USA Belastungs-Faktoren Credits: beigestellt/Archiv Hohe Bewertung. Die Experten von Cambridge Associates sehen US-Aktien im kommenden Jahr potenziell im Hintertreffen im Vergleich zu anderen Märkten. So würden die Bewertungen klar für Börsen außerhalb der Vereinigten Staaten sprechen, US-Aktien seien historisch gesehen teuer. Gleichzeitig bleibe der Dollar überbewertet und dürfte 2026 weiter nachgeben. Hinzu kommen starke regionale Katalysatoren: „Japan profitiert von Corporate-Governance-Reformen, steigenden Löhnen und möglicher fiskalischer Unterstützung. In Europa sorgen Zinssenkungen, steigende Kreditvergaben und ein anhaltender Bewertungsabschlag für Rückenwind. Emerging Markets sind Profiteure eines schwächeren Dollars: „Geringere Schuldenlast, sinkende Importinflation und mehr Spielraum für fiskalische und geldpolitische Impulse stärken das Wachstumspotenzial der Schwellenländer.“ MÄRKTE . Kurzmeldungen Europa: Rebound erwartet Gut für kleinere Unternehmen. Europa geht mit Rückenwind in das Jahr 2026. Die makroökonomischen Indikatoren stabilisieren sich nämlich und die Einkaufsmanager-Indizes haben ihren Tiefpunkt hinter sich gelassen. Parallel dazu erwarten Ökonomen eine deutliche Beschleunigung der Wirtschaftsaktivität. Unser Kontinent könnte bereits im Sommer 2026 wieder rund ein Prozent BIP-Wachstum erreichen und bis Jahresende auf zwei Prozent anziehen. Birgitte Olsen von Bellevue Asset Management, kommentiert: „Für europäische Small und Mid Caps ist diese Ausgangslage besonders relevant. Rund 60 Prozent ihrer Umsätze stammen aus Europa – während Large Caps stärker global ausgerichtet sind.“ Die vergangenen Jahre waren dabei für Nebenwerte durchaus herausfordernd: Energiepreisschocks, eine industrielle Rezession sowie Kapitalabflüsse von 11,5 Milliarden Euro seit 2021 belasteten die Bewertung. Doch nun dreht die Dynamik. „Erstmals seit Jahren fließen wieder Mittel in europäische Small und Mid Caps“, erklärt die Expertin optimistisch. Birgitte Olsen, Head Entrepreneur Investments, Bellevue Asset Management 16 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2025 Streuung gefragt. Das globale Wachstum wird 2026 unverändert bei drei Prozent liegen, weiterhin angetrieben vom Boom bei den Investitionen in Künstliche Intelligenz, den Ausgaben für nationale Sicherheit und der ausgabefreudigen Fiskalpolitik. Soweit die Einschätzung von Carmignac in einem aktuellen Ausblick. Bei Investments sollte man aber besser selektiv vorgehen. Kevin Thozet, Mitglied des Investment-Komitees, führt weiter aus: „Das robuste Wachstum, das durch expansive Fiskalpolitik getragen wird, kann sich nicht von der Dynamik und den hohen Bewertungen am Ende des Konjunkturzyklus abkoppeln. Die besten Anlageklassen bleiben Aktien und Unternehmensanleihen, während bei Staatsanleihen Vorsicht geboten ist. Der Mangel an Vielfalt bei den globalen Wachstumstreibern (KI, Verteidigung, Fiskalpolitik) erfordert maximale Diversifizierung über die verschiedenen Sektoren und Regionen hinweg.“ Ausblick: Vorsicht bei Anleihen Kevin Thozet, Mitglied des Investment-Komitees, Carmignac DIE ZAHL DES MONATS 5.300 Milliarden Immense Summen. Der Börsenmonat November war unruhig: Schwellenländer- und europäische Aktien erlitten Einbußen und die US-Börsen beendeten den Monat nahezu exakt auf Vormonatsniveau, so Thomas Böckelmann, Leiter Portfoliomanagement bei Dolphinvest Capital. Am Ende habe erneut die Euphorie um KI den US-Aktienmarkt beflügelt und dafür gesorgt, dass zwischenzeitliche Verluste kompensiert werden konnten: „JPMorgan schätzt, dass die großen US-Technologieunternehmen in den kommenden fünf Jahren zusammen 5.300 Milliarden Dollar in den Ausbau von Datencentern, die dafür notwendige Energieversorgung sowie die allgemeine KI-Entwicklung stecken werden“, so der Experte. Dies sei eine unvorstellbare Summe, die wenige Firmen voraussichtlich investieren werden, ohne zu wissen, ob sich diese Beträge jemals amortisieren. Die Sorge um eine etwaige fehlende Monetisierbarkeit von KI habe deshalb kurz den Aktienmarkt durchgeschüttelt, bevor in erster Linie Privatanleger bei den niedrigeren Kursen wieder beherzt zugriffen. Dennoch scheinen Sorgen bei allen zu erwartenden Produktivitätssprüngen berechtigt, die Investitionsvolumina übersteigen selbst die besten Bilanzen der Glorreichen-7-Unternehmen.
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