GELD-Magazin, Nr. 6/2025

Vor genau zehn Jahren – am 12. Dezember 2015 – wurde bei der Klimakonferenz in Paris (COP21) beschlossen, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst unter 1,5 °C, gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Als grundlegendes Ziel nahm man sich vor, die Treibhausgasneutralität zu erreichen, wobei sich alle Staaten verpflichteten, ihre Klimaschutzmaßnahmen regelmäßig zu verschärfen. Zehn Jahre danach fiel das Ergebnis auf der kürzlich abgehaltenen UNOKlimakonferenz (COP30) in Brasilien nüchtern aus. Obwohl die globale Erwärmung um 1,5 °C bereits 2024 überschritten wurde, konnten sich die teilnehmenden Staaten auf keinen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern – die Hauptverursacher der CO2-Emissionen – einigen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übte sich in Zweckoptimismus: „Wir bekämpfen nicht die fossilen Energieträger, wir bekämpfen die Emissionen.“ Um auf der anderen Seite – die CO2-Absorption durch Wälder – zumindest nicht weiter zu verringern, wurde ein neuer Fonds (TFFF) zum Schutz des Regenwaldes bzw. zur Belohnung jener Länder, die eine weitere Bewahrung der Regenwälder erreichen, beschlossen. Zu einem konkreten „Waldaktionsplan“ konnte man sich hingegen nicht durchringen, obwohl der Schutz der Wälder durch die zunehmenden Waldbrände deutlich erschwert wird. Davon ist nicht nur der brasilianische Regenwald betroffen (im Amazonasgebiet gab es sowohl 2024 als auch 2025 je rund 140.000 Brände!), auch in Europa – vor allem in Südeuropa – kämpft man mit zunehmender Dürre und entsprechenden Waldbränden. Alleine 2025 gingen dadurch am alten Kontinent rund eine Million Hektar Wald verloren – und noch dazu mit einer Unmenge an CO2-Freisetzung. Dass beim Klimaschutz „Feuer am Dach ist“, wird auch durch die Gletscherschmelze, häufigeren Murenabgängen, Starkregenereignissen und Dürreperioden deutlich. „Es kann noch geschafft werden“ Ein vorsichtig positives Szenario zeichnet der jüngst veröffentlichte „Allianz Green Transition Tracker 2025“, in dem 69 Länder MÄRKTE & FONDS – AUSBLICK 2026 . Öko / Klima Notwendige Investitionen Es wird schwierig, die Klimaziele zu erreichen. Dazu müssen Investitionen in Erneuerbare Energien und Lösungen zum Energiesparen vervielfacht werden. Für Investoren stellt dies einen lukrativen Wachstumsmarkt dar. MARIO FRANZIN Credits: snapshotfreddy/stock.adobe.com; EU Koommission/Etienne Ansotte 36 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2025 „Wir bekämpfen nicht fossile Energieträger, wir bekämpfen die Emissionen.“ Ursula von der Leyen, EU-KommissionsPräsidentin

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