AKTIEN . Anlagetipps Über die vergangenen zehn Jahre haben im Schnitt 75 Prozent der börsenotierten US-Unternehmen mit ihren Quartalsergebnissen die Analystenschätzungen übertroffen. Warum also stapeln die Finanzexperten mit ihren Prognosen derart oft zu tief? Erstens: Eine zu niedrige Prognose ist für jeden Analysten gegenüber seinem Dienstgeber positiver als eine zu hohe. Bei zu großem Optimismus geraten sie rasch in Erklärungsnot. Und die Unternehmen nutzen dies aus, indem sie selbst eher vorsichtige Ziele vorgeben und damit den Analystenkonsens automatisch nach unten ziehen. Es ist für einen CEO immer schöner sagen zu können, man habe die Prognosen, wieder einmal, übertroffen. Doch die Märkte durchschauen dieses Spiel: Oft ist zu sehen, dass eine Aktie fällt, obwohl das Unternehmen die Prognosen geschlagen hat. In der aktuellen Quartalsberichtssaison ist dieses Phänomen besonders stark ausgefallen: gut 85 Prozent GewinnÜberraschungen, das gab es noch nie. Anleger sollten sich also darauf einstellen und positive Meldungen nicht zu hoch gewichten. Zudem lauert eine bisher kaum beachtete Gefahr: Denn es hat sich eine markante Lassen Sie sich nicht blenden! Rätselhafte Überraschungen. Etwas seltsam erscheinen die in den USA regelmäßigen hohen Prozentsätze an Unternehmen, die die Quartalsgewinnschätzungen übertreffen. Doch dahinter steckt ein einfacher Trick. WOLFGANG REGNER Divergenz zwischen dem Kursindex des Dow Jones und dem Barometer des US-Conference-Board, das alle vorauslaufenden Konjunkturindikatoren zusammenfasst, ausgebildet, die in der Vergangenheit stets zu Rezessionen und Kurseinbrüchen geführt hat. Während der Dow 30 neue Rekordhochs erklommen hat, sind die „Leading Indicators“ vom Hoch um 20 Prozent auf ein neues Mehrjahrestief eingebrochen, und haben ein Niveau erreicht, das unter jenem liegt, das während der Corona-Krise zu sehen war. Eine ganz und gar nicht schöne „shape of things to come“? FASTENAL . Führender Industrie-Zulieferer Die Fastenal-Aktie, die zuvor schon konsolidiert hatte, gab nach der Zahlenvorlage weiter nach und notiert aktuell im Bereich der 200-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend anzeigt. Die 40-Dollar-Marke sollte halten. Korrektur bietet Chancen. Das US-Unternehmen wurde 1967 als klassischer Schraubenhändler gegründet. Heute ist Fastenal ein führender Industrie- und Bauzulieferer. Das Sortiment umfasst Schraub- und Verbindungselemente, Farben, Schlüssel, Batterien und Drähte. Die besondere Stärke von Fastenal liegt in seiner lokalen Präsenz, verbunden mit einer effizienten Lieferkette und digital unterstützten Lösungen. Die Kundenbindung ist hoch – nicht zuletzt durch die starke Serviceorientierung und tiefgehende Integration in die Betriebsprozesse der Kunden. So hat Fastenal in vielen Betrieben eigene Verkaufsautomaten installiert. Mit diesem Geschäftsmodell wächst man seit Jahren stetig. Im vergangenen Jahrzehnt wurde der Umsatz verdoppelt und dabei in jedem Jahr gesteigert. Beim Gewinn gab es nur zweimal einen minimalen Rückgang. Das Ergebnis wuchs im gleichen Zeitraum um 140 Prozent. Im dritten Quartal 2025 stieg der Umsatz um 12 Prozent auf 2,13 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn verbesserte sich um 13 Prozent auf 336 Millionen Dollar. Das lag minimal unter den Erwartungen der Analysten. Dennoch wächst Fastenal weiterhin stetig, daran dürfte sich nichts ändern. Für 2025 erwarten Analysten einen Gewinnanstieg von 10,0 Prozent, für die nächsten vier Jahre ein Wachstum von 9,1 Prozent pro Jahr. Credits: pixabay ISIN US3119001044 Kurs (07.11.2025) 40,77 $ KGV 2025 e 37,1 Marktkap. 46,81 Mrd.$ KGV 2026 e 33,5 Umsatz 2025 e 8,21 Mrd.€ KGV 2027 e 30,6 Buchw./Aktie 2025 e 3,42 $ Div. 2025 e 2,16 % USD (Nasdaq) 20 50 45 40 35 25 30 2023 2024 2021 2022 2025 54 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 5/2025
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