GELD-Magazin, Nr. 4/2025

Eurozone Inflation steigt Industrie Österreich: Hoffnung kehrt zurück Endlich wieder aufwärts. Über den Sommer hat sich die Industriekonjunktur in Österreich spürbar aufgehellt. Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex stieg im August auf 49,1 Punkte. Der Indikator erreicht damit den höchsten Wert seit drei Jahren und unterschreitet die Neutralitätslinie von 50 Punkten nur noch knapp. Die positive Entwicklung in Österreich wird von der Verbesserung der Industriekonjunktur in ganz Europa begleitet, insbesondere in Deutschland treibt ein recht kräftiger Rückenwind das verarbeitende Gewerbe voran. Der vorläufige Einkaufsmanagerindex für den Euroraum übertraf im August mit 50,5 Punkten erstmals seit drei Jahren die Marke von 50 Punkten, die auf Wachstum hinweist. Dennoch gibt es leider auch schlechte Nachrichten: Trotz der Ausweitung der Produktion wurde der Personalstand in den österreichischen Betrieben im August weiter stark reduziert, sogar etwas stärker als im Vormonat. Der Beschäftigtenindex sank auf 45,6 Punkte. Credit: pixabay Teuer. Die Inflationsrate kletterte in der Eurozone im August auf 2,1 Prozent, nach 2,0 Prozent im Vormonat. Zwar wurde Energie billiger (-1,9 %), doch bei den Nahrungsmittelpreisen zeichnet sich keine Entspannung ab. Sie stiegen im August um 3,2 Prozent (Juli: 3,3 %). Vor allem unverarbeitete Lebensmittel wurden erneut teurer, ihre Preise stiegen sogar um 5,5 Prozent. Die Preise für Dienstleistungen liegen weiterhin hartnäckig über der Drei-Prozent-Marke, in den letzten Monaten zeichnet sich jedoch eine kontinuierliche Entspannung ab. In einem Statement der DWS heißt es: „Auch wenn die EZB die Nahrungsmittelpreise nicht direkt beeinflussen kann, kann ein dauerhafter Preisanstieg bei Gütern des täglichen Bedarfs zu höheren Inflationserwartungen und Lohnforderungen führen. Das wäre aktuell nicht im Sinne der Notenbank.“ WIRTSCHAFT . Kurzmeldungen UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator Österreich Quelle: Statistik Austria, Wifo, UniCredit 2020 2021 UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator BIP (real; Veränderung zum Vorjahr in %) 2022 2023 2024 2025 14 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 -12 -14 14 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 -12 -14 16 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2025 012345 DIE ZAHL DES MONATS 24 Deutschland. Nach Jahren der Stagnation wächst die Sorge um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands als führendem Industriestandort: auch in Österreich, dessen Wirtschaft stark vom Nachbarland abhängt. Dazu die Bad News: Im aktuellen IMD World Competitiveness Ranking ist Deutschland auf Rang 24 zurückgefallen, ein markanter Absturz gegenüber Platz 6 vor nur einem Jahrzehnt. Die etwas bessere Nachricht: „Eine entschlossene Reformpolitik in Kombination mit günstigen globalen Rahmenbedingungen könnte den strukturell geschwächten Wirtschaftsstandort wieder auf Kurs bringen“, meint Christian Schmidt aus dem PortfoliomanagementTeam von SPSW Capital. Mit dem zu Beginn des Jahres angekündigten Infrastrukturpaket in Höhe von 500 Milliarden Euro wurde ein erster wichtiger Impuls gesetzt. Entscheidend wird nun sein, ob diesem Signal auch strukturelle Reformen folgen. Reich an Pannen. Die europäische Automobilbranche steckt in der Krise und mit ihr das Rückgrat der Industrie: die Zulieferer. Das zeigt eine aktuelle Studie von Strategy&. Demnach blieb der Umsatz der zehn größten Automobilhersteller der Welt 2024 mit rund 1,8 Billionen Euro gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Unter Berücksichtigung der Inflation und gestiegener Produktionskosten ergibt sich sogar ein Rückgang um 0,6 Prozent. Insbesondere europäische Zulieferer spüren die Absatzschwäche ihrer Kernkunden deutlich: Seit 2019 haben die zwei größten europäischen Automobilhersteller bis zu 30 Prozent ihres Produktionsvolumens eingebüßt. Das entspricht in Summe etwa 4,3 Millionen Fahrzeugen. Der Weg zurück an die Spitze erfordert laut Studie eine klare strategische Neuausrichtung der europäischen Automobilindustrie. Zulieferer müssen gezielt auf technologische Zukunftsfelder setzen, statt Bestehendes zu verbessern. Autobranche: Kratzer im Lack

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