AKTIEN . Österreich 58 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 5/2025 DIE RENTABELSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN KURS GEV ‘25e GEV ‘26e Raiffeisen Bank Int. 31,22 € 14,3 % 18,2 % Vienna Insurance Group 44,05 € 13,1 % 14,1 % PORR 25,45 € 12,2 % 13,7 % Addiko Bank 21,00 € 10,5 % 13,3 % Strabag 65,20 € 12,3 % 13,0 % OMV 47,64 € 8,9 % 11,3 % BAWAG 110,90 € 9,7 % 11,2 % Rosenbauer 44,10 € 6,1 % 10,7 % Erste Group Bank 89,45 € 8,7 % 10,3 % Uniqa 12,88 € 8,7 % 9,1 % Andritz 63,05 € 7,5 % 9,1 % SBO 28,40 € 7,3 % 9,0 % GEV=Gewinn/EV Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 7. November 2025 Während die Gesamtwirtschaft weiter unter einer Flaute leidet und laut OeNB Interimsprognose vom September heuer ein Wirtschaftswachstum von marginalen 0,3 Prozent zu erwarten ist, boomt die Wiener Börse. Seit Jahresbeginn legte der ATX um 31,3 Prozent zu – zusätzlich wurden z.T. stattliche Dividenden an die Aktionäre bezahlt, womit sich die Rendite auf durchschnittlich 37,4 Prozent summiert (ATX Net TR). Highflyer im ATX Prime war AT&S mit einem Plus von 166 Prozent, danach folgten Frequentis (+156 %), Strabag (+71,9 %) sowie voestalpine (+68,5 %) und Palfinger (+65,1 %). RHI hat hingegen 38 Prozent im Kurs verloren, mit Pierer Mobility verlor man 33,0 Prozent und mit Zumtobel 23,9 Prozent. Interessant sind aber jeweils die Hintergründe für die Kursentwicklungen, um zu beurteilen, ob sie auch gerechtfertigt waren bzw. wie hoch das weitere Kurspotenzial ist. Rege Akquisitionstätigkeit Einer der Kurstreiber waren heuer Übernahmen, die das Unternehmenswachstum beschleunigen. Die Bawag machte es im vergangenen Jahr bereits vor und akquirierte die niederländische Knab Bank und das deutsche Privatkundengeschäft von Barclays, was heuer den Nettogewinn in den ersten drei Quartalen um 21 Prozent auf 630 Millionen Euro erhöhte. Das Kursziel wurde von der Deutschen Bank auf 126 Euro angehoben. Heuer kam die Erste Group Bank auf den Geschmack des anorganischen Wachstums und übernahm einen beherrschenden Anteil von 49 Prozent an der Santander Polska (Umsatz 2024: rd. 3,9 Mrd. Euro) sowie 50 Prozent am Vermögensverwalter Santander TFI. Mit Konsolidierung der Neuerwerbung dürfte der Umsatz der Erste Group Bank 2026 auf 14,6 Milliarden Euro steigen und der Gewinn auf etwa 3,6 Milliarden Euro zulegen. Das wird aber nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn mit der Beteiligung in Polen kauft sich die Erste Group Bank in einen wachstumsstarken Markt ein. Abgesehen von der Akquisition, die sich erst nach dem Closing (wird etwa Ende 2025 erwartet) in den Zahlen widerspiegeln wird, meldete die Erste Group Bank für die ersten drei Quartale erAuf Einkaufs-Tour Einige Unternehmen sind so richtig in Schwung gekommen – mittels mutiger Akquisitionen und/oder hoher Auftragseingänge. Die Aktionäre freuen sich über die starken Kursanstiege.Wo jetzt noch Potenzial zu finden ist. MARIO FRANZIN Höhenflug. Während sich so mancher Investor über hohe Aktienbewertungen Sorgen macht, setzte der ATX zu einem neuen Aufschwung an und testet das Hoch von Mitte August bei 4.857 Punkten. Infolge der Konsolidierung der internationalen Börsen, ist es fraglich, ob der ATX den Widerstand im ersten Anlauf überwinden wird können. Das Down-Side-Risiko scheint dennoch gering. ATX-INDEX . Test des All-Time-Highs freuliche Zahlen. So konnte bei einem Wachstum des Kreditvolumens von 4,5 Prozent trotz niedrigerer Zinsspanne und Kosteninflation der Gewinn von 2,52 Milliarden auf 2,57 Milliarden Euro gesteigert werden. Die Kursziele wurden zuletzt auf 86 bis 92 Euro je Aktie angehoben. Die Vienna Insurance Group ließ sich auch nicht lumpen und schlug überraschend mit der Übernahme der Nürnberger Versicherung in Deutschland zu. Näheres dazu finden Sie im Kastentext auf der rechten Seite unten. RBI: Schadensbegrenzung Bei der Raiffeisen Bank International (RBI) läuft es umgekehrt. Sie kauft nicht zu, sondern will seit Jahren ihre Russland-Tochter loswerden, deren Geschäftstätigkeit bereits deutlich zurückgefahren wurde. Die Beteiligung in Belarus wurde ja bereits veräußert. Doch Streitpunkt ist kurioserweise die 24,1- Prozent-Beteiligung von Oleg Deripaska an der Strabag, die durch Russland-Sanktionen „gesperrt“ ist. Über russische Gerichte setzte Deripaska einen Schadenersatz in der Höhe von zwei Milliarden Euro gegen die russische Raiffeisen Bank durch. Der Betrag wurde auch gleich von der bei der russischen Zen5.000 3.600 3.400 3.800 4.000 4.400 4.200 4.600 4.800 3.200 2024 2025
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