GELD-Magazin, Nr. 4/2025

Turbulenzen in Frankreich. Steigende Zinsen an den Anleihemärkten in Frankreich und Spanien: das ist keine gute Nachricht für die Eurozone. Die französische Regierung steht vor dem Sturz und die Staatsverschuldung ufert aus, die Renditen französischer Staatspapiere zogen daraufhin auf bis zu 3,6 Prozent an, und das trotz einer Mini-Inflation von nur 0,8 Prozent. In Deutschland liegt die Verzinsung vergleichbarer Schuldtitel bei nur 2,4 Prozent. Auch französische Aktien kamen unter starken Abgabedruck. Dazu hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor der Eurozone im August etwas stärker als erwartet eingetrübt. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel um 0,5 Punkte auf 50,5 Punkte, liegt damit aber weiter leicht über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der Indikator für die Industrie zog leicht an und liegt nun knapp über dieser Marke. Kommentar eines Volkswirts: „Wenn man mit dem Fahrrad zu langsam fährt, kann man auch damit irgendwann umfallen. Das könnte auch für die Eurozone zu einem Problem werden.“ Denn der Index für die Gesamtwirtschaft wachse extrem langsam. Da kämen die politischen Krisen in Frankreich und Spanien und der ungünstige Zolldeal mit den USA. Nur die steigenden Verteidigungsausgaben und das Infrastrukturprogramm in Deutschland mache Hoffnung. Die Geldmenge dagegen legte zuletzt schwächer als erwartet zu. (wr) Positive Überraschung. Japans Wirtschaft hat sich zuletzt stärker als erwartet entwickelt. Im zweiten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um ein Prozent zu. Analysten hatten nur mit einem Wachstum von 0,4 Prozent gerechnet. Erfreulich ist zudem, dass sich die Inflation im Großraum Tokio weiter abgeschwächt hat. Im August stiegen die Verbraucherpreise ohne Frischwaren im Jahresvergleich um 2,5 Prozent. Im Juli hatte die Teuerung noch bei 2,9 Prozent gelegen, im Mai sogar bei 3,6 Prozent. Die Inflation bewegt sich damit in Richtung der von der japanischen Notenbank angepeilten Zielmarke von zwei Prozent. Damit ist auch eine weitere Leitzinserhöhung vom Tisch und der Yen dürfte schwach bleiben. Gegen eine Zinserhöhung könnte auch eine Delle in Japans Industrieproduktion sprechen. So ging die Fertigung im Juli um überraschend deutliche 1,6 Prozent im Monatsvergleich zurück, nachdem sie im Monat zuvor noch um 2,1 Prozent gestiegen war. Zudem sind Japans Exporte im Juli wegen des Zollkonflikts mit den USA um 2,6 Prozent und damit stärker gefallen als von Experten erwartet. Die US-Exporte sanken um satte 10,1 Prozent. Allerdings dürfte die Zolleinigung das Bild wieder verbessern. Zudem haben japanische Exporteure wohl nur vorübergehend ihre Preise gesenkt. (wr) EUROPA . Unruhe an den Anleihemärkten Kleine Sommerrally Der Euro Stoxx 50 konnte nach Rückeroberung der Marke von 5000 Punkten weiter ansteigen. Am Widerstand bei 5500 Punten scheiterte der Index der Eurozone jedoch. Nun ist mit einer maßvollen Korrektur zu rechnen. Neues Rekordhoch Dank des Zolldeals mit den USA zog der japanische Leitindex Nikkei 225 zuletzt kräftig an und erreichte bei 43.680 Punkten ein neues Allzeithoch. Damit wird die Marke von 40.000 Punkten zu einer sehr starken Unterstützung. EURO STOXX 50 NIKKEI 225 JAPAN . Wirtschaft nimmt stärker als erwartet Fahrt auf Ausgabe Nr. 4/2025 – GELD-MAGAZIN . 53 Indexpunkte in JPY 26.000 28.000 44.000 42.000 40.000 36.000 30.000 32.000 34.000 38.000 24.000 2021 2022 2023 2024 2025 Indexpunkte in EUR 3.400 3.600 3.800 4.000 4.400 4.800 4.200 5.600 5.000 5.200 5.400 4.600 2021 2022 2023 2024 3.200 2025

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