Euro-Aktien fallen zurück. Nach der deutlichen Outperformance europäischer Aktien gegenüber US-Titeln hat sich das Blatt gewendet: Im Dreimonats-Vergleich liegen US-Aktien mit plus 8,1 Prozent gegenüber europäischen Titeln mit plus 6,6 Prozent wieder vorne. Der Hauptgrund: Die KI-Euphorie in Amerika. Man erwartet, dass das US-Wachstum deutlich vor Europa liegen wird, was sich aber als Irrtum erweisen könnte. Denn auch in Europa ziehen Investitionen aller Art kräftig an. Ein Beleg dafür: Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Oktober überraschend weiter aufgehellt. Der S&P Global Einkaufsmanagerindex stieg um einen Punkt auf 52,2 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit Mai 2024. Auch im Dienstleistungsbereich geht es weiter aufwärts. Hier legte der Index der Einkaufsmanager um 1,7 Punkte auf 53,0 Punkte zu: der beste Wert seit 17 Monaten und bereits seit fünf Monaten über der Wachstumsschwelle. Ebenso positiv ist, dass die Inflation unter Kontrolle zu sein scheint – die Erzeugerpreise sind zuletzt unerwartet gesunken. Allerdings dürfte die EZB ihren Zinssenkungszyklus vorerst beendet haben. Bei rund zwei Prozent dürfte der Zinstrend einen Boden ausbilden – derzeit liegt der wichtige Hauptrefinanzierungssatz bei 2,15 Prozent. Damit verliert die Eurozone – anders als die USA – einen wichtigen Antriebsmotor für weiter steigende Aktienkurse. (wr) Erste Frau als Premierministerin. Ende Oktober kletterte der Nikkei-Index deutlich über 50.000 Punkte auf ein neues Rekordhoch. Politische Erwartungen an die neue Premierministerin und die Zurückhaltung der Notenbank BOJ gegenüber Zinserhöhungen sind die Hauptgründe dafür. Dazu kommen hohe Wachstumserwartungen für KI und Halbleiter. Sanae Takaichi hat angekündigt, ihr neues Amt mit einer massiven Wachstumsinitiative anzutreten. Viel spricht dafür, dass es sich dabei um kein kurzes Strohfeuer, sondern um eine nachhaltige Entwicklung handelt. Eine Kombination aus politischer Stabilität, expansiver Fiskalpolitik, strukturellen Reformen und weiter steigender Kapitaleffizienz bei den Unternehmen sorgt für ein gutes Umfeld. Auch die Auswirkungen der US-Zölle sind überraschend gering, sodass die Unternehmen an ihren ambitionierten Plänen für höhere Löhne und steigenden Investitionen festhalten. Somit steigt neben dem durch den schwachen Yen angetriebenen Exportboom auch die Binnenwirtschaft deutlich. Neue Corporate Governance-Regeln fordern von japanischen Firmen die Anhebung ihres Buchwertes durch höhere Kosteneffizienz und weiter anziehende Aktienrückkäufe. Unrentable gegenseitige Unternehmensbeteiligungen (Cross-Holdings) sollen aufgelöst werden. Angesichts der Polit-Wende sollten Anleger auf währungsgesicherte Japan-Aktienfonds setzen. (wr) EUROPA . Aufholjagd beendet Neues Allzeithoch Der Euro Stoxx 50 konnte nach dem Überwinden der 5.000-Punkte-Marke auch das alte Rekordhoch bei 5.540 Punkten knacken und bis auf 5.715 Punkte anziehen. Nun bietet die Zone um 5.500 Punkte eine gute erste Unterstützung. Ein Rekord jagt den nächsten Ein Rekord jagt den nächsten. Nach der positiven Polit-Überraschung und Überwindung der Marke von 45000 Punkten konnte der Nikkei-Index auch über 50000 Zähler klettern. Dieses Niveau wurde auch in der folgenden Korrektur gehalten. EURO STOXX 50 NIKKEI 225 JAPAN . Wirtschaft nimmt stärker als erwartet Fahrt auf Ausgabe Nr. 5/2025 – GELD-MAGAZIN . 53 Indexpunkte in EUR 3.400 3.600 3.800 4.000 4.400 4.800 4.200 5.800 5.000 5.200 5.400 5.600 4.600 3.200 2021 2022 2023 2024 2025 Indexpunkte in JPY 55.000 50.000 45.000 35.000 25.000 30.000 40.000 20.000 2021 2022 2023 2024 2025
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