6 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2025 BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Credits: beigestellt/ZKB; Archiv; ROV-Team, GEOMAR; Digilife/stock.adobe.com Widerstand wächst. Die Tiefsee ist das größte zusammenhängende Habitat unseres Planeten und eines der letzten weitgehend unberührten Ökosysteme. Verborgen in den Ozeanen schlummern nicht so sehr versunkene Schatztruhen, sondern wertvolle Rohstoffe. Multinationale Konzerne und mächtige Staaten gieren nach deren Ausbeutung. Die Risiken des „Tiefseebergbaus“ reichen aber von irreversibler Zerstörung einzigartiger Ökosysteme über den Verlust bislang unbekannter Arten bis hin zu möglichen Auswirkungen auf das Klima. Widerstand gegen diesen gefährlichen „Fischzug“ regt sich jetzt auch in der Investmentbranche. Metzler Asset Management hat sich seit dem 26. August 2025 laut eigenen Angaben als erster deutscher Asset Manager dem internationalen „Business Statement Supporting a Moratorium on Deep Sea Mining“ angeschlossen. Die Initiative basiert auf dem Engagement des World Wide Fund for Nature (WWF) und weiteren NGOs. Das Moratorium fordert, dass keine kommerziellen Abbauaktivitäten in der Tiefsee beginnen, solange nicht ausreichende wissenschaftliche Erkenntnisse über die ökologischen Folgen vorliegen. Tiefsee: Bedenklicher Unterwasser-Bergbau Kapitalströme. Die USA ziehen mit Zuflüssen von 387,9 Milliarden Dollar im Jahr 2024 die meisten ausländischen Direktinvestitionen an, ein Anstieg von 11,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Pro Kopf gemessen, liegen die USA allerdings mit nur 1.141 Dollar Investitionen je Einwohner weltweit lediglich auf Platz 18 und damit weit hinter mehreren kleineren, aber investitionsreicheren Volkswirtschaften. Denn laut einer Auswertung von BestBrokers zieht Malta die weltweit größten Pro-Kopf-Investitionen (74.035 USD/Person) an, gefolgt von Singapur (25.179 USD), Hongkong (15.554 USD) und Dänemark (3.028,27 USD). Ebenfalls interessant: Die Slowakei verzeichnete im Jahr 2024 den stärksten Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen und zog Kapital in Höhe von 3,58 Milliarden Dollar an, verglichen mit einem Nettoabfluss von 327,7 Milliarden im Jahr 2023. Begrenzte Wirkung. Die Fronten im weltweiten Handelskrieg haben sich noch nicht aufgelöst: Die Einführung der drakonischsten Zölle in Asien durch die USA hat Indiens Elite zunächst erschüttert. Sie muss sich mit einer beispiellosen Kehrtwende der US-Politik auseinandersetzen. Andrew Draycott, Portfoliomanager des Chikara Indian Subcontinent Fund, relativiert allerdings: „Indische Aktienanleger sollten sich jetzt davor hüten, die Risiken, die allein von den US-Zöllen ausgehen, zu überschätzen. Die makroökonomischen Auswirkungen dürften nämlich relativ begrenzt sein, da Moody’s für den Fall der Einführung von Zöllen in Höhe von 50 Prozent nur einen Rückgang der indischen Wirtschaft um 0,3 Prozent prognostiziert. Selbst dann wird das reale BIP-Wachstum voraussichtlich noch bei sechs Prozent liegen.“ Außerdem könne Indien die Auswirkungen der Zölle durch fiskalische Anreize abfedern. Auch hält der Experte einen neuen Deal für möglich: „Wir glauben, dass Trump eine Einigung anstrebt. Er möchte, dass Putin den Krieg beendet und Indien seine Grenzen öffnet. Sollte er sein Ziel erreichen, gehen wir davon aus, dass die Zölle aufgehoben werden.“ Zölle: Jetzt ist Indien dran Knappes Gut. KI ist nicht nur hungrig nach Energie, sondern auch durstig nach Wasser. Denn ein Datenzentrum, das Fundament der KI, benötigt zur Kühlung der Prozessoren enorm viel H2O. Ironisch: Gerade die KI selbst könnte hier für Lösungen sorgen. Daniel Zimmerer, Senior Portfolio Manager für Swisscanto LUX Themenfonds: „Das Feld für KI-Anwendungen im Kampf gegen die Wasserknappheit ist dabei überraschend weit, wie sich zeigt.“ In der Wasserversorgung beispielsweise können KI-gesteuerte Ventile und Pumpen den Wasserdurchfluss und -druck in Echtzeit dynamisch anpassen. Weiters können Daten zur historischen Wassernutzung, Wettermuster, Bevölkerungswachstum und wirtschaftliche Indikatoren mit KI analysiert werden, um den künftigen Wasserbedarf vorherzusagen – aber auch Katastrophen wie Dürren oder Überschwemmungen. KI: Ungeahnte Möglichkeiten Daniel Zimmerer, Portfolio Manager für Swisscanto LUX Themenfonds DIE ZAHL DES MONATS 388 Milliarden
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