GELD-Magazin, Dezember 2022 / Jänner 2023

01234567 Credit: Archiv BANKING . Kurzmeldungen Inflation lässt nach. Viele Beobachter und Investoren rechnen damit, dass die US-Notenbank Fed ihren Zinserhöhungszyklus verlangsamen wird. Die Marktteilnehmer setzen vor dem Hintergrund der jüngsten Inflationsdaten nämlich auf eine Verbesserung des Teuerungs-Trends. Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management, warnt in diesem Zusammenhang jedoch vor verfrühtem Optimismus. Der Experte meint: „Die Zuversicht wächst, dass die Fed ihren Straffungszyklus bis zum Ende des ersten Quartals 2023 beendet haben wird, da der Verbraucherpreisindex sinkt und sich das Wachstum verlangsamt. Wir sind jedoch besorgt, dass der Ausblick auf eine weniger restriktive Geldpolitik verfrüht eingepreist wurde.“ Die Renditeaussichten für festverzinsliche Wertpapiere im Jahr 2023 scheinen derweil positiv. Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Fed: Fuß vom Gas Veranlagen, aber richtig! Wer mit langfristig ausgelegten Ansparplänen Geld anlegt, schafft zeitgerecht Liquiditätsreserven und ermöglicht so für sich die Verwirklichung zukünftiger Ziele. Generell gilt immer: Um Geld möglichst erfolgreich zu veranlagen, ist es wichtig, vor allem zwei Kriterien zu berücksichtigen. Zum einen sollte man auf eine ausreichende Liquiditätsreserve achten und zum anderen gilt es, rechtzeitig mit der Veranlagung für zukünftige Ziele wie Pension oder sonstige geplante Investitionen zu beginnen. Die „verlorene Zeit“, in der man sich nicht um die persönliche Geldvorsorge kümmert, ist nicht mehr aufzuholen – es fehlen die für den wichtigen Zinseszinseffekt notwendigen Jahre einer Veranlagung. Ansparpläne, bei denen man bereits mit kleinen Beträgen frühzeitig beginnt, regelmäßig Geld anzulegen, eignen sich dafür besonders gut. Anlagetipps in Zeiten hoher Inflation Auch das Zinsumfeld spielt eine wesentliche Rolle: Im Oktober 2022 stiegen die Verbraucherpreise in Österreich um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit erreichte die Jahres-Teuerung vor dem Hintergrund des Russland-Ukraine-Krieges und dem rapiden Ansteigen der Energiepreise einen Höchststand. Sparen macht nach wie vor Sinn, „Inflation“ ist jedoch das Stichwort, das es bei der aktuellen Lage zu beachten gilt! Denn obwohl die Zinsen beim OnlineSparen oder dem klassischen Sparbuch im Vergleich zu den letzten Jahren wieder leicht KOMMENTAR . Harald Schoder, Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien zulegen konnten, sind sie nicht in der Lage, die enorme Teuerungsrate auszugleichen. Daher sollten Ansparbeträge regelmäßig an den Preisanstieg angepasst werden. Mit Blick auf das kommende Jahr sind deshalb vor allem Anlageformen zu wählen, deren Zinssätze an den Verbraucherpreisindex gekoppelt sind, wie z.B. Inflationsschutzanleihen. So kann eine „Immunisierung“ der Anlage gegenüber der steigenden Geldentwertung erreicht werden. www.raiffeisenbank.at Mag. Harald Schoder, Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien FOTO: RLB NÖ-Wien DIE ZAHL DES MONATS 6,5 Billionen Erfolge. Trotz aktueller Herausforderungen sind die Banken weltweit so profitabel wie zuletzt vor der Finanzkrise 2008, das merkt man auch in Österreich. Diese für die Branche erfreuliche Botschaft geht aus einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung McKinsey hervor. Demnach liegt die durchschnittliche Eigenkapitalrendite 2022 global zwischen 11,5 und 12,5 Prozent; in Österreich sind es 10,1 Prozent. Damit befindet sich Österreich im weltweiten Durchschnitt und im direkten Vergleich klar vor der Eigenkapitalrendite deutscher Banken (5,3 Proeznt). Hauptgrund für das prinzipiell starke Abschneiden der Banken sind die wesentlich höheren Margen, die Finanzinstitute durch den Anstieg der Zinsen generieren können. Ihre Erträge werden die Banken in diesem Jahr global um 345 Milliarden Dollar auf dann insgesamt 6,5 Billionen Dollar steigern. Die kommenden Jahre könnten für viele Institute jedoch schwierig werden. Im Falle einer weltweiten Rezession könnte die globale Eigenkapitalrendite bis 2026 deutlich auf sieben, in Europa sogar auf sechs Prozent, sinken. 16 . GELD-MAGAZIN – Jänner 2023

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