Ausgabe Nr. 4/2025 – GELD-MAGAZIN . 7 Inflation Droht neue Welle? Warnung. Ron Temple, Marktstratege bei Lazard, beobachtet derzeit die Produzentenpreise der USA mit besonderer Aufmerksamkeit. „Deren jüngster Anstieg wurde in weiten Teilen von Dienstleistungen getrieben – also einem Segment, das gar nicht von Zöllen betroffen ist. Das ist besorgniserregend, denn es deutet darauf hin, dass der Inflationsdruck nicht nur importbedingt ist, sondern strukturell breiter verankert sein könnte.“ Viele Marktteilnehmer gehen indes davon aus, dass sich die Inflation von selbst abschwächt, wenn die Zolleffekte auslaufen. Temple hält das für zu optimistisch: „Wenn auch die inländischen Dienstleistungssektoren anfangen, die Preise dauerhaft anzuheben, besteht das Risiko einer zweiten Inflationswelle, noch bevor die erste vollständig überwunden ist.“ Gespalten. In der heimischen Bevölkerung herrscht keine Einigkeit über einen möglichen Einsatz österreichischer Truppen in der Ukraine. Deutlich mehr Zustimmung findet hingegen der Vorschlag, Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine auf österreichischem Boden auszurichten. Die Österreicherinnen und Österreicher stehen ebenfalls einer bewaffneten EU-Friedensmission in der Ukraine tendenziell positiv gegenüber. Laut einer Umfrage des Gallup-Instituts befürworten 53 Prozent der Bevölkerung im Falle eines erhofften Waffenstillstands die Entsendung von EU-Friedenstruppen in die Ukraine. 27 Prozent lehnen dies ab und 20 Prozent sind unentschieden. Bezüglich einer direkten Beteiligung Österreichs gehen die Meinungen auseinander: 42 Prozent der Befragten können sich vorstellen, österreichische Soldaten zur Friedenssicherung einzusetzen, während allerdings 44 Prozent sich dagegen aussprechen. 14 Prozent äußern sich nicht dazu. Die Unterstützung für einen Einsatz kommt am häufigsten von jüngeren Menschen bis 30 Jahre (55 Prozent). Ukraine: Österreicher im Militäreinsatz? Keine Science Fiction. Menschenähnliche Roboter gelten als die nächste große Innovation der (nahen?) Zukunft: Der weltweit größte Markt für Industrieroboter, China, hat bereits konkrete Pläne für die Massenproduktion von Humanoiden festgelegt. Gleichzeitig kündigten Technologieunternehmen in den USA und Europa große Investitionsvorhaben in diesem Bereich an. Die Vision ist, Allzweckroboter zu entwickeln, die auf menschlicher Mechanik basieren. Takayuki Ito, Präsident der International Federation of Robotics: „Ob und wann es aber zu einer massenhaften Nutzung von Humanoiden kommen wird, bleibt ungewiss. Nicht zu erwarten ist jedenfalls, dass Humanoide in Zukunft die derzeit auf dem Markt befindlichen Robotertypen ersetzen. Stattdessen werden sie bestehende Technologien ergänzen und erweitern.“ In Europa wird auf die ethischen Implikationen von Robotik und KI besonderes viel Wert gelegt. Im Fokus stehen kollaborative Roboter, die im industriellen Umfeld mit Menschen zusammenarbeiten. Kernthemen sind die Verbesserung der Sicherheit und Effizienz und die Nachahmung menschlicher Fähigkeiten. Die Arbeitskraft von Menschen zu kompensieren, steht dagegen nicht im Fokus. Und in Japan werden Roboter eher als Gefährten, denn als bloße Werkzeuge gesehen. Humaoide Roboter: Vision und Realität Wende. Erfreulich: Der Anteil von Öl an der Strom-Erzeugung sinkt. Ein Mix aus erneuerbaren Energien, Gas und Kernkraft verdrängt das schwarze Gold. Félicie Jonckheere, Analystin für festverzinsliche Wertpapiere von DPAM, betrachtet, wie sich dieser Wandel auf das Finanzgeschehen auswirkt: „Durch die globale Energiewende entstehen neue Kosten (Mineralien, Infrastruktur, Intermittenz), sie schafft aber auch mehr Resilienz (Diversifizierung, Effizienz, heimische Produktion). Die endgültigen Auswirkungen auf Inflation, Leit- und Marktzinsen lassen sich noch nicht abschätzen. Allerdings dürfte die Teuerung weniger schwanken, das heißt: der Beitrag der Energie zur Inflation sollte stabiler und vorhersehbarer werden. Wichtiger noch: Dass Energieschocks Zweit- und Drittrundeneffekte bei der Inflation auslösen, wird unwahrscheinlicher.“ Solche Effekte erlebt vor allem Europa im Zuge des Ukraine-Kriegs. Neue Energien: Mehr Stabilität Félicie Jonckheere, Fixed IncomeAnalystin, DPAM
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