AKTIEN . Anlagetipps Auf den ersten Blick ist das keine weltbewegende Entwicklung. Doch der Zollstreit wird derzeit vor allem vor den US-Gerichten ausgefochten, und vor Gericht befindet man sich bekanntlich wie auf Hoher See allein in Gottes Hand: kein erfreuliches Szenario. So hat ein Bundesgericht Trumps Zölle vorübergehend aufgehoben. Doch kurze Zeit später konnte sich der US-Präsident darüber freuen, dass ein Berufungsgericht diese Entscheidung wieder aufgehoben hat. Die Zollunsicherheiten halten somit weiter an. In den USA könnten die Zölle zwar zu zusätzlichen Staatseinnahmen von 250 bis 300 Milliarden Dollar führen, den Staatshaushalt jedoch durch ein deutlich auf nur noch 1,5 Prozent sinkendes Wirtschaftswachstum mehr belasten. Kein Wunder, dass nun eine weitere große Ratingagentur den US-Staatsanleihen das Top-Triple A-Rating entzogen hat. Damit sind steigende langfristige Zinsen und ein weiter fallender Dollar wahrscheinlich: kein günstiges Szenario für die Weltbörsen. Denn die Kerninflation in den USA könnte auf 3,5 Prozent steigen und es der US-Notenbank FED sehr schwer machen, weitere Zinssenkungen glaubhaft an Zollängste halten an Er hat es wieder getan. Anfang Juni hat US-Präsident Donald Trump die Zölle auf Stahl und Aluminium sowie einige andere weniger strategische Produkte auf 50 Prozent verdoppelt. Der Zollkonflikt geht in seine nächste Phase. WOLFGANG REGNER den Märkten zu verkaufen. Gelingt dies nicht, sind weitere Marktturbulenzen zu erwarten. Denn ein fallender Dollar heizt die Inflation neben den Zöllen noch weiter an. Sollte die Auseinandersetzung zwischen dem für die US-Konjunktur wichtigsten USBundesstaat Kalifornien und Präsident Trump zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen eskalieren, wären eine starke US-Rezession und zusätzliche Kursverluste unvermeidlich, zumal riesige Derivatepositionen auf ihre Erfüllung warten. Anleger sind daher gut beraten, auf konjunkturell wenig sensitive Aktien zu setzen. CBOE GLOBAL MARKETS . Volatilität als Goldgrube Der Aktienchart von Cboe zeigt einen langfristigen Aufwärtstrend, der Ende 2024 zu einem Rekordhoch geführt hat. Gegen die von Trump ausgelösten Marktturbulenzen hat sich der Titel resistent gezeigt. Kauf bei 182 Dollar. Welche Krise? In der Trump-Zollkrise haben viele Unternehmen zu leiden. Nicht so jedoch Cboe. Der Börsenbetreiber profitiert von erhöhter Volatilität und erzielt neue Handelsrekorde. Dank der Marktschwankungen klingeln die Kassen von Cboe, da die erhöhte Volatilität zu mehr Handelsaktivitäten führt. Cboe betreibt verschiedene Handelsplattformen für Finanzprodukte in den USA, Europa, Kanada und Asien und ermöglicht den Handel mit Aktien, Optionen, Futures, Devisen und ETFs. Besonders wertvoll ist die Exklusivität einiger Produkte wie des VIX-Index (Volatilitätsindex), der nur auf der Cboe-Plattform gehandelt werden kann. Letzterer ist auch das wichtigste Produkt von Cboe, auch bekannt als „Angstbarometer“ der Börse. Dieser 1993 entwickelte Index misst die erwartete Schwankungsbreite des US-Aktienmarktes, abgeleitet aus S&P-500-Optionspreisen. Bei nervösen Märkten steigt der VIX, was zu mehr Handelsaktivitäten und höheren Transaktionsgebühren für Cboe führt. VIXDerivate werden exklusiv nur auf der Börsenplattform von Cboe gehandelt: eine Goldgrube. Zusätzlich verdient Cboe durch umfangreiche Lizenzgebühren. Kein Wunder, dass Umsätze und Gewinne regelmäßig um über zehn Prozent pro Quartal steigen. Zuletzt wurde ein neuer Rekord beim Handelsvolumen erzielt. Credits: pixabay; Legrand ISIN US12503M1080 Kurs (13.06.2025) 225,90 $ KGV 2025 e 23,8 Marktkap. 23,65 Mrd.$ KGV 2026 e 22,6 Umsatz 2025 e 4,33 Mrd.$ KGV 2027 e 21,0 Buchw./Aktie 2025 e 43,17 $ Div. 2025 e 1,16 % USD (NYSE) 2023 2024 2021 2022 80 240 200 220 180 160 120 140 100 ´25 64 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2025
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