GELD-Magazin, Nr. 3/2025

AKTIEN . Österreich 68 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2025 DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN KURS KGV ‘25e KGV ‘26e Raiffeisen Bank Int. 25,34 € 3,5 4,2 Zumtobel 4,77 € 6,4 6,0 Polytec 3,32 € 15,4 6,1 Rosenbauer 41,10 € 8,3 6,6 Addiko Bank 19,30 € 8,6 6,7 UBM Development 20,80 € 24,8 7,1 Vienna Insurance Group 43,30 € 7,6 7,2 voestalpine 22,52 € 9,7 7,2 OMV 44,54 € 8,4 7,7 CPI Europe 17,87 € 7,8 7,8 SBO 30,35 € 9,5 8,0 PORR 28,55 € 9,7 8,8 KGEV=Kurs/Gewinn-Verhältnis Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 13. Juni 2025 Die Wirtschaftsaussichten sind noch trüb. Doch die OeNB hob zuletzt den Ausblick für die kommenden Jahre auf „moderates Wirtschaftswachstum“ an – vorausgesetzt, es treten keine Eskalationen in der Geopolitik oder den Zollverhandlungen mit den USA ein. Denn dies würde sich weiter negativ auf Investitionen und den Konsum auswirken. Diesen hemmenden Faktoren wirken jedoch die Zinssenkungen der EZB entgegen, die durch die mittlerweile niedrige Inflation ermöglicht wurden, sowie ein erhoffter Konjunkturschub durch das geplante Investitionspaket in Deutschland (v.a. in Infrastruktur und Verteidigung). Die fallenden Zinsen – der 3-Monats-EURIBOR ist bis 10. Juni auf 1,95 Prozent gesunken – sind ein nicht zu unterschätzender Treiber für die Börsen. Einerseits werden Finanzierungen günstiger, was sich positiv z.B. auf die Immobilien- und Baubranche sowie auf stark fremdfinanzierte Unternehmen auswirkt. Andererseits werden Unternehmen durch die gleichzeitige Verringerung des Abzinsungsfaktors generell in der Bewertung günstiger. Die Top-Performer Ein Blick auf das Kursblatt bestätigt dies: Seit Jahresbeginn konnten besonders die Bauwerte Strabag (+100 %) und Porr (+63 %) kräftig zulegen. Deren Margen stiegen u.a. aufgrund niedrigerer Kosten für Baumaterialien. Auch die Auftragslage ist gut. So meldete Porr zuletzt den Erhalt eines Auftrages zur Sanierung und Ausbaus einer Bahnstrecke im Wert von 428 Millionen Euro in Rumänien (s. auch Seite 60). An nächster Stelle der Kursgewinner reüssierten zwei Industriewerte: Die Palfinger-Aktie legte um 77 Prozent zu, die nach der Auftragsschwäche im Jahr 2024 nun wieder zunehmende Nachfrage registriert. Entgegen dem rückläufigen Gewinn um 33 Prozent auf 22 Millionen Euro, stieg der Auftragseingang im 1. Quartal um beachtliche 18 Prozent auf 618 Millionen Euro und die Book-to-Bill-Ratio auf das 1,25-Fache. Für das Gesamtjahr wird ein Gewinn von gut 100 Millionen Euro erwartet (KGV: 11,7) und durch den Verkauf eigener Aktien wird eine Verringerung der Nettoverschuldung angepeilt. Hohe Kursgewinne Trotz flauer Wirtschaft konnte der ATX TR heuer bereits um stolze 25 Prozent zulegen. Das Highlight: Strabag hat im Kurs glatt verdoppelt. Aufgrund der sinkenden Zinsen ist nun aber mit einer Branchenrotation zu rechnen. MARIO FRANZIN Konsolidierung. Trotz Zollunsicherheiten dominieren die Vorteile aus niedriger Inflation, Zinssenkungen und der Hoffnung auf eine Wirtschaftserholung. Das trieb den ATX bis auf 4.500 Punkte. Nun scheint ihm angesichts des Zeitlimits bei den US-Zöllen die Luft auszugehen. Eine leichte Korrektur wäre eine gesunde Entwicklung, was dem übergeordenten Aufwärtstrend noch keinen Abbruch täte. ATX-INDEX . Widerstand bei 4.500 Punkten Frequentis, deren Aktien seit Jahresbeginn um 73 Prozent gestiegen sind, wurde vergangenes Jahr viel zu wenig beachtet und waren im Tief bei 23 Euro deutlich unterbewertet. Die Meldungen zum Jahr 2024 haben dann aufhorchen lassen: Der Umsatz des Anbieters von Kommunikations- und Informationssystemen für Kontrollzentralen steigerte den Umsatz um 12 Prozent auf 480 Millionen Euro. Das EBIT verbesserte sich um 21 Prozent auf 32 Millionen Euro, der Gewinn legte um 18 Prozent auf 22 Millionen Euro zu. Dass dies keine Eintagsfliege war, zeigen die Auftragseingänge, die um 15,7 Prozent auf den Rekordwert von 584 Millionen Euro zulegten. Das waren die Zutaten für den fulminanten Kursanstieg. Mittlerweile erreichte der Aktienkurs das Ziel von etwa 45 Euro. Auch Andritz, die im vergangenen Jahr unter einer leichten Flaute litt (Umsatz: -4 % auf 8,31 Mrd. Euro; Gewinn: -3 % auf 497 Mio. Euro), überraschte im 1. Quartal mit einem starken Zuwachs beim Auftragseingang von 20 Prozent auf 2,33 Milliarden Euro – vor allem durch Großaufträge im Bereich Erneuerbare Energien und Zellstoff. Das Ergebnis im 1. Quartal war mit einem Rückgang um 15 Prozent auf 89 Millionen Euro noch 4.400 3.400 3.200 3.600 4.000 4.200 3.800 3.000 2023 2024 2025

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