Trump macht keine Rückzieher mehr. USPräsident Trump hat seine Angriffe auf die US-Notenbank Fed wegen ihrer seiner Meinung nach restriktiven Zinspolitik intensiviert. Zuletzt hat er die Gouverneurin Lisa Cook entlassen. Nun ist ein Rechtsstreit darüber entbrannt, ob Trump überhaupt die Kompetenz hat, einen vom Senat bestellten Amtsträger seines Postens zu entheben. Auch die für die Veröffentlichung von Arbeitsmarktdaten zuständige Beamtin wurde gefeuert, die letzten Zahlen waren für Trumps Gefallen schlicht und einfach zu schlecht gewesen. Wenn das wirklich schon ein Vorgeschmack auf die im nächsten Mai beginnende Amtszeit des neuen Fed-Chefs sein soll, der den bei Trump in Ungnade gefallenen – aber von den Märkten hochgeschätzten – Jerome Powell ablösen wird: „Dann gute Nacht, Greenback!“ Die Absetzbewegung internationaler Großinvestoren vom US-Dollar hat längst eingesetzt, die Renditen langfristiger US-Staatsanleihen steigen langsam – noch. Zuletzt wurde bei der marktführenden 30jährigen-Anleihe, die auch die Hypothekenzinsen vorgibt, die Marke von 5,0 Prozent erreicht. Geht dieser Trend weiter, dann würgt Trump mit seinen Aktionen, die an jene eines Elefanten im Porzellanladen gemahnen, die US-Konjunktur eigenhändig ab. Da wird auch nicht helfen, dass Powell im September wohl eine kleine Zinssenkung vornehmen wird. (wr) Uneinheitlicher Datenkranz. In China hat sich die Industrieproduktion im Juli überraschend stark abgeschwächt. Die Produktion der Industriebetriebe legte im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent zu. Im Vormonat war die Fertigung mit 6,8 Prozent deutlich stärker gestiegen. Schwächer fiel auch das Umsatzwachstum im Einzelhandel aus. Hier stiegen die Erlöse um 3,7 Prozent und damit 1,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Volkswirte hatten im Vorfeld mit einem Anstieg um 4,6 Prozent gerechnet. Im Automobilsektor wurden sogar Umsatzrückgänge im Jahresvergleich verzeichnet. Auch die Sachinvestitionen enttäuschten. Die Konsumdynamik ist nach wie vor schwach. Volkswirte erwarten nun ein nachlassendes Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte. Wenigstens Chinas Dienstleistungssektor ist im August so stark gewachsen wie seit einem Jahr nicht mehr. Der RatingDog-Einkaufsmanagerindex (früher Caixin) stieg im August um 0,4 Punkte auf 53,0 Punkte. Auch die Stimmung unter kleineren und mittleren Industriebetrieben hat sich zuletzt trotz des anhaltenden Zollstreits mit den USA überraschend stark aufgehellt, liegt aber nur knapp über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Der staatliche Einkaufsmanagerindex enttäuschte und lag klar darunter. Abzuwarten bleibt, ob sich die Exporte stabilisieren und die Binnennachfrage anzieht. (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Attacken auf die Fed verstärken sich CHINA . Das Bild bleibt verschwommen Neues Allzeithoch Der S&P-500-Index konnte nach Überwinden der Marke von 6.000 Punkten deutlich ansteigen und ein neues Rekordhoch bei 6.502 Punkten erreichen. Bei 6.250 und 6.000 Punkten befinden sich nun starke Unterstützungen. Neues Fünfjahreshoch Im Gegensatz zur Konjunktur lieferte der A-Index der chinesischen Festlandsbörsen eine handfeste Überraschung und kletterte binnen wenigen Wochen auf ein neues Fünfjahreshoch bei 4.070 Punkten. Gewinnmitnahmen sind nun zu erwarten. S&P 500 SHANGHAI A-SHARES INDEX Credit: jes2uphoto/stock.adobe.com 52 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2025 3.500 4.000 5.000 6.500 6.000 5.500 4.500 Indexpunkte in USD 2021 2022 2023 2024 2025 2.800 3.600 3.400 3.800 4.000 3.200 3.000 4.200 2021 2023 2024 2022 Indexpunkte in CNY 2025
RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=