Genau auf den Punkt bringt es David Striegl, Leiter Aktienfondsmanagement bei Kepler: „Europa präsentiert sich derzeit ausgesprochen dynamisch. Besonders die lange unterschätzten Märkte Italien und Spanien haben zuletzt deutlich aufgeholt. Bankaktien zählen europaweit zu den größten Gewinnern, getragen von soliden Bilanzen und steigender Profitabilität. Gleichzeitig sorgt die Aufrüstung für kräftige Impulse in der Verteidigungsindustrie. Anleger setzen damit verstärkt auf Regionen und Sektoren, die früher als schwächer galten – und profitieren von überdurchschnittlicher Performance.“ (Wobei es auch europaspezifische Risiken zu beachten gilt, dazu später mehr.) Aufholpotenzial Sophia Wurm, ETF-Spezialistin bei State Street, kann dem „alten Kontinent“ einiges Positives abgewinnen: „Europa bietet Anlegern eine hohe Rechtssicherheit, was ein Investment in diese Region attraktiv und europäische Aktien zu einem Kernbestandteil in Portfolios europäischer Anleger macht. Gleichzeitig mindern hohe Bürokratie und geringere Wachstumsaussichten als beispielsweise in der Mehrzahl der Schwellenländer die Gewinnperspektiven europäischer Unternehmen. Im Jahr 2026 aber bietet Europa Aufholpotential gegenüber anderen entwickelten Märkten. Eine zyklische Erholung, welche von fallenden Leitzinsen unterstützt wird, macht einige ausgewählte Branchen besonders attraktiv.“ Teuer oder günstig? Die Expertin fährt fort: „Gemessen am KursGewinn-Verhältnis (KGV) sind europäische Aktien historisch betrachtet derzeit nicht günstig bewertet, was bedeutet, dass das akNeue Dynamik Europas Aktienmärkte sind im Vergleich zu den USA noch immer günstig bewertet. Außerdem sollten Konjunkturprogramme den „alten Kontinent“ unterstützen. Es gibt aber auch den einen oder anderen Stolperstein. HARALD KOLERUS Credits: beigestellt/Archiv; abderahim/stock.adobe.com MÄRKTE & FONDS - Ausblick 2026 . Europa Europa rüstet auf – ein nicht zu unterschätzender zusätzlicher Treiber für die Wirtschaft. 22 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2025
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