GELD-Magazin, Nr. 5/2023

EINSCHALTUNG – FOTO: beigestellt Dauerbrenner an der Börse: Von satten Dividenden profitieren Investoren lieben sie ganz einfach: Schöne und kontinuierliche Gewinnausschüttungen. Worauf man bei dem Thema achten muss, erklärt Experte Jean-Philippe Hechel. Mit dem „JSS Sustainable Equity - Global Dividend“ sind Sie auch durch die Corona-Krise gegangen, wie haben sich die Dividendenzahlungen während der Pandemie entwickelt? Es zeigt sich ein unterschiedliches Bild: In unserem Portfolio haben wir von US-Unternehmen keine einzige Dividenden-Kürzung gesehen. In Europa galt es während der Corona-Pandemie zwischen drei Kategorien zu unterscheiden: Erstens in Unternehmen, die wegen regulatorischen Maßnahmen im Versicherungsbereich weniger Dividende ausgezahlt hatten. Hier zeigten sich unsere Positionen fundamental in guter Verfassung und es kam zu keinen Verkäufen. Zweitens Unternehmen, die aus Vorsicht und um Liquidität in der Firma zu belassen, Dividenden kürzten. Auch das ist für uns okay. Drittens gab es aber solche AGs, deren Geschäftsmodell durch Covid weiter unter Druck geraten ist, und die Dividende gänzlich ausfiel. Von diesen Beteiligungen haben wir uns getrennt, was aber nur einen ganz kleinen Teil unseres Portfolios betraf. Der Erfolg unseres Qualitätsansatzes hat sich während der Corona-Phase jedenfalls bestätigt. Mittlerweile haben sich die Dividenden allgemein auch schon wieder erhöht. Sie haben aus ESG-Gesichtspunkten einige Branchen ausgeschlossen, nagt das an der Dividende? Tatsächlich landen in unserem Fonds zum Beispiel keine Aktien aus den Sektoren Tabak und Rüstung. Diese Ausschlüsse können durchaus dividendenstarke Branchen betreffen, das gleicht sich aber wieder aus. Nachhaltigkeits-Themen sollten langfristig gesehen sogar Vorteile bringen. Kurz gesagt: Einen Performance-Nachteil gibt es aufgrund unserer ESG-bedingten Ausschlüsse nicht. Wobei diese Kriterien nur den ersten wichtigen Schritt darstellen, noch bedeutender ist die Beurteilung des Unternehmens an sich. Das ist eine viel umfassendere und komplexere Aufgabe. Apropos Nachhaltigkeit: Sie sind auch an McDonald‘s beteiligt, also einem Unternehmen, das nicht immer das beste ESG-Image genießt ... McDonald‘s hat seine ESG-Performance verbessert. Deshalb und wegen unseres Best-In-Class-Ansatzes passt das Unternehmen zu unserem Nachhaltigkeitsansatz. In Sachen ESG steht McDonald‘s vor Herausforderungen im Bereich „S“, also Soziales. Das Unternehmen operiert mit vielen Lizenznehmern, was bedeutet, dass auf die Einhaltung von Arbeitsrechten achtgegeben werden muss. Wir wollen hier Verbesserungen sehen und glauben, dass McDonald‘s das Problem erkannt hat. Weiters hat sich das Unternehmen im Rahmen der Sciencebased Targets Initiative (SBTi) Ziele zur Reduktion der Treibhausgasemissionen gesetzt. Die Reduktionsziele bis 2030 folgen dem 2°C-Temperaturpfad. Das langfristige Netto-Null-Ziel von McDonald’s muss noch von der SBTi bestätigt werden. Welche Unternehmen mögen Sie besonders? Von gehypten Unternehmen lassen wir die Finger und alle Aktien stammen aus traditionellen Bereichen. Ein Beispiel ist der LKW-Hersteller Paccar. Er weist operative Kontinuität auf und arbeitet sehr nahe am Kunden. Somit können Verbesserungen und Innovationen rasch umgesetzt werden. Das Management ist bodenständig, und es ist glaubwürdig bei neuen Themen wie autonomem Fahren, E-Autos und Bio-Kraftstoffen. Eine kontinuierliche Dividendenauszahlung erscheint sichergestellt. Wie hoch ist die Dividendenrendite im Fonds? Die Dividendenrendite im JSS Sustainable Equity – Global Dividend Fonds liegt relativ stabil im Bereich zwischen 3,4 und 3,8 Prozent. Das Dividendenwachstum sollte wiederum unserer Erwartung nach langfristig gesehen fünf Prozent betragen. www.jsafrasarasin.com Jean-Philippe Hechel, Head Portfolio Management, Bank J. Safra Sarasin Ausgabe Nr. 5/2023 – GELD-MAGAZIN . 29 EXPERTSTALK . Jean-Philippe Hechel, Bank J. Safra Sarasin

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