GELD-Magazin, Nr. 4/2025

AKTIEN . Anlagetipps Auf den USA lastet der mit 37.400 Milliarden Dollar größte Schuldenberg der Welt. Allein die Zinszahlungen machen fast 19 Prozent des USBundeshaushaltes aus – ein neues Rekordniveau. Dass Präsident Trump gegen die Fed wettert, ist nur ein Nebenkriegsschauplatz, denn die Anleihezinsen im langfristigen Bereich kann die US-Notenbank nicht beeinflussen, sie werden vom Markt bestimmt. Verlieren z.B. Großinvestoren aus China und vor allem Japan das Vertrauen, sieht es düster aus: steigende Zinsen sorgen dann für noch höhere Verschuldung; ein Teufelskreis. Dazu tickt eine derivative Zeitbombe, die wohl kein Großinvestor auf seiner Rechnung hat, nämlich gewaltige Spekulationspositionen mit US-Anleihefutures, die große Hedgefonds eingegangen sind. Diese setzen auf den Renditeabstand zwischen US-Staatsanleihen und den darauf basierenden Terminkontrakten (Futures). Die physischen Papiere werden gekauft und die Futures mit hoher Hebelwirkung leerverkauft (geshortet). Dabei ist allerdings eine Sicherheitsleistung (Margin) zu hinterlegen, die bei steigenden Schwankungsbreiten (Volatilitäten) drastisch ansteigen kann. Niemand weiß, wie hoch das Derivative Zeit-Bombe Auch der Anleihemarkt kann eine stark negative Wirkung auf die Aktienmärkte ausüben. Hier braut sich etwas zusammen, was von den Investoren bisher völlig unbeachtet geblieben ist. WOLFGANG REGNER Volumen dieser spekulativen Trades wirklich ist. Wären Hedgefonds gezwungen, ihre Futurespositionen zu liquidieren, um den höheren Margins zu entgehen, wäre ein rapider Kursverfall am US-Anleihemarkt und damit ein markanter Anstieg bei den langfristigen Zinsen die Folge. Im schlimmsten Fall könnten Hedgefonds implodieren und die Zinsen massiv ansteigen, dann drohen noch höhere Verschuldung und eine Rezession. Denn USPrivathaushalte, die ihren Konsum teilweise mit Umschuldungsgewinnen bei ihren Hypothekenkrediten finanziert haben, müssten diesen einschränken. DANONE . Protein-Produkte gefragt Danone bietet eine solide Wachstumsstory, profitiert von globalen Megatrends und das bei attraktiver Bewertung. Der Aktienchart zeigt einen schönen Dreijahres-Aufwärtstrend. Kauf bei rund 68 Euro. Profiteur der Abnehm-Spritzen. Der jüngste Trend hin zu eiweißhaltigen Lebensmitteln hat den französischen Konsumgüterkonzern Danone im zweiten Quartal angetrieben. High-Protein-Produkte sind besonders in Europa, Nord- und Lateinamerika gefragt, so der Produzent von Marken wie Yopro, Actimel und Alpro. Danone profitiert davon, dass GLP-1-Medikamente zur Gewichtsabnahme die Nachfrage nach eiweißreichen Lebensmitteln ankurbeln, um zu verhindern, dass der Körper beim Abnehmen allzu sehr geschwächt wird. Zudem konsumieren Patienten zusammen mit den Schlankheitspillen gerne Joghurt. 90 Prozent des Danone-Produkteportfolios zählen zur Kategorie der gesunden Nahrungsmittel. Damit sind die Franzosen dem Schweizer Riesen Nestlé mehr als nur einen Schritt voraus. Auch das Geschäft mit medizinischer Nahrung für schwerkranke und alte Menschen läuft demografiebedingt (China!) gut. Schutzzölle sind für Danone ein beherrschbares Problem. Milchprodukte werden lokal produziert, weil sie nur sehr begrenzt haltbar sind. Mit über einer Milliarde Euro Cash-Überschuss pro Jahr hat Danone Spielraum für Dividendenerhöhungen und Übernahmen. Seit Anfang 2021 wurden die Umsatzerwartungen in jedem Quartal übertroffen. Das operative Ergebnis legt nachhaltig stärker zu als der Umsatz. ISIN FR0000120644 Kurs (03.09.2025) 74,72 € KGV 2025 e 21,2 Marktkap. 48,01 Mrd.€ KGV 2026 e 19,0 Umsatz 2025 e 27,51 Mrd.€ KGV 2027 e 17,9 Buchw./Aktie 2025 e 28,65 € Div. 2025 e 3,02 % EUR (Euronext) 2023 2024 2021 2022 45 80 75 70 65 55 60 50 2025 66 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2025

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