GOLD . Von Rekord zu Rekord Der Goldpreis legt einen Bull-Run an den Tag. Angesichts der zahlreichen Verwerfungen rund um den Globus sollte die Hausse weitergehen. Kurzfristige Korrekturen können aber immer wieder erfolgen. SILBER . Doppelte „Identität“ Fundamentale Treiber. Im Gegensatz zu Gold, das traditionell als sicherer Hafen gilt, hat Silber eine Doppelfunktion: Es wird sowohl als Wertbewahrungsinstrument als auch wichtiger Rohstoff für die Industrie geschätzt. Die Rolle des Edelmetalls in Branchen wie Solarenergie, Elektronik und E-Mobilität stärkt seine Korrelation zur globalen Konjunktur. Das ist zugleich Fluch und Segen, denn Silber wird somit bis zu einem gewissen Grad zum Spielball der internationalen Wirtschaftspolitik – und die verläuft aktuell bekanntlich unübersichtlich bis chaotisch. Volatilität im Silberpreis ist die Folge. Was abseits der Weltpolitik fundamental für das Edelmetall spricht, wird gut von Capital.com zusammengefasst: „Das derzeit angespannte Angebotsumfeld kollidiert mit einer steigenden Nachfrage, insbesondere aus dem Bereich der grünen Technologien. Silber spielt eine unverzichtbare Rolle in der Produktion von Solarzellen und Elektrofahrzeugen – Segmente, die in den kommenden Jahren ein stetiges Wachstum erwarten. Angesichts der rückläufigen Fördermengen und sinkender Lagerbestände droht eine potenzielle strukturelle Verknappung, die die Preise weiter in die Höhe treiben dürfte.“ Übrigens: Im aktuellen „In Gold we Trust Report“ von Incrementum wird Silber noch mehr Kurspotenzial zugesprochen als dem „großen Bruder“ Gold. (hk) Ein Dauerläufer. Fast gleichgültig, mit welchem Marktbeobachter man spricht und welche Analyse man liest: beinahe alle Expertisen gehen von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends bei Gold aus. Die zahlreichen weltweiten Krisenherde (vom Zollkonflikt über die Ukraine bis Nahost) und massive Zukäufe durch Notenbanken untermauern diese Einschätzung. Dass es dabei immer wieder zu kurzzeitigen Korrekturen kommen kann, sollte nicht beunruhigen – immerhin wollen Investoren auch einmal Gewinne mitnehmen. Aber einen Aspekt sollte man nicht völlig vergessen: Der schwächelnde Dollar könnte die Rendite von Kursgewinnen mit Gold für Euro-Investoren reduzieren. Und nach Einschätzung des Vermögensverwalters WisdomTree deutet die Marktstimmung auf eine weitere Dollarschwäche hin. Laut einer BloombergUmfrage unter Devisenanalysten dürfte der Dollarkorb von seinem derzeitigen Stand von 100 bis zum ersten Quartal 2026 auf 97,6 zurückgehen. Die Terminmärkte deuten ebenfalls auf eine Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar hin, wobei der EUR/ USD-Wechselkurs im gleichen Zeitraum von 1,13 auf 1,16 ansteigen dürfte. Einen Ausweg bieten währungsabgesicherte Goldprodukte, womit man sich gegen WährungsSchwankungen absichert. Allerdings ist auch dieser Hedge nicht gratis. (hk) in USD/Unze 1.600 1.800 2.000 2.200 2.400 2.600 2.800 3.000 3.400 3.200 2021 2022 2023 2024 Silber befindet sich seit August 2022 in einem Aufwärtstrend. Angebotsdefizite bei gleichzeitig merklich steigender Nachfrage aus der Industrie sollten dafür sorgen, dass diese Tendenz auch weiter anhält. ´25 in USD/Unze 18 20 22 24 26 28 30 34 38 36 32 2021 2022 2023 2024 ´25 Ausgabe Nr. 3/2025 – GELD-MAGAZIN . 47
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