Fast alles neu macht der Oktober. Die EU führt umfangreiche Änderungen im Zahlungsverkehr durch, die teilweise schon im kommenden Monat in Kraft treten. Das betrifft zum Beispiel die Empfängerverifizierung bei SEPA oder die Verpflichtung für Zahlungsdienstleister für Echtzeitüberweisungen. Auch für den digitalen Euro wird der Weg weiter gelegt. Der gelernte Österreicher bzw. Österreicherin fragt an dieser Stelle gerne: „Wozu brauchen wir das alles? Ist das wirklich notwendig?“ Sehr wohl, meinen Experten. Mehr Sicherheit Damir Leko, Country General Manager des Zahlungsdienstleisters Nexi Austria, benennt die Neuerungen für den Finanzmarkt Österreichs und die EU als „sehr, sehr wichtig. Sie sorgen für mehr Sicherheit, Transparenz und schnellere Zahlungen.“ Im Gespräch mit dem GELD-Magazin sagt er: „Zum Beispiel muss in naher Zukunft bereits vor Zahlungen der Empfänger verifiziert werden. Denn es kann in der Hektik des Alltags schon einmal vorkommen, dass ein falscher Name oder falsche Kontonummern angegeben werden, und die Überweisung dann bei einem anderen Empfänger ankommt als erwünscht. Es muss dann zurückgebucht und nochmals überwiesen werden – das alles sind administrative Aufwände.“ Der Euro rollt Weiters bezeichnet der Experte die Vorbereitungen für die Einführung des digitalen Euro und des einheitlichen Zahlungssystems (EPI) als besonders bedeutend für Europa: „Der digitale Euro muss als Ergänzung, nicht als Ersatz gedacht werden, und dient als Schnittstelle in der EU, die einheitliche Standards und Sicherheit liefert. Auch der Tausch von Fremdwährungen innerhalb der EU wird somit einfacher und transparenter.“ So werden Bausteine für eine europäische Lösung geschaffen, um die Abhängigkeit von internationalen KreditkartenBrands zu reduzieren. Entscheidend sei dabei aber immer, dass ein breiter „Zahlungsmix“ zur Verfügung steht. Soll heißen: Die Entscheidung, ob die Bezahlung mittels digitalem Euro, Kreditkarte, anderen digitalen Lösungen oder Bargeld erfolgt, muss nach wie vor immer beim Konsumenten liegen. Er wählt aus, wo er sich sicher und wohl fühlt. Leko betont in diesem Zusammenhang, dass wir in Österreich auch weiter Bargeld haben werden, „wofür ich auch persönlich einstehe.“ Und was hat es nun mit EPI auf sich? Es handelt sich um ein Projekt europäischer Banken, die ebenfalls der Schaffung eines BANKING . Zahlungsverkehr und Digitalisierung Neue Regeln Die EU krempelt im Zahlungsverkehr einiges um. Für Konsumenten, Unternehmen und die Wirtschaft allgemein ist das positiv zu sehen. Auch die Vorbereitungen auf den digitalen Euro sind angelaufen. HARALD KOLERUS Schnelles und sicheres Überweisen wird zum EU-weiten Standard. Credits: Archiv; kite_rin/stock.adobe.com 22 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2025
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