ROHSTOFFE . Aktuelle Trends KUPFER . Unter Strom Wie das Chartbild beweist, ist Kupfer für Volatilität gut. Abgesehen davon, befindet sich der Preis seit drei Jahren im Aufwärtstrend. Das wird vor allem durch die steigende Nachfrage für die Energiewende befeuert. Die Spannung steigt. Was noch nicht völlig im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit angelangt ist: Die Basis für moderne Stromversorgung basiert auf Kupfer. Rund um den Globus sind deshalb Milliardeninvestitionen notwendig: So ist das US-Elektrizitätsnetz im Durchschnitt 50 Jahre alt und stößt zunehmend an seine Grenzen. Auch in Europa gibt es massiven Ausbaubedarf: Der große Stromausfall auf der iberischen Halbinsel im Frühsommer war auf Spannungsunterschiede im Stromnetz durch Solar- und Windenergie zurückzuführen. In EmergingMarkets-Ländern wie Indien ist wiederum die Infrastruktur im Aufbau und es müssen Milliarden investiert werden. „In Afrika beginnt vielerorts erst der Netzaufbau. Dieser Kontinent wird in den kommenden zehn Jahren der am schnellsten wachsende sein“, kommentiert Cornel Bruhin, Portfoliomanager bei MainFirst. Eine weitere interessante Beobachtung des Experten: „In vergangenen Marktphasen erwies sich Gold stets als verlässlicher Frühindikator. Historisch betrachtet, folgt der Kupferkurs der Gold-Entwicklung. Ein Blick auf die Chartverläufe der vergangenen 100 Jahre zeigt: Gold gab in der Regel den Trend vor, Kupfer folgte mit zeitlicher Verzögerung.“ Nachdem das Edelmetall zuletzt einen Ausbruch nach oben geschafft hat, wäre das also ein gutes Zeichen für Kupfer. (hk) Credits: pixabay; industrieblick & Destina/stock.adobe.com ERDÖL . OPEC pumpt kräftig Auf Sicht von drei Jahren befindet sich Erdöl im Abwärtstrend. Obwohl die OPEC+ fleißig fördert, kam es zuletzt zu einer Konsolidierung, die mit der prolongierten Unsicherheit im Nahen Osten zusammenhängt. Alles fließt. Über eine Unterversorgung mit dem schwarzen Gold muss man sich aktuell nicht beschweren. Die OPEC+ hat nämlich für September eine weitere Rücknahme der freiwilligen Fördermengenkürzung beschlossen, der Ausstoß soll um weitere 547 Tausend Fass pro Tag ansteigen. In einer Analyse der DekaBank heißt es dazu: „Nicht, dass die Weltwirtschaft dieses Öl bräuchte, die Nachfrage kann derzeit ohne Spannungen bedient werden. Dass sich Rohöl angesichts eines drohenden Überangebots nicht deutlich verbilligte, liegt wohl an der Unsicherheit bezüglich der Lage im Nahen Osten und an den weiterhin schwer einschätzbaren Wirkungen der US-Zölle.“ Im Chart sah man im August jedenfalls eine Bodenbildung mit anschließender Aufwärts-Tendenz. Das ist aber möglicherweise nur eine Zwischenetappe, denn das globale Ölangebot dürfte im Jahresverlauf 2025 weltweit die Nachfrage übersteigen, was von dieser Seite Abwärtsdruck auf die Notierungen bedeutet. Blicken wir noch auf einen weiteren wichtigen fossilen Energieträger: Beim Erdgas trägt die schwächere saisonale und industrielle Nachfrage zu einem gewissen Preisrückgang bei. Der strukturelle Bedarf bleibt zwar robust, aber eine Kombination aus milderem Wetter, starker Produktion, und globalem Angebotswachstum drückt auf die Preise. (hk) Sorte Brent, USD/Barrell 50 90 100 70 80 60 110 120 130 2021 2022 2023 2024 2025 in USD/Tonne 7.000 7.500 8.000 8.500 9.500 9.000 10.000 10.500 11.000 2021 2022 2023 2024 2025 48 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2025
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