GELD-Magazin, November 2022

FOTO: ivanashoots Risiko steuern, Verluste vermeiden Gewinne um jeden Preis maximieren zu wollen, entspricht nicht der Philosophie von STAGEiNVEST. Geschäftsführer Richard Rella erklärt, wie modernste Technologie ein Portfolio optimiert. Stage Invest hat eine interessante Gründungsgeschichte, verraten Sie uns mehr? Das heimische Start-up wurde von drei OMV-Managern aus der Taufe gehoben, die selbst ein System entwickelt haben, um Geld anzulegen. Sie griffen dabei auf ihren Fachbereich zurück: Auf Lagerstätten-Simulationen, die anhand einer Vielzahl von Indikatoren berechnen, ob Bohrungen Sinn machen und wie das Risiko-Ertragsverhältnis aussieht. Es wurde schnell klar, dass sich dieses System mit entsprechenden Modifikationen auch auf Aktienveranlagungen anwenden lässt. Dabei greifen wir auf Big Data-Analysen, Mustererkennung, Statistik und die Evaluierung diverser Einflussfaktoren zurück. Die Stage Investsoftware GmbH bietet somit privaten und institutionellen Anlegern Softwarelösungen an, um den Handel mit Finanzprodukten auf ihren individuellen Handelskonten zu automatisieren und entsprechend zu optimieren. Wie funktioniert das System in der Praxis? Unsere Software generiert Signale für den Kauf und Verkauf von Aktien und Futures. Ausgefeilte Algorithmen, die für Stabilität und Gewinnmaximierung entwickelt wurden, überprüfen dabei kontinuierlich den Markt und wählen Gelegenheiten zum Handel aus. Wir können auch maßgeschneiderte Softwarelösungen für institutionelle Anleger anbieten, die zum Beispiel den Fokus auf Aktien mit hoher Dividende oder Nachhaltigkeit legen. Das gewünschte Portfolio kann auch individuell einem Backtest unterzogen werden. Jetzt gibt es ja bereits eine ganze Reihe von automatisierten Handelssystemen, wie unterscheiden Sie sich von Mitbewerbern? Es geht nicht darum, einen maximalen Gewinn zu erzielen, wie bei anderen Systemen. Stattdessen wollen wir das Risiko für Investoren steuern: Bei Abwärtstrends der Märkte werden Verluste vermieden, ja, es gelingt sogar, in solchen Phasen zu profitieren. Allgemein waren die letzten rund 20 Jahre schwierig für Aktien: In relativ kurzer Zeit wechselten sich Finanz- bzw. Bankenkrise, Corona-Pandemie und zuletzt der Ukraine-Krieg ab. Unser Automatismus hat sich in diesen schwierigen Phasen bewährt und Verluste begrenzt. Aber natürlich wollen wir auch bei Aufwärtstrends einsteigen und diese mitnehmen. Ein Beispiel: Im letzten Februar/März haben wir zunächst nur drei Prozent verloren und dann sehr schnell wieder vier Prozent hinzugewonnen. Übrigens handelt es sich bei unserem System um keinen Trendfolger und auch Künstliche Intelligenz wird nicht eingesetzt. Das System soll sich nämlich nicht selbstständig weiterentwickeln. Wie können nun Investoren direkt von Ihrem System partizipieren? Vor drei Jahren haben wir ein gemanagtes Portfolio aufgelegt, in das ab einer Summe von 100.000 Euro veranlagt werden kann. Vor rund einem Jahr kam ein UCITS-Fonds hinzu, hier ist der Einstieg bereits ab 1.000 Euro möglich. Benchmark verfolgen Sie keine? Nein, stattdessen lautet unser Anspruch, immer einen positiven Ertrag zu erarbeiten. Im Portfolio befinden sich rund 70 selbstausgewählte Titel, großteils aus den USA und hier wiederum vor allem aus dem Nasdaq. Besteht bei dieser Allokation nicht die Gefahr eines gewissen Klumpenrisikos? Das ist nicht der Fall, denn unser vollautomatisiertes Handelssystem kann short oder long gehen und deshalb eben auch in fallenden Märkten reüssieren. Und natürlich gibt es bei der Aktienquote Flexibilität: Das System hat zum Beispiel bereits im Jänner 2020, also noch bevor Corona schlagend wurde und die Börsen fielen, die Aktienquote reduziert: Damals auf 20 Prozent und 80 Prozent Liquidität. Das hat sich bezahlt gemacht, genau laut unserem Motto: „Lieber geringes Risiko und ein stabiles Portfolio anstatt maximaler Performance.“ www.stageinvest.com Richard Rella, Geschäftsführer, STAGEiNVEST November 2022 – GELD-MAGAZIN . 55 EXPERTSTALK . Richard Rella, STAGEiNVEST

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