GELD-Magazin, Nr. 4/2025

14 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2025 märkische Sparkasse Private Banking nimmt sich des Edelmetalls an, in der Analyse heißt es: „Gold verliert nie seinen inneren Wert, unabhängig von politischen oder wirtschaftlichen Krisen. Ein maßgeblicher Treiber sind derzeit die weltweiten Notenbanken, die ihre Goldreserven auch 2025 weiter aufstocken wollen. Goldbarren und ‑münzen sind international handelbar und zudem sind in Österreich physische Goldkäufe von der Umsatzsteuer befreit. Realisierte Gewinne müssen nach Ablauf einer einjährigen Spekulationsfrist nicht versteuert werden.“ Wichtiger Nachsatz: „Gold ist aber kein Renditetreiber. Es glänzt in erster Linie durch Werterhalt, weniger durch rasantes Wachstum. Gold notiert im US-Dollar, der Preis ist also von dessen Bewegung abhängig und auch die Entwicklung der Leitzinsen spielt eine entscheidende Rolle für den Goldpreis.“ Interessant: Silber Optimismus spiegelt sich auch in einer Analyse von LGT Private Banking wider: „Gold bleibt ein robuster Portfoliodiversifikator, der durch eine Rekordnachfrage, eine starke technische Dynamik und verstärkte Zentralbankkäufe unterstützt wird. Dies führt zu einer optimistischen Preisprognose von 3.600 bis 3.700 Dollar für das Jahr 2026. Die Investitionsnachfrage ist gestiegen, da sich die Nachfrage nach Schmuck abschwächt, wobei die erwarteten Zinssenkungen in den USA die Attraktivität von Gold weiter steigern.“ Unterdessen profitiere Silber von einer steigenden Industrienachfrage, insbesondere im Bereich Solarenergie, und einem strukturellen Angebotsdefizit: „Wir prognostizieren, dass der Silberpreis innerhalb eines Jahres auf 41 bis 44 Dollar pro Unze steigen wird.“ Auch Stöferle teilt übrigens den Optimismus für Silber und sieht das Metall als Renditetreiber. Abschließend hat er noch einen Rat in Sachen Gold parat: „Es ist zumeist falsch, reflexartig Gold zu kaufen, wenn ein Krieg ausbricht oder eine andere Katastrophe eintritt. Solche Ereignisse, so tragisch sie sind, haben kurzfristig kaum Einfluss auf den Goldpreis. Längerfristig kann Gold aber sehr wohl etwa von den Folgen eines Krieges profitieren: durch steigende Schulden, höhere Inflation und vermehrte Unsicherheit.“ Fazit: Wer aufgrund des Eintritts von negativen geopolitischen Ereignissen Gold kauft, tappt leicht in die Falle. Ein zu vermeidender Anlegerfehler. Geschätzter Goldpreis im Jahr 2030 nach Verteilungswahrscheinlichkeit in US-Dolar Gegen Ende der Dekade steht die Wahrscheinlichkeit gut, dass der Goldpreis ein stattliches Niveau von 4.000 bis 5.000 Dollar je Feinunze erreichen wird. Das ergeben die Prognosemodelle des Vermögensverwalters Incrementum. Quelle: Incrementum Wie entstehen Gold-Prognosen? Wie entstehen Vorhersagen zur Preisentwicklung des Edelmetalls? Nicht durch den Blick in eine magische Glaskugel oder nach der Methode „Daumen mal Pi“. Die Sache ist komplexer, wie ein Blick auf die Vorgehensweise des Vermögensverwalters Incrementum zeigt. Für die Berechnung des Preisziels werden zwei Parameter herangezogen, die Geldmengenentwicklung und der implizite Golddeckungsgrad. Da der US-Dollar nach wie vor die Weltleitwährung ist und den stärksten Einfluss auf den Goldpreis hat, werden die Daten für den US-Dollarraum analysiert. Der implizite Golddeckungsgrad einer Währung wird berechnet, indem man die Goldreserven der Zentralbank zum aktuellen Goldpreis bewertet und ins Verhältnis zur Geldmenge setzt. Der Golddeckungsgrad der Geldmenge M2 bewegt sich langfristig um 3,3 Prozent. Auffällig ist, dass in Zeiten abnehmenden Vertrauens in das Geldsystem der Golddeckungsgrad deutlich steigt. So geschehen in den stagflationären 1970er-Jahren sowie 2007 bis 2009 während der Großen Finanzkrise und der anschließenden scharfen Rezession. Aus der Berechnung ergibt sich im Basisszenario ein Goldpreis am Ende der 2020er-Dekade bei etwa 4.800 Dollar. < 1.000 5% 10% 15% 20% 1.000-2.000 2.000-3.000 3.000-4.000 4.000-5.000 5.000-6.000 6.000-7.000 7.000-8.000 8.000-10.000 10.000-12.000 > 12.000 2,0 % 0% 7,7 % 15,0 % 18,1 % 18,6 % 13,5 % 9,9 % 6,3 % 3,8 % 2,9 % 2,4 % Wahrscheinlichkeitsgewichteter Höchststand: 4.821 USD BRENNPUNKT . Gold

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=