Piste kostete den Flughafen Wien über 25 Jahre insgesamt rund 90 Millionen Euro – in der Bilanz 2025 werden 55,9 Millionen Euro wertberichtigt. Deswegen rechnet man heuer mit einem Nettoergebnis vor Minderheiten von 210 Millionen Euro statt bisher mit rund 230 Millionen. AKTIEN . Kurzmeldungen „evolve28“. Österreichs größter Versicherungskonzern, die Vienna Insurance Group (VIG), peilt in den kommenden Jahren ein kräftiges Wachstum an und hat sich dafür ehrgeizige Ziele gesetzt. Die Prämieneinnahmen sollen bis 2028 auf mindestens 20 Milliarden Euro wachsen (+23 % zum Ausblick für 2025), das Vorsteuerergebnis soll 2028 mindestens 1,5 Milliarden Euro betragen, um 30 Prozent mehr als für heuer erwartet wird. Mit der neuen Strategie „evolve28“ will der Konzern die Marktführerschaft in Zentral- und Osteuropa ausbauen. Nach Möglichkeit soll in den kommenden Jahren auch eine höhere Dividende erwirtschaftet werden. Bei den angehobenen Wachstumszielen ist die laufende Übernahme der Nürnberger Versicherung noch gar nicht berücksichtigt. „Unsere Planung zeichnet ein sehr klares Bild des Wachstumskurses, den wir über die nächsten drei Jahre forcieren werden und wird nach Vorliegen der regulatorischen Genehmigungen der NürnbergerÜbernahme noch entsprechend erhöht. Wir treiben den Ausbau unserer Marktführerschaft voran, planen, unsere Prämien und Erträge deutlich zu steigern und halten dabei unser Prinzip des lokalen Unternehmertums hoch“, erklärte Vorstandsvorsitzender Hartwig Löger. Die Übernahme der Nürnberger Versicherung ist mit bis zu 1,38 Milliarden Euro der größte Zukauf der Firmengeschichte. Ende November hatte sich die VIG bereits rund 98 Prozent der Aktien gesichert, die finale Abwicklung steht noch unter dem Vorbehalt regulatorischer Freigaben. Vienna Insurance Group: Ehrgeizige Wachstumsziele „Unsere Planung zeichnet ein sehr klares Bild des Wachstumskurses, den wir über die nächsten drei Jahre forcieren werden.“ Hartwig Löger, CEO, Vienna Insurance Group DIE ZAHL DES MONATS 500 Mio. Euro

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