Ausgabe Nr. 3/2025 – GELD-MAGAZIN . 7 Hin und her. Als Präsident Trump am „Liberation Day“ seine extremen Zölle einführte, waren die Märkte verständlicherweise beunruhigt. Seitdem haben jedoch die Widerstandsfähigkeit des US-Arbeitsmarktes, über den Erwartungen liegende Unternehmensgewinne und eine Deeskalation des Handelskrieges die Stimmung verbessert. Risky Assets haben sich erholt und die Anleiherenditen sind gestiegen. Beim Amundi Investment Institute meint man nun: „Ob diese Erholung von Dauer ist, hängt von der Konjunkturentwicklung und der Klarheit der Handelspolitik ab. Bei Anleihen wird der Druck am langen Ende der Kurve aufgrund der fiskalischen Probleme und der hohen Verschuldung – nicht zuletzt durch Trumps Steuerreform – insbesondere in den USA und Japan anhalten. Vorerst heben wir unsere Wachstumsprognosen für die USA, die Eurozone und China an, während wir die Inflationsprognose für die USA senken.“ Was Aktien betrifft, nehmen die Experten eine ausgewogene Haltung ein, mit einer Tendenz zu den globalen Märkten. Zollstreit: Entspannung von Dauer? Weckruf. Am 8. Juni war der „Welttag der Meere“. Es gibt ihn, von der UN ins Leben gerufen, seit 2008 mit dem Ziel, auf die Bedrohung der Ozeane und ihre Bedeutung aufmerksam zu machen. Sie bedecken über 70 Prozent des Planeten, produzieren rund 50 Prozent des Sauerstoffs in unserer Atmosphäre, speichern etwa 30 Prozent der CO₂-Emissionen, regulieren Wetter und Klima des Planeten und dämpfen letztlich die menschengemachte Klimakatastrophe. Abgesehen davon sind die Weltmeere für weit mehr als eine Milliarde Menschen die Hauptprotein- und somit Nahrungsquelle. Allerdings setzen Vermüllung (Abwässer, Plastikabfall, Klimawandel und Überfischung den Meeren gehörig zu. Die „Deutsche Stiftung Meeresschutz“ urteilt: „Als Folge geht jetzt sogar der Leben spendende Sauerstoff aus. Von 1960 bis 2019 büßten die Weltmeere mehr als zwei Prozent ihres Sauerstoffgehalts ein. Tendenz steigend. Gleichzeitig verdoppelte sich weltweit die Zahl der Todeszonen ohne Sauerstoff (dead zones) in Küstengebieten von 1960 bis 2007 auf mehr als 500. Auch die CO₂-Speicherkapazität der Meere geht weltweit zurück.“ Ein weiteres Problem lautet Versauerung, diese wirkt sich auch negativ auf unsere Nahrungsketten, die regionale Küstenfischerei, Aquakulturen und die Lebensmittelindustrie aus. Ozeane: Vermüllt und überfischt Schwacher Greenback. Zweifel am Status des Dollar als Leitwährung sind nicht neu. Aktuell gerät er erneut durch Politik, Inflation sowie steigende Schuldenquoten in die Diskussion. Und er präsentiert sich gegenüber anderen Währungen „weich“. Doch mit einer deutlichen, strukturellen Schwächung ist mangels überzeugender Alternativ-Währungen dennoch und weiterhin nicht zu rechnen. Die Deutsche Industriebank analysiert: „Weder der Euro noch der chinesische Yuan bieten plausible Alternativen. Gold mag sich als Instrument zum Werterhalt qualifizieren, aber nur wenn Notenbanken durch anhaltend niedrige Zinsen Inflation schüren. An der Dominanz des Dollar im Papiergeldsystem würde dies wenig ändern.“ Mehr zur Entwicklung des Greenback und einer möglicherweise prinzipiellen wirtschaftspolitischen Schwächung der Vereinigten Staaten erfährt man im Artikel ab Seite acht. Dollar: Kaum Alternativen Österreich. Das Team von BestBrokers hat Daten des World Gold Council für das gesamte Jahr 2024 und die ersten Monate 2025 analysiert und so die größten Käufer und Verkäufer von Gold in diesem Zeitraum ermittelt. Die Berechnungen zeigen, dass Österreich insgesamt über 280 Tonnen Gold verfügt. Legt man das auf den Goldbestand pro Kopf um, nimmt Österreich weltweit den zehnten Platz ein. Bezogen auf die Bevölkerungszahl entspricht das 30,44 Gramm pro Person, was Anfang Juni einem Wert von rund 2.885 Euro entsprach. In absoluten Zahlen verfügt Österreich über die 21. größte Goldreserve weltweit. Das Edelmetall macht mehr als 65 Prozent der gesamten Devisenreserven des Landes aus, die derzeit auf rund 26,5 Milliarden Euro bzw. über 30,3 Milliarden Dollar geschätzt werden. Weiters interessant: Österreich hat seine Goldbestände in den letzten Jahren nicht aufgestockt. Gold: 30 Gramm pro Kopf
RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=