Achte Zinssenkung seit Sommer 2024. Nach einer weiteren Senkung des Einlagenzinses um 0,25 Prozentpunkte auf nunmehr 2,0 Prozent könnte die Europäische Zentralbank (EZB) eine Pause auf ihrem geldpolitischen Lockerungskurs einlegen. Zudem setzten die Euro-Währungshüter den Zins weiter herunter, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können: Statt 2,4 Prozent werden nun 2,15 Prozent fällig. Auch hier wird nun eine abwartende Haltung der Notenbank erwartet, auch wegen der Unsicherheiten aufgrund des unklaren Ausgangs des Zollstreits zwischen der Europäischen Union und den USA. Die Umsätze im Einzelhandel der Eurozone sind im April leicht gestiegen. Im Monatsvergleich kletterten die Erlöse um 0,1 Prozent, Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Die Erzeugerpreise sind im April stärker als erwartet gefallen. Die Preise sanken im Monatsvergleich um 2,2 Prozent. Im März waren die Preise nur um 1,7 Prozent gesunken. Die Verbraucherpreise sanken im Mai auf 1,9 Prozent und damit unter die EZB-Zielmarke von 2,0 Prozent. Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im Mai weniger stark eingetrübt als erwartet. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex fiel um 0,2 Punkte auf 50,2 Punkte. Damit liegt der Indikator knapp über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. (wr) Weniger stark geschrumpft. Japans Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im ersten Quartal mit einem kleinen Minus von 0,2 Prozent nicht so stark zurück wie ursprünglich erwartet. Auch die Zollbelastungen treffen das Land weniger hart als etwa die EU. Denn wichtiger für die Leistungsbilanz als der Handel ist die positive Entwicklung japanischer Investments im Ausland. Dass das japanische BIP zuletzt real schrumpfte, lag nicht primär an den Exporten. Das nominale BIP-Wachstum ist im Jahresvergleich weiterhin positiv, da der nominale Anstieg des privaten Konsums den Rückgang der Nettoexporte deutlich überkompensiert hat. In realen Zahlen sieht das Bild jedoch anders aus – da wurde der Konsum durch die anziehende Inflation gebremst. Damit könnten sich aber die Vorteile des Strukturwandels für die Unternehmen bemerkbar machen. Die nominalen Einnahmen und verbesserte Margen haben zu einem starken Gewinnwachstum beigetragen. Die jahrelange Bargeldhortung in den Unternehmensbilanzen kehrt sich infolge der Inflation um; die Firmen zahlen höhere Löhne und tätigen überfällige Investitionen. Nach kurzzeitigem Rückgang erholten sich die Unternehmensinvestitionen zuletzt wieder deutlich. Als wichtiger Gläubiger hat Japan zudem eine starke Verhandlungsposition im Zollstreit mit den USA. Seit kurzem steigen auch die Reallöhne wieder, was den Konsum stützt. (wr) EUROPA . Zinspause in Sicht Trendbruch klar ausgebügelt Der Euro Stoxx 50 konnte den Bruch des Fünfjahres-Aufwärtstrends wieder ausbügeln und im Zuge der Erholungsbewegung auch die 5.000-Punkte-Marke wieder zurückerobern. Das Rekordhoch bei 5.540 Punkten war aber unüberwindbar. Starke Gegenbewegung Nach dem zollstreitbedingten Crash konnte Nikkei-Index bei 30.500 Punkten einen Boden ausbilden und sich von diesem ausgehend bis über die 38.000-Punkte-Marke erholen. Diese stellt jedoch einen erheblichen Widerstand dar, der nicht in einem Anlauf überwunden werden dürfte. EURO STOXX 50 NIKKEI 225 JAPAN . Warum Zoll-Turbulenzen Nippon weniger treffen Ausgabe Nr. 3/2025 – GELD-MAGAZIN . 63 Indexpunkte in JPY 26.000 28.000 44.000 42.000 40.000 36.000 30.000 32.000 34.000 38.000 24.000 2021 2022 2023 2024 Indexpunkte in EUR 3.400 3.600 3.800 4.000 4.400 4.800 4.200 5.600 5.000 5.200 5.400 4.600 2021 2022 2023 2024 3.200 ´25 ´25
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