GELD-Magazin, Nr. 3/2025

12 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2025 Tourismus No more taxes Industrie Österreich: Leichte Aufhellung Stabilisierung in Sicht. Nach einer kurzen Pause im April setzte sich der zu Jahresbeginn 2025 angelaufene Verbesserungstrend in der österreichischen Industrie wieder fort. Sie hat die Turbulenzen rund um die erratischen US-Zollankündigungen offensichtlich bisher verdauen können. Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex stieg im Mai spürbar auf 48,6 Punkte. Damit erreichte der Indikator den höchsten Wert seit Jänner 2023. Die Grenze von 50 Punkten, ab der eine Konjunkturerholung signalisiert wird, wurde zwar nicht ganz erreicht, aber die fast ausnahmslos gestiegenen Teilkomponenten des Indikators lassen auf eine verbesserte Lage in der heimischen Industrie schließen, die sich langsam und auf breiter Ebene zu stabilisieren scheint. Credit: Thorsten Schmitt/stock.adobe.com Diskussion. WIFO-Ökonom Oliver Fritz sprach sich für höhere Ortstaxen zur Gemeindesanierung aus – die Österreichische Hotelvereinigung (ÖHV) lehnt das klar ab. Die aktuellen Ergebnisse des Deloitte-ÖHV-Tourismusbarometers zeigen, dass zwar vielerorts mit steigenden Nächtigungen gerechnet wird, viele Betriebe aber keine Verbesserung beim operativen Ergebnis erzielen. Der Grund: Kostenexplosion bei Energie, Waren und Mitarbeitern. „Tourismus ist kein Selbstbedienungsladen für kommunalpolitische Haushaltslöcher“, so ÖHV-Präsident Walter Veit. „Eine weitere Belastung trifft direkt die Gäste und macht Urlaub in Österreich teurer – und das in einer Zeit, in der die Nachfrage erfreulich stabil ist. Wenn Urlaub teurer wird, weil Abgaben erhöht werden, kippt uns die Buchungslage – vor allem im preissensiblen Segment.“ WIRTSCHAFT . Kurzmeldungen UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex Quelle: S&P Global, UniCredit Research saisonbereinigt unbereinigt 012345 DIE ZAHL DES MONATS 5 % Talsohle durchschritten. Gute Nachrichten: Die aktuelle Kaufkraftanalyse 2025 von RegioData Research zeigt nach Jahren hoher Inflation erstmals wieder einen deutlichen Aufwärtstrend. Gegenüber dem Vorjahr ist die nominelle Kaufkraft im Durchschnitt um fast fünf Prozent gestiegen – „damit ist die Talsohle durchschritten“, so die Experten. Die durchschnittliche Kaufkraft in Österreich hat sich über die letzten zehn Jahre insgesamt positiv entwickelt: Während im Jahr 2014 jedem Einwohner im Schnitt knapp 20.400 Euro zur Verfügung standen, liegt dieser Wert 2024 bereits bei etwa 28.000 Euro – ein Anstieg von rund 40 Prozent. Trotz Krisen wie der Pandemie blieb das verfügbare Einkommen langfristig stabil. Auch inflationsbereinigt verzeichnete die Kaufkraft seit 2016 durchgehend Zuwächse von bis zu vier Prozent pro Jahr, bis sie 2020 infolge der Pandemie erstmals rückläufig war. Zerzauste Bilanz. Die Ökonomen von Creditreform Rating verzeichnen für das Jahr 2024 die höchste Ausfallrate deutscher Unternehmen seit mehr als einem Jahrzehnt – und prognostiziert für 2025 einen weiteren Anstieg. Wie aus der aktuellen „Default Study 2025“ der Ratingagentur hervorgeht, stieg der Wert im vergangenen Jahr von 1,49 auf 1,78 Prozent – der höchste Stand seit 2013. Für 2025 wird ein weiterer Anstieg auf 2,04 Prozent erwartet. Dieses Niveau wurde zuletzt während der globalen Finanzkrise 2008/09 erreicht. Zentraler Faktor hinter dem Anstieg der Ausfallrate ist die weiterhin fragile gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland. Zwar prognostizieren die Experten für 2025 ein marginales Wachstum des realen BIPs, die Baisse-Phase der deutschen Wirtschaft setzt sich jedoch weiter fort. Ursächlich hierfür ist eine Kombination aus Investitionsschwäche, strukturellen Problemen in der Industrie sowie außenwirtschaftlichen Belastungen, etwa durch US-Zölle. Deutschland: Ausfallraten steigen weiter 70 65 60 55 50 45 40 35 30 70 65 60 55 50 45 40 35 30 2000 2021 2022 2023 2024 1999

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