GELD-Magazin, Nr. 1/2024

Credits: beigestellt/Archiv; EKH-Pictures/stock.adobe.com BANKING . Kurzmeldungen 18 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2024 Leitzinsen: Wohin geht die Reise? Tendenz nach unten. Noch Ende 2023 war am Markt deutlich die Erwartung baldiger Zinssenkungsschritte zu vernehmen. Doch zu Beginn 2024 hat die vermeintliche Klarheit spürbar abgenommen. Luca Pesarini, Chief Investment Office bei Ethenea, analysiert: „Auch wenn die Schritte der Währungshüter deutlich weniger aggressiv ausfallen werden, als es noch immer viele Marktteilnehmer erwarten: Dass viele Zentralbanken, darunter auch die Fed und die EZB, in diesem Jahr die Leitzinsen senken werden, bleibt Marktkonsens.“ Gründe für die verminderte „Aggressivität“ sind unter anderem: Geopolitische Spannungen und solide Arbeitsmärkte machen den mittelfristigen Disinflationsprozess ungewiss und die Fed hat sich in der Abwägung zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsunterstützung offenbar zugunsten des Letzteren entschieden. Neues Erdbeben? Innerhalb weniger Tage haben die Schwierigkeiten einiger Banken für großes Aufsehen gesorgt. In Verbindung mit den Erschütterungen im Immobiliensektor, die sich auf das Bankensystem auswirken, weckt dies schmerzhafte Erinnerungen – in erster Linie an die Subprime-Krise. Der Kern des Problems liegt heute in den Schwierigkeiten, mit denen Gewerbeimmobilien in den USA zu kämpfen haben. Clément Inbona, Fondsmanager bei LFDE, analysiert die Situation: „Wenngleich dieses Erdbeben amerikanischen Ursprungs ist, wirkt es sich in einer globalisierten Wirtschaft auch auf andere Kontinente aus. Das gilt beispielsweise für Japan, wo die Aktie der Aozora Bank ein Drittel ihres Wertes verlor, nachdem das Institut den höchsten Jahresverlust seit 2009 bekanntgegeben hatte.“ Allerdings relativiert der Experte: Dank einer besseren Kapitalausstattung, verstärkter Regulierung und strengerer Aufsicht sei der Sektor heute besser aufgestellt als 2008. Die von den großen Banken veröffentlichten Ergebnisse seien insgesamt eher beruhigend. Bisher ist das Beben auf Akteure der zweiten Reihe beschränkt. Bankensektor: Unter Druck Clément Inbona, Fondsmanager bei LFDE Zufriedene Österreicher. Pandemie, Inflation und geopolitische Krisenherde – trotz zahlreicher Herausforderungen in den letzten Jahren bleibt die Zahl der Österreicherinnen und Österreicher, die mit ihren persönlichen Finanzen zufrieden sind, hoch: 61 Prozent geben in einer Integral-Umfrage im Auftrag der Erste Bank an, mit ihrer finanziellen Situation zufrieden zu sein. „Wir sehen, wie groß die finanzielle Widerstandsfähigkeit der österreichischen Haushalte ist“, sagt Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Österreich. Was die Veranlagung betrifft, bleiben die Klassiker Sparkonto und Bausparvertrag die Favoriten. Mit 61 Prozent (plus 7 % im Vergleich zu Q4 2022) bleibt das Sparkonto auch im 4. Quartal 2023 im Veranlagungsranking der Österreicher unangefochten an der Spitze. Mit deutlichem Abstand folgt der Bausparvertrag mit 37 Prozent (plus 1 %). Aber: Längerfristige, alternative Veranlagungsformen gewinnen weiterhin an Beliebtheit. So schließen die Pensionsvorsorge, die mit acht Prozentpunkten die stärksten Zuwächse verzeichnet, die Lebensversicherung (plus 5 %) und Wertpapiere mit 32 Prozent (keine Veränderung) langsam auf. Finanzen: Sparbuch siegt Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Österreich 0123456 DIE ZAHL DES MONATS 16 Billionen Rekord. Im vergangenen Jahr erreichte der Gesamttransaktionswert auf dem Fintech-Markt fast 16 Billionen Dollar. Das berichtet Stocklytics.com. Da die Fintech-Landschaft ständig wächst, angetrieben durch technologische Fortschritte und steigende Verbraucheranforderungen, wird erwartet, dass die Zahl in diesem Jahr um 12,5 Prozent steigen und satte 18 Billionen Dollar erreichen wird. Aber neben einem massiven Anstieg der Geldmenge, die durch den Markt fließt, tummeln sich auch immer mehr Unternehmen auf dieser Bühne: Die Zahl der Fintechs hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt und erreicht Anfang 2024 fast 30.000. Statistiken zeigen, dass nordamerikanische Unternehmen 43 Prozent davon ausmachen, wobei im letzten Monat 13.100 tätig waren. Die EMEA-Region folgt mit 10.969 Fintechs und einem Marktanteil von 36 Prozent.

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