GELD-Magazin, Nr. 5/2023

0124567890 EZB: Vorbereitungsphase für digitalen Euro beginnt Bitcoin: ETF-Signal beflügelt den Markt Indien Führend bei der Kryptonutzung DIE ZAHL DES MONATS 76 Prozent BLOCKCHAIN . Kurzmeldungen Umbruch. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat angekündigt, dass er nach einer zweijährigen Untersuchung die Vorbereitungsphase für das Projekt eines digitalen Euro einleiten wird – ab dem 1. November soll damit begonnen werden, die Grundlagen für den digitalen Euro zu schaffen. Die Vorbereitungsphase wird zwei Jahre dauern und sich auf die Schaffung von Regeln für die digitale Währung sowie auf die Auswahl möglicher Emittenten konzentrieren. Die nächste Phase werde dann „Tests und Experimente“ in Übereinstimmung mit dem Feedback der Nutzer umfassen. Nach zwei Jahren wird der EZB-Rat entscheiden, ob die nächste Phase eingeleitet wird, um den Weg für die mögliche zukünftige Ausgabe und Einführung eines digitalen Euro zu ebnen. Zuversichtlich. Frische Erwartungen an einen börsengehandelten Fonds heizten Ende Oktober die Nachfrage nach Bitcoin an und verhalfen der größten Kryptowährung nach Marktkapitalisierung zum größten Preissprung seit Mai 2022. Sein Wert stieg auf über 35.000 Dollar, bevor er in den folgenden Tagen einen Teil des Gewinns wieder abgab. Grund für die Markt-Euphorie waren Gerüchte über eine mögliche Zulassung der ersten Spot-Bitcoin-ETFs in den kommenden Wochen in den USA. Eric Balchunas, ETFAnalyst bei Bloomberg Intelligence, wies am 23. Oktober darauf hin, dass der BlackRock iShares Bitcoin Trust bei der Depository Trust & Clearing Corporation (DTCC) unter dem Ticker IBTC gelistet wurde, was auf eine mögliche Genehmigung durch die US-Börsenaufsicht hinweist. Eine DTCC-Listung ist Teil des Prozesses, einen Krypto-ETF auf den Markt zu bringen. Obwohl noch offiziell kein grünes Licht gegeben wurde, wird das Ereignis nur mehr als eine Frage der Zeit angesehen. Zur Erinnnerung: Auch eine Entscheidung eines Bundesberufungsgerichts gegenüber Einwänden der SEC brachte einen Sieg für Grayscale Investments in ihrem Versuch, einen Bitcoin-Spot-ETF zu schaffen und beflügelte so die positiven Erwartungen. Sollte der Antrag von BlackRock nun genehmigt werden, könnte dies dazu führen, dass sich die Schleusen für eine Reihe von Spot-Krypto-ETF-Anträgen öffnen, die derzeit von der SEC geprüft werden. Alltagstauglich. Einem Bericht von Chainalysis zufolge ist Indien weltweit führend bei der Krypto-Nutzung, gefolgt von Nigeria und Vietnam. Um die Akzeptanz zu berechnen, verwendete Chainalysis Daten aus 13 Milliarden Web-Visits und Aktivitätskategorien, die nach der Kaufkraftparität pro Kopf gewichtet wurden. So lässt sich feststellen, wo Kryptowährungen im Alltag am meisten genutzt werden. Die Akzeptanz von Kryptowährungen ist weltweit rückläufig, mit Ausnahme von Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. Diese Länder, in denen 40 Prozent der Weltbevölkerung leben, zählen seit dem zweiten Quartal 2022 zu den größten Krypto-Adoptoren. Dies könnte für die Zukunft von Bedeutung sein, da es sich dabei um aufstrebende Länder mit dynamischen, wachsenden Industrien und Bevölkerungen handelt. Rekord. Neueste Daten der On-ChainAnalysefirma Glassnode zeigen, dass das liquide Angebot von Bitcoin einen Tiefstwert erzielte. Mit mehr als 76 Prozent des zirkulierenden Bitcoin-Angebots waren Ende Oktober mehr BTC in den Händen langfristig ausgerichteter Anleger wie nie zuvor. Sogenannte „Long Term-Holder“ halten ihre Coins über einen Zeitraum von mehreren Monaten bis zu Jahren. Glassnode geht dabei von einer ungefähren Haltedauer von 155 Tagen aus, nach der es immer unwahrscheinlicher wird, dass „ruhende“ Coins verkauft werden. Dieser Trend dürfte besonders in Hinblick auf das im Frühjahr 2024 stattfindende Halving relevant werden, bei dem die mit jedem Block neu geschaffenen Bitcoin um die Hälfte reduziert werden. Bei gleichbleibender Nachfrage und einem reduzierten Angebot sollte der Preis dabei steigen – und noch nie war das liquide Bitcoin-Angebot vor einem Halving so stark eingeschränkt wie momentan. Credits: Alexey Struisky/stock.adobe.com; Eric Balchunas; Bloomberg Intelligence „Es ist schwer, dies nicht als Signal zu sehen, dass die Zulassung des ETF unmittelbar bevorsteht.“ Eric Balchunas, ETF-Analyst bei Bloomberg Intelligence 60 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 5/2023

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