GELD-Magazin, Nr. 5/2025

Japan Positive Stimmung Credits: beigestellt/Archiv; Cheewynn/stock.adobe.com;pixabay Im Trend. Japan ist „in“. Das Land der aufgehenden Sonne punktet nicht nur mit LifestyleMarken wie Uniqlo oder Sony, sondern ebenso als Urlaubsdestination mit mehr als 37 Millionen Touristen jährlich und zunehmend auch als Anlageziel. Man freut sich über hohe Zuflüsse in den Aktienmarkt von ausländischen Investoren. Der Amtsantritt von Japans erster Premierministerin Sanae Takaichi wurde von den Anlegern ebenfalls positiv bewertet. Sie verknüpfen mit Takaichi eine Wiederbelebung des Abenomics-Ansatzes mit Schwerpunkt auf Deregulierung, Wachstumsförderung und wirtschaftlicher Stabilität. Richard Kaye, Portfoliomanager bei der Fondsboutique Comgest, sagt: „Von weltweit gefragten Premiummarken bis hin zu führenden Halbleiterherstellern – japanische Unternehmen prägen mit ihrer Innovationskraft und langfristigen Ausrichtung das globale Wachstum.“ MÄRKTE . Kurzmeldungen Künstliche Intelligenz: Keine Blase Enorme Ausgaben. 2024 dürften die Hyperscaler – Amazon, Microsoft, Google und Co. – weltweit rund 200 Milliarden Dollar in Rechenzentren, Chips und Infrastruktur investiert haben. 2025 werden es wohl über 300 Milliarden sein. Dazu eine Analyse von Reichmuth & Co Privatbankiers: „Nominal sind das Rekordwerte, die weit über den Summen liegen, die während des Glasfaserbooms der späten 1990er Jahre in die digitale Infrastruktur flossen. Doch im Verhältnis zur Weltwirtschaft bleibt der Umfang bescheiden: Die KI-Investitionen machen etwa ein Prozent des BIP der USA aus. Das ist deutlich weniger als frühere technologische Revolutionen wie Eisenbahn, Automobil, Telekommunikation oder Personal Computer in ihren Hochphasen beanspruchten.“ Da die Geschäftsmodelle der Hyperscaler deutlich profitabler und stabiler als diejenigen der Techno-Leader in den 90er Jahren sind, gehen die Experten von einer weiteren positiven Marktentwicklung in diesem Segment aus und glauben derzeit nicht an eine Blase. Korrekturen sind natürlich möglich. 26 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 5/2025 Vorsicht. Eine schwache Wertentwicklung seit Jahresanfang und Kursverluste im Umfeld von Krisenphasen der vergangenen Jahre lassen Anleger an Staatsanleihen zweifeln. Die konjunkturelle und politische Lage spricht aktuell tatsächlich nicht für ein stärkeres Engagement in europäischen Staatsanleihen, weil die gewaltigen Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung die Konjunktur stimulieren, was Risikoassets wie Aktien und Corporate Bonds stützt. Außerdem führen die expansiven Schritte zu einem höheren Angebot an Staatsanleihen und – sofern kein massives Wirtschaftswachstum entsteht – steigenden Verschuldungskennzahlen, was diese Asset-Klasse belastet. Also nicht übergewichten, „wobei hochqualitative Staatsanleihen Portfoliobausteine bleiben, die in unruhigeren Zeiten an den Finanzmärkten Stabilität im Portfolio schaffen werden“, so Maksim Hrupin, Senior Portfoliomanager bei Bantleon. Staatsanleihen: Ladenhüter? Maksim Hrupin, Senior Portfoliomanager, Bantleon Großes Potenzial. Private Equity galt lange Zeit vor allem als Domäne institutioneller Investoren, zum Beispiel von Family Offices, Versicherungen oder Stiftungen. Schade eigentlich, denn rund 88 Prozent der globalen Unternehmen mit einem Umsatz über 100 Millionen Euro sind nicht börsennotiert. „Damit bietet der Bereich der Private Markets vielfältige Chancen auf reale Wertschöpfung jenseits der klassischen Kapitalmärkte, allerdings auch ein höheres Maß an Komplexität und Risiko, das professionelles Management erfordert“, so eine Analyse der Schoellerbank. Zu beachten: Private-Equity-Investitionen unterscheiden sich deutlich von herkömmlichen Fondsanlagen. Sie erfordern nicht nur Kapital, sondern auch operative und strategische Expertise, um Beteiligungen gezielt weiterzuentwickeln und erfolgreich zu veräußern. Die Managementleistung ist daher aufwendiger und kostenintensiver, zugleich aber für den Erfolg solcher Investments entscheidend. Jedenfalls positiv laut den Experten ist: Mit der überarbeiteten europäischen ELTIF-2.0-Regulierung wurde der Zugang zu illiquiden Vermögenswerten deutlich erleichtert. Privatanleger können nun an langfristigen Beteiligungen teilhaben und über sogenannte Evergreen-Strukturen bereits nach einer bestimmten Haltedauer flexibel agieren. Die Einstiegshürde liegt mit rund 10.000 Euro deutlich niedriger als früher. Private Equity: Gute Chancen

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