Die Umweltbelastung durch den Wirtschaftsboom Chinas hat enorme Maßstäbe angenommen. Die Politik hat die Zeichen der Zeit erkannt und investiert stark in Erneuerbare Energien. Ein weiteres großes Thema ist Energieeffizienz. Vergleich: Investments in unterschiedliche Energie-Segmente nach ausgesuchten Regionen Quelle: IEA Fossile Energie Erneuerbare Energie Stromnetze und Speicher Atomkraft Energieeffizienz Emissionsarme Kraftstoffe Milliarden USD (2023, MER) 100 200 300 400 500 600 700 800 900 USA EU Indien Lateinamerika Südost-Asien Afrika 2019 2024 2019 2024 2019 2024 2019 2024 2019 2024 2019 2024 2019 2024 0 China „Aktuell erkennen wir im Sektor der Industriegüter und Informationstechnologie mögliche Chancen.“ Gerhard Wagner, Senior Portfoliomanager für nachhaltige Swisscanto Fonds Credit: beigestellt 38 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2025 Anlageuniversum von großem Vorteil ist, um Diversifizierung innerhalb des Portfolios zu erreichen und die Abhängigkeit von einzelnen Sub-Sektoren – wie beispielsweise Clean Energy – zu vermeiden. Wir priorisieren aber Sektoren, in denen sich Technologie und Nachhaltigkeit überschneiden, wie zum Beispiel saubere Infrastruktur, Halbleiter, fortschrittliche Materialien und Recyclingtechnologien. Wir vermeiden übermäßig subventionsabhängige Segmente und fokussieren uns besonders auf Unternehmen mit skalierbaren, wirtschaftlich tragfähigen Lösungen.“ Investitionen nehmen zu Gerhard Wagner, Senior Portfoliomanager für nachhaltige Swisscanto-Fonds, weist auf eine aktuelle Studie der Internationalen Energieagentur hin. „Sie belegt, dass die Investitionen in Clean Energy seit Jahren wachsen. 2015 wurden hier rund 1,2 Billionen Dollar investiert. Im Jahr 2025 sind es 2,2 Billionen. Jeweils ca. 780 Milliarden Dollar werden in die Bereiche erneuerbare Energien und Energieeffizienz investiert. 480 Milliarden fließen in die Stromnetze und in die Stromspeicherung. Besonders großes Wachstum sehe ich bei Stromspeichern für die kommenden Jahre.“ Gefragt nach weiteren interessanten Sektoren, sagt Wagner: „Aktuell erkennen wir im Sektor der Industriegüter und der Informationstechnologie mögliche Chancen. Das NachhaltigkeitsThema wäre hier Elektrifizierung und Energieeffizienz.“ Eine Branche am Tropf? Wobei das GELD-Magazin auch wissen wollte, wie stark die Öko-Branche von Förderungen abhängig ist? Und welche Rolle spielen viel gescholtene Genehmigungsphasen? Swisscanto-Experte Wagner darauf: „Probleme mit Genehmigungsverfahren sind meines Erachtens länderspezifisch. In China werden Infrastrukturprojekte grundsätzlich schneller umgesetzt als in Europa oder auch den USA. Dennoch arbeiten auch westliche Länder wie Deutschland daran, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Aufgrund des Handlungsdrucks bin ich vorsichtig optimistisch.“ Wagner teilt indessen das Pauschalurteil nicht, dass die Ökobranche grundsätzlich von Förderungen abhängt: Es stimmt, dass der grüne Wasserstoff aktuell nicht ohne Förderung auskommt, da die Produktion noch teuer und damit nicht wettbewerbsfähig scheint. Photovoltaik ist aber, wie die IEA zeigt, an vielen Orten unseres Planeten die günstigste Art, Strom zu erzeugen. Hier braucht es meines Erachtens keine Subventionen.“ Auf langwierige Genehmigungsverfahren angesprochen, meint wiederum Fabio Crosignani, ESG-Spezialist bei Eurizon: „Es gibt Anzeichen für Verbesserungen, auch wenn die Fortschritte nur langsam vorangehen. Die EU ist aktiv dabei, Genehmigungsverfahren zu straffen und durch Initiativen wie den „Clean Industrial Deal“ und die „Erneuerbare-Energien-Richtlinie“ zu beschleunigen. Darüber hinaus werden Finanzierungsinstrumente wie „InvestEU“ und der „Innovationsfonds“ zunehmend zugänglich, die sowohl Subventionen als auch Kofinanzierungen für ökologische Industrieprojekte bereitstellen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, administrative Engpässe abzubauen und gleichzeitig strenge Umweltstandards aufrechtzuerhalten.“ Es sollte laut dem MÄRKTE & FONDS . Grüne Investments
RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=