GELD-Magazin, Nr. 4/2025

Extreme Wetterereignisse und wachsende regulatorische Anforderungen stellen Unternehmen vor enorme Herausforderungen. Produktionsprozesse, Geschäftsmodelle und Betriebsabläufe geraten zunehmend aus dem Gleichgewicht. Klassische Versicherungslösungen allein reichen künftig nicht mehr aus, um mit diesen Risiken Schritt zu halten und die eigene Wertschöpfung nachhaltig zu sichern. Laut Munich Re beliefen sich die weltweiten Schäden durch Naturkatastrophen im ersten Halbjahr 2025 auf etwa 131 Milliarden US-Dollar. Dieser Wert lag zwar unter dem Vorjahreswert, übertraf jedoch deutlich den Durchschnitt der letzten zehn und dreißig Jahre – inflationsbereinigt. In Europa entstanden im gleichen Zeitraum Schäden von rund fünf Milliarden US-Dollar. Etwa die Hälfte davon war versichert. Besonders kostspielig war eine Gewitterfront mit Hagel, die im Juni Frankreich, Deutschland und Österreich traf. Allein hier beliefen sich die Gesamtschäden auf 1,2 Milliarden US-Dollar, wovon 0,8 Milliarden versichert waren. Business-Lösungen als Antwort auf neue Risiken „Auch wenn wir 2025 bislang vergleichsweise glimpflich davongekommen sind, zeigen die Zahlen eine klare Entwicklung“, betont Olivera Böhm-Rybak, CEO der im Sommer 2024 gegründeten UNIQA Sustainable Business Solutions. Die neue Tochtergesellschaft wurde als Reaktion auf zunehmende Umweltgefahren und steigenden Druck durch ESG-Vorgaben gegründet. Sie unterstützt Unternehmen dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen, ihre Transformationsprozesse aktiv zu gestalten und Nachhaltigkeitsziele mit gesetzlichen Anforderungen zu verknüpfen. Im Zentrum steht ein modernes Risikomanagement, das nicht nur auf den Ernstfall reagiert, sondern präventive Maßnahmen miteinbezieht. „Unsere Aufgabe ist es, unsere Kunden bei der Entwicklung einer robusten, zukunftsfähigen Risikomanagementstrategie zu begleiten“, so BöhmRybak. Praxisbeispiele aus der Industrie Wie diese Begleitung aussieht, zeigen konkrete Projekte. So wurde etwa ein metallverarbeitendes Unternehmen mit 500 Mitarbeitenden bei der Anpassung an klimatische Veränderungen unterstützt. Das Risiko: zunehmende Hitzeperioden. Höhere Raumtemperaturen führen zu ineffizienter Maschinenleistung und gesteigertem Energiebedarf für Kühlung – mit einer prognostizierten Margenreduktion von rund 30 Prozent. Statt reinem Kühltechnikeinsatz rät die UNIQA zu Wärmedämmung und effektiver Beschattung. Die Maßnahmen reduzieren die Aufheizung der Hallen und senken gleichzeitig die Energiekosten. Ein weiteres Beispiel: Ein Hotelbetrieb in der Wachau VERSICHERUNG . Risiko-Consulting Extreme Wetterlagen verlangen von Versicherungen mehr als Schadenregulierung. Gefragt ist smartes Risk-Consulting, das Unternehmen und Privaten hilft, Risiken frühzeitig zu erkennen und resilienter zu werden. CHRISTIAN SEC Als Reaktion auf zunehmende Umweltgefahren bauen die Versicherer in diesem Bereich ihr Consulting aus. Credits: beigestellt/Archiv; Wilke; MIKHAIL/stock.adobe.com Beratung zu Umweltrisiken 80 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2025

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