GELD-Magazin, Oktober 2022

66 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2022 Credits: Otto Immobilien/Christian Steinbrenner; beermedia/stock.adobe.com Reges Geschehen. Die derzeit vielfältigen Krisen bringen viele Assetklassen innerhalb der Immobilienbranche unter Druck. „Doch das Wiener Zinshaus hat sich einmal mehr als sicherer Hafen für Anleger erwiesen“, betonte Eugen Otto bei der Präsentation des neuen Zinshaus-Marktberichts. Sowohl die Gesamtanzahl der Verkäufe (+36 %) als auch das Verkaufsvolumen (+14 %) sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum neuerlich gestiegen. Auch die Preissteigerungen in den einzelnen Bezirken lagen im Schnitt unverändert im zweistelligen Prozentbereich. Bei den Verkäufen verzeichneten der 9. und 16. Bezirk mit plus 325 Prozent bzw. plus 355 Prozent die stärksten Zuwächse, die stärkste Abnahme wurde im 22. Bezirk beobachtet (-89 %). Der starke Rückgang des Angebots von Wiener Gründerzeit-Zinshäusern und die gleichzeitig starke Nachfrage haben dazu geführt, dass die Mindestpreise in einzelnen Bezirken deutlich zugelegt haben. Der höchste Zuwachs bei den Mindestpreisen konnte im 12. (+22 %) und 8. Bezirk (+19 %) verzeichnet werden. Ebenfalls stark gestiegen sind die Einstiegspreise mit Steigerungen zwischen 18 und 19 Prozent in den Bezirken 9, 10, und 18. Bei den Maximalpreisen konnte man in ganz Wien eine durchschnittliche Veränderung von plus elf Prozent beobachten. Die niedrigsten Einstiegspreise sind zwar weiterhin in den Bezirken außerhalb des Gürtels zu finden, aber mittlerweile wird kein Wiener Gründerzeit-Zinshaus in einem durchschnittlichen Zustand unter 2.275 Euro pro m² verkauft. Zinshäuser: Neuer Marktbericht von Otto Immobilien Immobilien-Eigentum: Gebremste Nachfrage Analyse. Der Ukraine-Krieg, die Energiekrise, die hohe Inflation und ungünstigere Finanzierungen haben im ersten Halbjahr dazu geführt, dass die Nachfrage nach Immobilieneigentum gesunken ist, wenn auch von einem „unglaublich hohen Niveau“, wie der Maklerbund Remax feststellte. Gleichzeitig stieg das Immobilienangebot. Im Vergleich zum Vorjahr wurden um drei Prozent weniger Immobilien neu verbüchert, wobei aber der Transaktionswert um 10,8 Prozent auf 21,73 Milliarden Euro gestiegen ist – z.T. wegen der hohen Inflation. Die Teuerung führte auch dazu, dass sich viele Grundstückskäuferinnen und -käufer, die eigentlich einen Neubau errichten wollten, neu orientierten – und nun eher gebrauchte Einfamilienhäuser suchen, die wesentlich günstiger sind. DIE ZAHL DES MONATS + 13 Prozent Logistikmarkt. Trotz Energiekrise, Russlandsanktionen und Konjunktureinbrüchen erzielte der Vermietungsmarkt von Logistikimmobilien in Europa mit einem Flächenumsatz von 14,9 Millionen Quadratmeter im ersten Halbjahr einen Anstieg von 13 Prozent. Treiber dieser Entwicklung war vor allem der Online-Handel. Die Spitzenmieten verzeichneten in 21 Ländern einen Anstieg von 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund des weiterhin begrenzten Angebots ist der Aufwärtsdruck auf die Mieten nach wie vor hoch. Mit einem Investitionsvolumen von über 30 Milliarden Euro erzielte der europäische Logistik-Investmentmarkt zur Jahreshälfte ebenfalls ein Rekordergebnis. Dies ergibt die aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate. Die Leerstandsquote erreichte mit unter vier Prozent im europäischen Durchschnitt einen neuen Tiefststand. Befristete Mieten AK fordert eine Abschaffung Arbeiterkammer. Fast jeder zweite private bestehende Mietvertrag (Hauptmiete, ohne Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen) ist befristet – im Schnitt auf vier Jahre. Nach Berechnungen der Arbeiterkammer kostet den Betroffen eine Vertragsverlängerung oder eine Neuvermietungen insgesamt über 31 Millionen Euro. Befristete private Mietverträge sind im Schnitt um rund 130 Euro pro Monat teurer als unbefristete. Grund dafür ist, dass die Vermieter jede Verlängerung oder Mieterwechsel dazu nützen, um den Mietzins zu erhöhen. Für einen Haushalt bedeutet das pro Vertragsverlängerung eine Mietverteuerung von fast 360 Euro im Jahr. Daher fordert die Arbeiterkammer erneut: „Weg mit den befristeten Mietverträgen!“ Für Privatpersonen soll es eine Ausnahme geben, diese sollen nicht mehr als eine Wohnung mit Befristung vermieten dürfen. IMMOBILIEN . Kurzmeldungen

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