GELD-Magazin, Nr. 4/2025

74 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2025 Optimismus. Die Maklergesellschaft CBRE blickt aktuell optimistisch auf den europäischen Immobilienmarkt. Trotz geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheiten entwickle sich die Branche positiv: „Das verbesserte Finanzierungsumfeld und die steigende Transaktionsaktivität deuten auf eine spürbare Erholung hin“, teilte CBRE mit. Investoren, die von außerhalb Europas kommen, haben im ersten Halbjahr 2025 um 20 Prozent und europäische Anleger um 13 Prozent mehr als vor einem Jahr investiert. Private-Equity-Fonds aus den USA gaben sogar um ein Viertel mehr aus. Angetrieben durch Mietpreissteigerungen nahmen die Immobilienwerte gegenüber Ende 2023 bei hochwertigen Gebäuden um fünf bis zehn Prozent und bei erstklassigen Büros sogar um 13 Prozent zu. „Die Aussichten für das zweite Halbjahr sind vielversprechend, da mit der Rückkehr des Vertrauens eine Belebung der Verkaufsaktivitäten erwartet wird“, heißt es im „European Real Estate Market Outlook – Mid-Year Review 2025“. Heuer sei zudem ein wichtiges Jahr für die Fälligkeit von Krediten und Eigenkapital, was zu erheblichen Transaktionsmöglichkeiten führen wird. Im gewerblichen Sektor sind die Aussichten in den Assetklassen Rechnerzentren sowie Hotels (starker Tourismus) besonders gut. Der Wohnimmobilienmarkt bleibt aufgrund einer ‚strukturellen Unterversorgung’ interessant. Die Lücke beläuft sich CBRE zufolge auf fast zehn Millionen Wohnungen. Dieses Defizit lasse sich ohne massive Intervention nicht schließen. Analyse: Europas Immobilienmarkt vor neuem Höhenflug Andreas Babler: „Auch freie Mieten werden begrenzt” Wohnungen. SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler betonte im „ORF-Sommergespräch“ erneut, dass die Mieten auf dem freien Markt begrenzt werden sollen. Eine Hochinflation solle nie wieder eine Preisexplosion bei den Mieten auslösen. Es ist geplant, ab Jänner 2026 die Mietpreiserhöhungen im frei finanzierten und unregulierten Markt einzuschränken – ein Deckel bei drei Prozent, was darüber hinausgeht, soll maximal mit der halben Inflation berücksichtigt werden. Einem befürchteten Angebotsdefizit soll über frisches Geld über Wohnbauinvestitionsbanken, Wohnbaufördermittel etc. begegnet werden. Die Richtwert- und Kategoriemieten wurden heuer bereits komplett eingefroren. Nächstes Jahr dürfen sie um ein Prozent erhöht werden, 2027 um zwei Prozent. RLB NÖ-Wien. Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien meldete eine besonders dynamische Entwicklung im Immobilienkreditgeschäft. Bei privaten Wohnbaufinanzierungen stieg das Volumen bis Ende Juni um 4,8 Prozent, im gewerblichen Bereich sogar um 5,7 Prozent. Auch Bauträger profitierten von einer wachsenden Nachfrage, nachdem sich das Marktumfeld gegenüber dem schwachen Vorjahr wieder aufhellte. „Das Interesse an Immobilienkäufen zieht an“, betonte Generaldirektor Michael Höllerer. Die Qualität der vergebenen Kredite zeigte sich unverändert robust: Die NPL-Quote lag bei der RLB NÖ-Wien weiterhin bei moderaten 2,2 Prozent. Im Bankbetrieb erzielte die RLB NÖ-Wien vor Steuern 29,2 Millionen Euro – weniger als im Vorjahr. Hauptgründe waren höhere Risikokosten und die zusätzliche Belastung durch die Bankensteuer. Gesundheitsimmobilien Porr baut großes Ärztezentrum IMMOBILIEN . Kurzmeldungen „Das verbesserte Finanzierungsumfeld, und die steigende Transaktionsaktivität deuten auf eine spürbare Erholung hin.“ Andreas Ridder, Managing Director bei CBRE Austria Credits: Andreas Ridder/CBRE; AW Architekten ZT GmbH DIE ZAHL DES MONATS +5,7 Prozent Privat finanziert. Mit dem Bau des MIA Gesundheitszentrums in Wien-Liesing setzt PORR bis 2028 auf zwölf Geschossen ein medizinisches Zentrum um, das täglich bis zu 5.000 Patientinnen und Patienten aufnehmen kann. Das Projekt gilt als derzeit größtes privat finanziertes Gesundheitszentrum Österreichs. Es fügt sich in eine europäische Entwicklung ein, bei der Gesundheitsimmobilien zunehmend als eigenständige, bankfähige Assetklasse betrachtet werden. Mit einem Investitionsvolumen von 90 Millionen Euro wird das Zentrum von der hospitals Projektentwicklungsgesellschaft – einer Tochter der PORR – entwickelt und vermarktet. Ergänzt wird das Angebot durch digitale Services, die unter anderem bei Terminorganisation und Wartezeitmanagement unterstützen sollen.

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