GELD-Magazin, Nr. 2/2023

01234567 BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Credits: beigestellt; pixabay Elektro-Mobilität Schwache Infrastruktur Aus für „Stinker“. Der Verkehr ist für 26 Prozent der CO2-Emissionen in Europa verantwortlich, verglichen mit nur zehn Prozent Anfang der 1970er-Jahre. Die Dekarbonisierung des Verkehrs ist daher eine wichtige Säule des Green Deal der EU. Und innerhalb des Transportsektors machte der Straßenverkehr 2020 immerhin 77 Prozent der Emissionen aus. In diesem Sinne ist auch das Aus für die Herstellung neuer Verbrenner ab 2030 zu betrachten (siehe Bericht ab Seite 12). Das stößt aber auf Probleme: So könnte der langsame Ausbau der Ladestationen für E-Autos auf beiden Seiten des Atlantiks „für Verzögerungen in der Energiewende sorgen“, so die DWS. Gleichzeitig meinen die Experten, dass aufgrund des hohen Investitionsbedarfs Ladestationen ein interessantes Segment für Anleger darstellen. Verwirrend. ISSB, EFRAG, ESG, SRI ... und so weiter und so fort. Die Welt des nachhaltigen Investierens strotzt vor Kürzeln und kann schon sehr verwirrend sein. Hans Peter Schupp, Portfolio-Manager bei Fidecum, stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, wo eigentlich die verbindlichen Kriterien innerhalb der Buchstabensuppe bleiben? „Schlussendlich mangelt es an einer Standardisierung der Berichterstattung und Offenlegung nachhaltiger Investitionen, was es für Anleger schwierig macht, die Auswirkungen ihrer Investitionen zu bewerten“, so der Experte. Jetzt noch eine kurze Aufklärung: ISSB steht für „International Sustainability Standards Board“; EFRAG ist die „European Financial Reporting Advisory Group“. ESG ist hingegen klarer, es steht für „Environmental, Social und Governance“, also für Umwelt, Soziales und eine gute Unternehmensführung. SRI (Socially Responsible Investing) steht für sozial verantwortliches Anlegen. Hans Peter Schupp, Portfoliomanager bei Fidecum ESG: Buchstabensuppe 6 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2023 DIE ZAHL DES MONATS 32 Milliarden Gunshot Wedding. Nicht nur in den USA kracht es gehörig im Bankensektor (Stichwort: Silicon Valley Bank), auch in der Schweiz wurde am StrahlemannImage gekratzt. Umgerechnet circa drei Milliarden Euro legte die UBS für die Notrettung und Übernahme der Credit Suisse auf den Tisch. Die Schweizerische Nationalbank soll die „Gunshot Wedding“ (also eine nicht ganz freiwillig eingegangene Geschäftsbeziehung) mit Liquiditätsspritzen in Höhe von stolzen 101 Milliarden Euro subventionieren. So zum Drüberstreuen spricht der Staat weiter eine Garantie von neun Milliarden Franken aus (ein Franken entspricht ca. einem Euro). In krassem Missverhältnis dazu steht folgende Meldung: Laut „Schweizer Tages-Anzeiger“ haben die Top-Manager der Credit Suisse seit 2013 fürstliche 32 Milliarden Franken an Boni kassiert, während das Institut in der selben Zeit 3,2 Milliarden Franken Miese eingefahren hat. Covid-Kehrtwende. Es mehren sich die positiven Analysen zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung im Reich der Mitte. Der Grund dafür: Auch wenn einige Infektions- und Krankenhaus-Zahlen möglichwerweise geschönt sind, scheint die radikale Abkehr Chinas von seiner Zero-Toleranz-Politik erfolgreich zu sein. Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, drückt seinen Optimismus fast schon euphorisch aus: „Der Motor der chinesischen Wirtschaft läuft. Wie schnell er wieder auf Touren kommt, dürfte manchen Beobachter überraschen.“ Bemerkenswert sei, wie schnell und weitgehend unproblematisch die Wiederöffnung der chinesischen Wirtschaft nach dem lange herbeigesehnten Fall der coronabedingten Restriktionen verlaufen ist. Die Härte der Maßnahmen hatte zahlreiche Analysten annehmen lassen, dass es größere Anlaufschwierigkeiten beim Hochfahren der Wirtschaft geben würde. Der Experte spricht aber von einer Erholung auf breiter Front: „Diese sollte sich auch in der Entwicklung der Kapitalmärkte widerspiegeln. Anleger, die sich rechtzeitig für eine Wiederöffnung Chinas in Stellung gebracht haben, dürfen sich bestätigt fühlen.“ Ein positives Kommentar unter vielen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass das Reich der Mitte an anderern Stellen immer noch vor ungelösten Problemen steht (z.B. der Immobilienmarkt). Mehr zu China lesen Sie ab Seite acht. China: Comeback nach Öffnung

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