GELD-Magazin, Nr. 6/2025

Die Spezialisten verrieten aber auch, was man besser nicht tun sollte, wenn man sich erfolgreich am fallweise spiegelglatten Börsenparkett bewegen will. So warnte Sönke Siemßen von Nomura Asset Management vor einer eurozentristischen Denkweise. Denn die Welt ist groß – die Anlagechancen sind es ebenfalls. Besonders in Asien ist laut dem Experten viel Wachstum zu generieren. Japan, Gold und mehr Dem konnte Junichi Takayama, Amova Asset Management, nur zustimmen. Er wies vor allem auf die Chancen in Japan hin – einem Markt, der in vielerlei Hinsicht in Bewegung gekommen ist. Und zwar im positiven Sinne. Michael Kopf, Commodity Capital, warf wiederum einen Blick auf Edel- und Industriemetalle. Sein Fazit: „Der Sektor spiegelt einen Megatrend wider.“ ESG: Nicht passé Mit nicht allzu leichten Zeiten war in jüngerer Vergangenheit wiederum der Bereich Nachhaltigkeit konfrontiert. Das sei aber kein Grund, ESG links liegen zu lassen, wie Mario Schmidt von Swisscanto Asset Management ausführte. Das gilt ebenso für kleinere Unternehmen: „Denn diese denken oft in Generationen, anstatt in Quartalen – und eignen sich hervorragend zur Diversifikation eines Gesamtportfolios“, erklärte Graham McCraw, Aberdeen Investments, am „Institutional Investors Congress“. Besser beraten Sebastian Lewis von Vanguard hielt den Abschluss-Vortrag und informierte über Anlegerfehler sowie die Bedeutung von professioneller Beratung. Weiters führte er in die Welt des Professors Hendrik Bessembinder ein. Seine Studien lassen die Welt der AktienInvestments in einem durchaus überraschend neuen Licht erscheinen. MÄRKTE & FONDS . Institutional Investors Congress Von Trends profitieren Welche wichtigen ökonomischen Entwicklungen, Branchen und Regionen werden das kommende Jahr prägen? Die profunden Antworten gaben Anlage-Profis am „Institutional Investors Congress“. HARALD KOLERUS Credits: beigestellt Europa ist schön – das ist aber für den Anlageerfolg allein nicht ausreichend. Sönke Siemßen von Nomura Asset Management empfiehlt mit Blick auf mehrere internationale Trends „global zu denken“. So ist unser Zeitalter etwa von einem starken Bevölkerungswachstum gekennzeichnet, das seinen Zenit noch nicht erreicht hat. Aber: Der Anteil Europas an der Weltbevölkerung ist von 22 Prozent im Jahr 1950 auf neun Prozent gefallen, bis 2075 sinkt dieser auf sechs Prozent. Ein anderes Beispiel: Das Welt-BIP (in Kaufkraftparitäten) ist seit 1980 um stolze 1.400 Prozent gestiegen, der Anteil Europas daran hat sich hingegen seit 1980 halbiert. Auch die USA lassen in diesem Vergleich nach. Wo die Musik nun also wirklich spielt, ist Asien. Vorteil: „Demografische Dividende“ Siemßen sagt: „Der große Gewinner heißt Asien. Wenn man wirklich Geld verdienen will, kommt man an diesem Kontinent nicht vorbei.“ Ein weiterer Faktor, den man nicht unterschätzen sollte, ist die sogeThink global . NOMURA ASSET MANAGEMENT nannte „demografische Dividende“. Dabei handelt es sich um das Kapital, dass in Ausbildung investiert wird. In China haben wir hier bereits intensive Bemühungen gesehen, in beispielsweise Indien und Indonesien startet dieser Prozess erst durch – ein Vorteil für die Volkswirtschaften und letztlich auch für Investments. Um von solchen Trends zu profitieren, ist eurozentristisches Denken verfehlt. www.nomura.com Sönke Siemßen, Head of Client Portfolio Management, Nomura A.M. Globales BIP: Europa lässt nach Die besten Zeiten scheinen für den „alten Kontinent“ vorbei. Vor allem Asien befindet sich auf der Überholspur. Quelle: Eigene Darstellung, IWF World Economic Outlook 10/2024 Anteil im Welt-BIP in % Welt-BIP Asien ex Japan USA EU 10% 20% 40% 30% 50% 60% 70% 0% 80% 90% 100% 0% 500% 1.000% 1.500% 2.000% 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 USA: 22% Asien: 9% EU: 27% Asien: 38% USA: 14% EU: 13% Wachstum Welt-BIP: 1.400% rechte Skala 50 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe 6/2025

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