72 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2025 Österreich. Wie eine neue Auswertung von IMMOunited zeigt, weisen die aktuellen Daten aus dem Grundbuch auf einen teils enormen Anstieg der Immobilien-Verbücherungen im Vergleich zum Vorjahr hin. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen bewegt sich der österreichische Immobilienmarkt wieder in Richtung Stabilität. Per Ende Mai 2025 wurden 40.475 Immobilien-Verbücherungen verzeichnet: gegenüber dem Vorjahr wird somit ein beträchtliches Plus hinsichtlich der Transaktionsanzahl mit 7,3 Prozent und in Bezug auf das Transaktionsvolumen sogar eine Steigerung um rund zehn Prozent registriert. Diese Entwicklung lässt auf eine wieder konstante Nachfrage und ein anhaltendes Grundvertrauen in den Immobiliensektor schließen. Die Grundbuch-Analyse ergibt weiters, dass die Zuwächse in einzelnen Regionen etwas deutlicher ausgefallen sind, was auf lokal unterschiedliche Dynamiken hinweist. Bei den Assetklassen zeigt sich insbesondere im Wohnungsbereich ein Anstieg von rund einem Fünftel bei der Anzahl der Transaktionen. Das Transaktionsvolumen legte dabei um mehr als ein Viertel zu. Im Zinshaussegment fällt der Zuwachs noch deutlicher aus: Hier wurden über ein Viertel mehr Immobilien-Transaktionen verbüchert. Im Bereich der Einfamilienhäuser wird eine Steigerung um etwa 22 Prozent verzeichnet. Ein Rückgang um drei Prozent wurde hingegen im Segment der Grundstücks(ver) käufe festgestellt. Immobilienmarkt: Klare Trendwende bei Verbücherungen Wohnungspolitik: Mietpreisbremse wird verschärft Wien. Vizekanzler und Wohnminister Andreas Babler kündigte die Ausweitung der Mietpreisbremse an. Die Wohnungsmieten sollen im regulierten Bereich in den nächsten beiden Jahren nur um maximal ein bzw. zwei Prozent steigen dürfen. Die Beschränkung von Mieterhöhungen soll dabei auch auf den unregulierten Bereich ausgedehnt werden – auf private Vermietungen, bei denen das Mietrechtsgesetz nicht angewendet werden muss und der gesetzliche Richtwertmietzins nicht gilt. Zu alldem plant Babler auch, die vertragliche Mindestmietdauer zu verlängern – von derzeit drei auf fünf Jahre. Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) ist dagegen und vielmehr der Ansicht, dass nur ein größeres Wohnungsangebot den Aufwärtsdruck bei den Mieten reduzieren könne. Schallgrenze. Laut Statistik Austria ist die durchschnittliche monatliche Miete inklusive Betriebskosten im 1. Quartal 2025 (Y/Y) um 3,1 Prozent gestiegen und überschritt erstmals die psychologisch wichtige Marke von 10 Euro/m². Mit plus 2,7 Prozent legte die durchschnittliche Nettomiete etwas geringer auf 7,50 Euro pro m² zu. Neben den von der Statistik Austria ausgewerteten Durchschnittsmieten liegen die Angebotsmieten in mehreren Bundesländern bereits über 20 Euro/ m², was auf den beinahe zum Erliegen gekommenen Neubau im Wohnungseigentum zurückzuführen ist (Stichwort KIM-Verordnung). Dadurch dürfte die Steigerung der Mieten weiter angeheizt werden. Mieter zahlten für Wohnungen inklusive Betriebskosten unter 40 m² im Schnitt 13,00 Euro/m², bei 40 bis 65 m² 10,40 Euro, bei 65 bis 100 m² 9,30 Euro und über 100 m² knapp 9,00 Euro pro m². PORR / MZLH Neues Gesundheitszentrum IMMOBILIEN . Kurzmeldungen „Der starke Zuwachs bei den Verbücherungen zeigt, dass der österreichische Immobilienmarkt trotz Unsicherheiten an Attraktivität gewinnt.“ Roland Schmid, Eigentümer von IMMOunited DIE ZAHL DES MONATS 10 Euro Credits: IMMOunited-Monika-Fellner; AW Architekten ZT Wien-Liesing. PORR errichtet im Rahmen einer ARGE mit dem MIA Gesundheitszentrum Liesing die größte privat finanzierte Gesundheitsimmobilie Österreichs. Es wird auf zwölf Geschossen, davon acht oberirdisch, mit einer Bruttogeschoßfläche von 21.000 m² täglich bis zu 5.000 Menschen ein breites Angebot von schwerpunktmäßig kassenmedizinischen Leistungen zur Verfügung stellen. Sowohl bei der Errichtung als auch im Betrieb des Gesundheitszentrums ist die Nachhaltigkeit ein wichtiger Schwerpunkt. Das Gebäude wird nach der internationalen LEED-Norm zertifiziert. Es bietet komplett begrünte Außenfassaden, grüne Erholungsoasen in den Stockwerken und im Dachgeschoss und Office Urban Gardening. Baustart ist im dritten Quartal 2025, die Bauzeit beträgt etwa drei Jahre.
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