Marktturbulenzen fördern Kompromissbereitschaft. Angesichts der Kurseinbrüche an den Weltbörsen hat US-Präsident Trump eingelenkt und einen Zollkompromiss mit China abgeschlossen. Demnach wurden die drastisch erhöhten Einfuhrabgaben deutlich gesenkt. Der Arbeitsmarkt hat sich im Mai trotz der Verunsicherung durch die Zollpolitik der US-Regierung solide präsentiert. Es wurden mit 139.000 neuen Stellen mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Allerdings wurden die Werte in den beiden Vormonaten um insgesamt 95.000 Stellen nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote blieb bei 4,2 Prozent stabil, während die Stundenlöhne mit plus 0,4 Prozent zum Vormonat stärker als erwartet zulegten. Diese Werte könnten die US-Notenbank Fed zum längeren Abwarten mit weiteren Zinssenkungen bewegen. Allerdings hat sich die Stimmung im USDienstleistungssektor im Mai eingetrübt. Der ISM-Einkaufsmanagerindex fiel zum Vormonat um 1,7 Punkte auf 49,9 Punkte. Der Wert liegt erstmals seit Juni 2024 unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Zudem hat sich der Preisauftrieb auf Erzeugerebene im Mai verstärkt und stieg im Jahresvergleich um 2,6 Prozent. Die Kernrate fiel hingegen um 0,2 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent. Die Verbraucherpreise stiegen erstmals seit Januar wieder und zwar um 2,4 Prozent, ein Trend, der sich wegen der US-Zollpolitik fortsetzen dürfte. (wr) Trump muss einlenken. Angesichts der Bedeutung Chinas als Handelspartner der USA hat US-Präsident Trump einem neuen Zolldeal zugestimmt. Demnach haben die USA 91 Prozent ihrer zusätzlichen Zölle auf chinesische Waren aufgehoben, woraufhin China im Gegenzug 91 Prozent der Vergeltungszölle auf US-Importe abgeschafft hat. Zudem setzten die USA die 24-prozentigen „Gegenzölle“ für 90 Tage aus, während China seine entsprechenden Gegenmaßnahmen ebenfalls aufhob. Unmittelbar nach der Anpassung der Tarifpolitik stiegen die Containerbuchungen von China in die USA laut Vizion, einem Anbieter von Containerverfolgungsdaten, um fast 300 Prozent. Zudem hat China seine Exportbeschränkungen für Seltene Erden gelockert. Diese Einigung war auch dringend notwendig, denn Chinas Wirtschaft schwächelt seit geraumer Zeit. Zuletzt fiel der „Caixin“-Index des gleichnamigen Wirtschaftsmagazins für Chinas Industriebetriebe im Mai unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten auf 48,3 Punkte. Allerdings war im gleichen Zeitraum der „Caixin“-Index für den Dienstleistungssektor im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 51,1 Zähler gestiegen und verharrte über der Expansionsschwelle. Der staatliche Indikator, der die Stimmung in den großen staatlichen Betrieben des Dienstleistungssektors abbildet, sank jedoch leicht von 50,4 auf 50,3 Punkte. (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Trump zu Rückzieher gezwungen CHINA . Kompromiss im Zollkonflikt mit den USA Kräftige Erholung Der S&P 500-Index konnte oberhalb von 5.000 Punkten einen Boden ausbilden und davon ausgehend sogar wieder die Marke von 6.000 Punkten knacken. Nun wartet das Rekordhoch bei 6.150 Punkten als nächster harter Widerstand. Endstation beim Jahreshoch Der A-Index der chinesischen Festlandsbörsen konnte sich vom April-Absturz ebenfalls deutlich erholen, kurz vor dem Jahreshoch bei 3.650 Punkten drehte das Barometer aber wieder nach unten. Damit dürfte der langfristige Trend weiter seitwärts gehen. S&P 500 SHANGHAI A-SHARES INDEX Credit: Gina Sanders/stock.adobe.com 3.500 4.000 5.000 6.500 6.000 5.500 4.500 Indexpunkte in USD 2021 2022 2023 2024 ´25 62 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2025 2.800 3.600 3.400 3.800 3.200 3.000 4.000 2021 2023 2024 2022 Indexpunkte in CNY ´25
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